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Hallo zusammen.
Wie schon zuletzt angedroht, wage ich mich heute auch mal an meinen ersten Kurztrip-Report.
Vor 4 Wochen, ich war gerade in meiner letzten Urlaubswoche angelangt, rief mich ein Freizeitparkkumpel, den wir vor 2 Jahren auf unserer Belgien Tour kennen gelernt haben und mit dem ich nun schon öfter unterwegs war, an und fragte, ob ich am 21.08. frei hätte. Er würde gerne in den Thorpe Park und Hyperia fahren. Ich sagte ihm, dass ich da gerade erst wieder arbeiten und sicherlich nicht so einen Tag in der Woche frei bekommen würde. Nach dem Auflegen sprach ich dies nebenbei bei meiner Frau an, und sie sagte sofort, von ihr aus könne ich das ruhig tun. Daraufhin habe ich einfach mal, völlig ohne große Hoffnungen, bei meinem Disponenten nachgefragt. In meinem Job als Windenergieanlagen Servicetechniker ist es immer etwas schwierig zu planen, wenn man mitten in der Woche einen Tag nicht da ist, da die ganze Woche immer durchgeplant wird, und wir immer zu Zweit sein müssen.
Er schaute kurz in seinen Plan und sagte dann, dass ich doch besser die ganze Woche Urlaub nehmen solle, da ich auch noch eine Woche übrig hatte. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Daraufhin rief ich meinen Kumpel direkt zurück, und wir buchten die Flüge, Hotel und Parkticket. Leider konnte er sich nicht länger frei nehmen, sonst hätten wir noch einen Tag dran gehangen.
Da er in Köln in der Nähe vom Bahnhof wohnt, entschied ich mich, mit dem Zug anzureisen, früh genug, damit wir noch etwas essen gehen konnten, bevor der Flug um 20 Uhr losgehen sollte.
An diesem Tag habe ich dann aber die volle Breitseite der DB abbekommen.
Ich bin von meinem Heimatort Dorsten mit der Regiobahn bis nach Essen, um dort in den ICE nach Essen umzusteigen. Bis hierhin lief auch alles noch nach Plan, klar, war es ja auch noch nicht die Deutsche Bahn. In Essen am Gleis angekommen, stand dort schon, dass der Zug 20 Minuten Verspätung hätte. Es wurden dann 25. Egal, ich hatte ja genug Puffer eingebaut.
Am Bahnhof in Duisburg kam dann die Durchsage, dass sich zwischen Duisburg und Düsseldorf eine suizid gefährdete Person auf den Gleisen befindet, und der Zug einen Umweg fahren muss. Auf dieser Umleitungsstrecke wurden alle Züge hergeleitet, und es sollte nur noch im Stop and Go weitergehen. Nach einiger Zeit und diversen Pausen eine weitere Durchsage, natürlich erneut keine positive. Leider hat ein LKW die rote Ampel vor einem Bahnübergang übersehen und ist gegen eine Schranke gefahren, so dass diese erst mal provisorisch repariert werden musste. Es verging weitere Zeit, in der ich meinen Freund anschrieb, dass es mit dem Essen gehen knapp werden könnte, mir aber auch ein Döner reichen würde.
So weit, so schlecht. Und dann kam der Super Gau. Der Lokführer, dem es schon sichtlich peinlich war, immer wieder neue Hiobsbotschaften zu verkünden, meldete sich erneut: "Vor uns ist ein Zug stehen geblieben und kommt nicht mehr von der Stelle..."
In diesem Moment habe ich meinen Flug abgehakt. Flüge nach London stehen bei mir anscheinend unter keinem guten Stern, hatte ich auf dem Weg zum Flughafen doch schon mal meinen Perso verloren und konnte die Reise nicht antreten. Fragt nicht, wie das passiert ist...
Ich also meine Optionen ausgelotet. Was kann ich tun? In Düsseldorf aussteigen und mit dem Uber oder Taxi weiter? Einen Flug später nehmen? Mit dem Kopf gegen die Scheibe schlagen und wild schreiend durch den Zug rennen? Ich wusste es nicht. Irgendwann kam eine erneute Info, dass sie nicht abschätzen können, wie lange es noch dauert, da die Lok immer noch vor uns steht, und sie auch nicht rückwärts fahren können, weil dahinter weitere Züge in der Schlange standen. Und plötzlich, eine Minute später, rollten wir wieder.
Sollte es doch noch klappen?
Und tatsächlich, langsam und bedächtig näherten wir uns Düsseldorf Hbf. Dort angekommen, hoffte ich, dass es zügig weitergehen würde. Denn dann würde es zwar knapp, aber machbar werden. Nur leider fuhr der Zug nicht wieder an. Nach ca. 10, gefühlt 30 Minuten, rief ich meinen Kumpel an, er solle ein Uber bestellen, ich steige nun aus. Als ich dann gerade ausstieg, pfiff ein Schaffner, der Zug würde nun losfharen. Daraufhin bin ich zu ihm und fragte, ob der Zug nun ohne Unterbrechungen nach Köln weiterreise. Er bejahte dies. Ich also gerade eben wieder reingesprungen. Kurz vor Köln ging es dann, warum auch immer, erneut im Schneckentempo weiter. Mittlerweile kamen Durchsagen, dass der ICE aufgrund der Verspätungen nicht bis zum Endziel Passau fahren würde, sondern in Frankfurt endet, und eine weitere, dass er nun in Köln enden würde. Slapstick pur. Insgesamt waren es 156 Minuten Verspätung.
In Köln Hbf angekommen, sprang ich aus dem Zug, rannte zum anderen Gleis für die S Bahn, die mich zum Flughafen bringen sollte. Dort reservierte ich mir einen Fast track zur Kontrolle am Terminal. Wusste gar nicht, dass sowas geht.
Zum Glück war es überall leer, ich kam sehr gut durch. Natürlich war mein Gate am anderen Ende des Flughafens. Ich rannte weiter. Kurz vorm Ankommen kam die Nachricht meines Freundes, dass der Flieger 20 Minuten Verspätung hat... Ok, ich habe es geschafft. Endlich angekommen, gab es ein Schnitzelbrötchen und 2 schnelle Kölsch für mich. Das hatte ich mir verdient.
Passt natürlich toll hier in diesen Bericht, für mich war es die pure Hölle.
Nun aber zum eigentlichen Bericht, das hier war ja nur die spannende Einleitung.
In Stansted gelandet, holten wir uns unseren Leihwagen ab und fuhren nach Chertsey, ins The Bridge Hotel. Was wir beim Durchfahren gesehen haben, hat uns sehr beeindruckt. Es scheint ein sehr schöner Vorort von London zu sein, so wie man sich England vorstellt. Auch das Hotel sah richtig gut aus, mit einer wunderschönen Bar, die aber leider schon geschlossen hatte. Auf Fragen bekamen wir jeweils noch ein Bier, was wir dann auf dem Zimmer getrunken haben, bevor es ins Bett ging.
Witzig, als wir erzählten, dass wir nur wegen Hyperia hier sind, sagte er uns, dass die Jungs von Mack 8 Monate in dem Hotel gelebt haben. Dann waren sie weg, und kurz danach kamen sie wieder, wegen dem Problem am Kettenlift. Nun sind sie nicht da, gutes Zeichen.
Am nächsten Morgen, nach einem deftigen English breakfast (für mich ohne die Blutwurst), wurden wir von einem jungen Waliser abgeholt, den mein Kumpel über seine Insta Storys und Coaster Fotos kennen gelernt hat. Für ihn war es trotz 3,5 Std. Entfernung der Home Park mit Annual pass.
Bevor es für uns in den Park ging, sind wir mit dem Auto quasi hinter den Park gefahren, und dort dann einen "Geheimweg" entlang des Zauns bei Hyperia hergelaufen, damit mein Freund mit seiner Kamera Fotos machen konnte. Im Park soll die Perspektive auf Hyperia nämlich wohl alles andere als fotofreundlich sein. Dies war schon sehr spannend, konnten wir so auch sehen, wie die Maintanance gerade anfing, an Hyperia zu arbeiten.
Daraufhin sind wir dann zurück zum Auto und Richtung Park gefahren. Wir waren eine Stunde vor Parköffnung dort, da die Einlasskontrollen wohl teilweise recht lange dauern.
Um 9:30 standen wir dann als eine der ersten in der Reihe vor dem geschlossenen Zaun auf der Brücke zum Park. Punkt 10 Uhr öffneten sich die Tore, und wir gingen schnellen Schrittes (ich war ja nun in Übung durch meinen Flughafensprint) Richtung Hyperia, welche sich am anderen Ende des Parks befindet. Angekommen und festgestellt, dass die Bahn noch geschlossen ist. Auf Nachfrage hieß es dann, irgendwann später am Nachmittag. Puh, das war ein Schlag ins Gesicht.
Aber es nutzte ja nichts, wir wollten ja auch noch checken, und noch war der Park überschaubar gefüllt. Es ging daraufhin als Erstes zu Nemesis Reborn. Nach ca. 15 Minuten waren wir in der Station und haben uns in der letzten Reihe angestellt. Dort wurde uns eine vierte Person zugeteilt, mit einem Voltron shirt.Selbstverständlich, wir hatten eine weitere Begleitung für den Rest des Tages.
Die Bahn an sich tut das, was ein B&M Inverter tun soll. Hauptsächlich positive G-Kräfte verteilen. Cool fand ich den "Darkride" Part vor dem Kettenlift. Das war mal etwas anderes als bei den üblichen Invertern. Nach dem Ausstieg war Nemesis mit 70 Minuten angeschlagen.
Nach der Fahrt gab es dann ein Foto für mich, war es doch mein 300. Count. Da hab ich die Wochen zuvor mit Alpine Coastern etc. alles dafür getan, dass Hyperia die 300 werden wird, und dann kam es doch anders als gedacht. Naja, es gibt Schlimmeres.
Als Nächstes sind wir zu The Walking Dead - The Ride gegangen, da dort auch nur 5 Minuten Wartezeit angeschlagt waren. Solider Vekoma Indoor Coaster, Queue line sehr geil, auch nach der Fahrt bleibt man im Thema, dieser lange und enge Gang ist nicht für jederman was. Während der Fahrt ein paar coole Effekte, die Stelle mit dem immer wieder anfahrendem und stockendem Zug erinnerte mich etwas an meine Hinfahrt, war hier allerdings viel spannender.
Die Nummer 3 sollte dann der Mack Powered Coaster Flying Fish werden. Abgehakt, gibts nicht mehr zu sagen.
Zwischenzeitlich stand in der App, dass nicht nur Hyperia, sondern auch Saw, Collossus und auch Stealth geschlossen sind. Doch dann sahen wir eine Probefahrt bei Saw, und vor allem, bei Hyperia. Schnell also wieder ins Fearless valley, die Schlange vor dem geschlossenen Tor ging bis zum Burger King, also noch überschaubar. Dort sahen wir dann viele Leerfahrten, dann Fahrten mit Dummies in den ersten Reihen, und am Ende Fahrten, in denen das Wasser aus den Dummies gelassen wurde. Das war witzig anzusehen. Ich habe nicht auf die Uhr geguckt, aber ich denke, nach ca. 30 Minuten ging es dann los. Leider haben sich dann sehr viele Leute vorne einfach in die Schlange gedrängelt, so dass wir nochmal 30-40 Minuten anstanden.
Für die erste Fahrt ging es in die last row. Wow, war die Vorfreude groß. Und was soll ich sagen, der First drop reißt einen so mit nach unten, dann die Drehung, weiter nach unten, was für eine Geschwindigkeit, was für geile Elemente, der super lange Stall, der tatsächlich fast das Entspannenste bei dieser Fahrt ist, Schlussbremse, Ende. Etwas schade ist das kurze Abbremsen im Tal, kurz vor der letzten S-Kurve. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Mack, Hut ab. Schiene nicht nur toll gebogen, sondern ein Meisterwerk erschaffen. Wäre die Fahrt noch etwas länger, sie wäre perfekt. Aber auch so siedelt sich der Coaster bei mir sehr weit oben an. Nach RtH die beste Mack Bahn, ohne Frage.
Wir buchten uns direkt einen Fast track Pass für eine weitere Fahrt.
Danach ging es erst mal weiter zum checken. Zuvor hatten wir uns schon diesen 5er Coaster Fast track Pass gekauft, den wir für Collossus, Saw, Nemesis, The Swarm und Stealth nutzen konnten.
Collossus war an der Reihe. Schöner Vergleich, nach der Hyperia Fahrt. Wären alle Bahnen so, ich hätte ein anderes Hobby. Gefiel uns überhaupt nicht, auch wenn diese 4 Heartline rolls hintereinander schon interessant zu durchfahren waren. Aber einfach eine unbequeme Sitzposition mit einer rappeligen Fahrt machen es zu einem unschönen Erlebnis.
Nun ging es zu The Swarm. Thematisch der wohl, nach Saw, am meisten gelungene Coaster im Park . Beim Vorzeigen unseres Passes wurde dieser nicht gescannt, so dass wir uns nach der ersten Fahrt links direkt noch mal rechts angestellt haben. Und auch hier kein Scan. Guter Wing Coaster, ich mag die Teile ja. Die Helix drückt gut, der Inline Twist ist genial. Ansonsten aber nicht mein favourite Wing Coaster.
Jetzt ging es für uns zu Stealth. Auf diese Bahn waren wir auch sehr gespannt, der aktuell stärkste / schnellste Hydraulik Launch der Welt. Wir fuhren natürlich first row. Und das hat sich gelohnt, Junge zieht das Dingen nach vorne, Hammer.
Bevor wir uns zu unserem letzten count machten, gingen wir zu Burger King im Park essen. Total überfüllt, dreckige Tische, Chaos beim Abholen der Gerichte. Nicht zu empfehlen. Esstechnisch bekommt man was man bei Burger King erwarten kann.
Nun aber zu Saw - The Ride. Diese Bahn fand ich immer schon spannend, wegen der Thematisierung, dem Thema, dem Darkride Part. Aufgrund unseres Fast Passes konnten wir natürlich nicht viel von der Queue sehen, die ja auch gut gelungen sein soll. Zur Fahrt: Es ist nun mal ein Euro Fighter, wir wussten, was uns bevor stand. Blendet man das aber aus, hat man eine echt gute und vor allem, echt intensive Fahrt vor sich. Witzig war die spritzende Leiche kurz vor der Ausfahrt.
Nun waren wir mit dem Pflichtprogramm durch. Also ging es selbstverständlich wieder zu Hyperia, Single Rider. Dort warteten wir ca. 15 Minuten.
Eine kurze (und auch erste) Bierpause war nötig. Wir entschieden uns für das teure Hy-Beer-ia, was nicht meinen Geschmack traf. Aber egal, die limitierte Dose steht nun zuhause neben meiner Toverland Dose.
Aufgrund des Nicht Scannens unserer Fast track Pässe, entschieden wir uns, noch eine Runde Stealth zu fahren. Eine Fahrt hatten wir daraufhin noch offen auf dem Pass. Während mein Kollege sich für eine weitere Fahrt auf Stealth entschied, bin ich noch mal zu Saw. Wie gesagt, ich fand die Bahn echt spannend, trotz Rucklern. Bei der zweiten Fahrt bekam ich dann aber einen heftigen Stoß gegen den Ellenbogen, der nun blau ist...
Ach ja, erneut wurde mein pass nur angeschaut. Also bin ich noch mal schnell zu The Swarm, meine dritte Fahrt an diesem Tag. Und natürlich, erneut kein Scannen. So sollte sich der fast track Pass an diesem Tag doch echt lohnen. Allerdings hatte ich nun keine Zeit mehr für eine erneute Fahrt. Es war mittlerweile 18:20, und wir wollten mindestens noch einmal Hyperia fahren.
Es gelang uns dann durch die Single Rider line noch 2x zu fahren. Leider kam ich nicht in die erste Reihe, im Gegensatz zu meinem Kumpel. Er sagte aber hinterher, das die Sicht zwar beim first drop genial, es aber ansonsten definitiv eine last row Bahn ist.
Nun mussten wir aber zügig los, wir hatten mittlerweile 19:30, und unser Flug sollte um 22:40 starten. Der super sympathische Waliser setzte uns dann wieder am Hotel ab, woraufhin wir weitere knappe 90 Minuten zum Flughafen fuhren und den Flieger, der natürlich Verspätung hatte, ohne Probleme erreichten.
Kurzes Fazit zum Park:
Sehr geile Achterbahnen in einem sehr schäbigem Park, das trifft es meiner Meinung nach ganz gut. Es ist ein absoluter Thrill Park, hier wird nicht auf Thematisierung geachtet, sondern auf die Attraktionen an sich, es ist Merlin, es ist ein bestimmtes Klientel, man weiß, worauf man sich einlässt. Wir hatten trotzdem unseren Spaß, und den nicht zu knapp. Ohne Fast track Pässe hätten wir allerdings nicht alles geschafft, es waren allerdings auch noch Ferien in England. An einem normalen Wochentag reicht definitiv ein Tag.
Nächstes Jahr machen wir eine etwas größere England Tour, da werden wir dann nur, anstatt wie geplant 2 Tage, einen Tag Thorpe Park machen.
Es war übrigens mein allererster Freizeitparkbesuch ever, bei dem ich ausschließlich Achterbahnen gefahren bin, sonst gar nichts.
Ich hoffe, euch hat mein erster Tourbericht etwas unterhalten. Vielleicht werde ich mich dann in Zukunft noch mal an einen setzen. Aber es nimmt doch mehr Zeit in Anspruch als erwartet.
Wie schon zuletzt angedroht, wage ich mich heute auch mal an meinen ersten Kurztrip-Report.
Vor 4 Wochen, ich war gerade in meiner letzten Urlaubswoche angelangt, rief mich ein Freizeitparkkumpel, den wir vor 2 Jahren auf unserer Belgien Tour kennen gelernt haben und mit dem ich nun schon öfter unterwegs war, an und fragte, ob ich am 21.08. frei hätte. Er würde gerne in den Thorpe Park und Hyperia fahren. Ich sagte ihm, dass ich da gerade erst wieder arbeiten und sicherlich nicht so einen Tag in der Woche frei bekommen würde. Nach dem Auflegen sprach ich dies nebenbei bei meiner Frau an, und sie sagte sofort, von ihr aus könne ich das ruhig tun. Daraufhin habe ich einfach mal, völlig ohne große Hoffnungen, bei meinem Disponenten nachgefragt. In meinem Job als Windenergieanlagen Servicetechniker ist es immer etwas schwierig zu planen, wenn man mitten in der Woche einen Tag nicht da ist, da die ganze Woche immer durchgeplant wird, und wir immer zu Zweit sein müssen.
Er schaute kurz in seinen Plan und sagte dann, dass ich doch besser die ganze Woche Urlaub nehmen solle, da ich auch noch eine Woche übrig hatte. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Daraufhin rief ich meinen Kumpel direkt zurück, und wir buchten die Flüge, Hotel und Parkticket. Leider konnte er sich nicht länger frei nehmen, sonst hätten wir noch einen Tag dran gehangen.
Da er in Köln in der Nähe vom Bahnhof wohnt, entschied ich mich, mit dem Zug anzureisen, früh genug, damit wir noch etwas essen gehen konnten, bevor der Flug um 20 Uhr losgehen sollte.
An diesem Tag habe ich dann aber die volle Breitseite der DB abbekommen.
Ich bin von meinem Heimatort Dorsten mit der Regiobahn bis nach Essen, um dort in den ICE nach Essen umzusteigen. Bis hierhin lief auch alles noch nach Plan, klar, war es ja auch noch nicht die Deutsche Bahn. In Essen am Gleis angekommen, stand dort schon, dass der Zug 20 Minuten Verspätung hätte. Es wurden dann 25. Egal, ich hatte ja genug Puffer eingebaut.
Am Bahnhof in Duisburg kam dann die Durchsage, dass sich zwischen Duisburg und Düsseldorf eine suizid gefährdete Person auf den Gleisen befindet, und der Zug einen Umweg fahren muss. Auf dieser Umleitungsstrecke wurden alle Züge hergeleitet, und es sollte nur noch im Stop and Go weitergehen. Nach einiger Zeit und diversen Pausen eine weitere Durchsage, natürlich erneut keine positive. Leider hat ein LKW die rote Ampel vor einem Bahnübergang übersehen und ist gegen eine Schranke gefahren, so dass diese erst mal provisorisch repariert werden musste. Es verging weitere Zeit, in der ich meinen Freund anschrieb, dass es mit dem Essen gehen knapp werden könnte, mir aber auch ein Döner reichen würde.
So weit, so schlecht. Und dann kam der Super Gau. Der Lokführer, dem es schon sichtlich peinlich war, immer wieder neue Hiobsbotschaften zu verkünden, meldete sich erneut: "Vor uns ist ein Zug stehen geblieben und kommt nicht mehr von der Stelle..."
In diesem Moment habe ich meinen Flug abgehakt. Flüge nach London stehen bei mir anscheinend unter keinem guten Stern, hatte ich auf dem Weg zum Flughafen doch schon mal meinen Perso verloren und konnte die Reise nicht antreten. Fragt nicht, wie das passiert ist...
Ich also meine Optionen ausgelotet. Was kann ich tun? In Düsseldorf aussteigen und mit dem Uber oder Taxi weiter? Einen Flug später nehmen? Mit dem Kopf gegen die Scheibe schlagen und wild schreiend durch den Zug rennen? Ich wusste es nicht. Irgendwann kam eine erneute Info, dass sie nicht abschätzen können, wie lange es noch dauert, da die Lok immer noch vor uns steht, und sie auch nicht rückwärts fahren können, weil dahinter weitere Züge in der Schlange standen. Und plötzlich, eine Minute später, rollten wir wieder.
Sollte es doch noch klappen?
Und tatsächlich, langsam und bedächtig näherten wir uns Düsseldorf Hbf. Dort angekommen, hoffte ich, dass es zügig weitergehen würde. Denn dann würde es zwar knapp, aber machbar werden. Nur leider fuhr der Zug nicht wieder an. Nach ca. 10, gefühlt 30 Minuten, rief ich meinen Kumpel an, er solle ein Uber bestellen, ich steige nun aus. Als ich dann gerade ausstieg, pfiff ein Schaffner, der Zug würde nun losfharen. Daraufhin bin ich zu ihm und fragte, ob der Zug nun ohne Unterbrechungen nach Köln weiterreise. Er bejahte dies. Ich also gerade eben wieder reingesprungen. Kurz vor Köln ging es dann, warum auch immer, erneut im Schneckentempo weiter. Mittlerweile kamen Durchsagen, dass der ICE aufgrund der Verspätungen nicht bis zum Endziel Passau fahren würde, sondern in Frankfurt endet, und eine weitere, dass er nun in Köln enden würde. Slapstick pur. Insgesamt waren es 156 Minuten Verspätung.
In Köln Hbf angekommen, sprang ich aus dem Zug, rannte zum anderen Gleis für die S Bahn, die mich zum Flughafen bringen sollte. Dort reservierte ich mir einen Fast track zur Kontrolle am Terminal. Wusste gar nicht, dass sowas geht.
Zum Glück war es überall leer, ich kam sehr gut durch. Natürlich war mein Gate am anderen Ende des Flughafens. Ich rannte weiter. Kurz vorm Ankommen kam die Nachricht meines Freundes, dass der Flieger 20 Minuten Verspätung hat... Ok, ich habe es geschafft. Endlich angekommen, gab es ein Schnitzelbrötchen und 2 schnelle Kölsch für mich. Das hatte ich mir verdient.
Passt natürlich toll hier in diesen Bericht, für mich war es die pure Hölle.
Nun aber zum eigentlichen Bericht, das hier war ja nur die spannende Einleitung.
In Stansted gelandet, holten wir uns unseren Leihwagen ab und fuhren nach Chertsey, ins The Bridge Hotel. Was wir beim Durchfahren gesehen haben, hat uns sehr beeindruckt. Es scheint ein sehr schöner Vorort von London zu sein, so wie man sich England vorstellt. Auch das Hotel sah richtig gut aus, mit einer wunderschönen Bar, die aber leider schon geschlossen hatte. Auf Fragen bekamen wir jeweils noch ein Bier, was wir dann auf dem Zimmer getrunken haben, bevor es ins Bett ging.
Witzig, als wir erzählten, dass wir nur wegen Hyperia hier sind, sagte er uns, dass die Jungs von Mack 8 Monate in dem Hotel gelebt haben. Dann waren sie weg, und kurz danach kamen sie wieder, wegen dem Problem am Kettenlift. Nun sind sie nicht da, gutes Zeichen.
Am nächsten Morgen, nach einem deftigen English breakfast (für mich ohne die Blutwurst), wurden wir von einem jungen Waliser abgeholt, den mein Kumpel über seine Insta Storys und Coaster Fotos kennen gelernt hat. Für ihn war es trotz 3,5 Std. Entfernung der Home Park mit Annual pass.
Bevor es für uns in den Park ging, sind wir mit dem Auto quasi hinter den Park gefahren, und dort dann einen "Geheimweg" entlang des Zauns bei Hyperia hergelaufen, damit mein Freund mit seiner Kamera Fotos machen konnte. Im Park soll die Perspektive auf Hyperia nämlich wohl alles andere als fotofreundlich sein. Dies war schon sehr spannend, konnten wir so auch sehen, wie die Maintanance gerade anfing, an Hyperia zu arbeiten.
Daraufhin sind wir dann zurück zum Auto und Richtung Park gefahren. Wir waren eine Stunde vor Parköffnung dort, da die Einlasskontrollen wohl teilweise recht lange dauern.
Um 9:30 standen wir dann als eine der ersten in der Reihe vor dem geschlossenen Zaun auf der Brücke zum Park. Punkt 10 Uhr öffneten sich die Tore, und wir gingen schnellen Schrittes (ich war ja nun in Übung durch meinen Flughafensprint) Richtung Hyperia, welche sich am anderen Ende des Parks befindet. Angekommen und festgestellt, dass die Bahn noch geschlossen ist. Auf Nachfrage hieß es dann, irgendwann später am Nachmittag. Puh, das war ein Schlag ins Gesicht.
Aber es nutzte ja nichts, wir wollten ja auch noch checken, und noch war der Park überschaubar gefüllt. Es ging daraufhin als Erstes zu Nemesis Reborn. Nach ca. 15 Minuten waren wir in der Station und haben uns in der letzten Reihe angestellt. Dort wurde uns eine vierte Person zugeteilt, mit einem Voltron shirt.Selbstverständlich, wir hatten eine weitere Begleitung für den Rest des Tages.
Die Bahn an sich tut das, was ein B&M Inverter tun soll. Hauptsächlich positive G-Kräfte verteilen. Cool fand ich den "Darkride" Part vor dem Kettenlift. Das war mal etwas anderes als bei den üblichen Invertern. Nach dem Ausstieg war Nemesis mit 70 Minuten angeschlagen.
Nach der Fahrt gab es dann ein Foto für mich, war es doch mein 300. Count. Da hab ich die Wochen zuvor mit Alpine Coastern etc. alles dafür getan, dass Hyperia die 300 werden wird, und dann kam es doch anders als gedacht. Naja, es gibt Schlimmeres.
Als Nächstes sind wir zu The Walking Dead - The Ride gegangen, da dort auch nur 5 Minuten Wartezeit angeschlagt waren. Solider Vekoma Indoor Coaster, Queue line sehr geil, auch nach der Fahrt bleibt man im Thema, dieser lange und enge Gang ist nicht für jederman was. Während der Fahrt ein paar coole Effekte, die Stelle mit dem immer wieder anfahrendem und stockendem Zug erinnerte mich etwas an meine Hinfahrt, war hier allerdings viel spannender.
Die Nummer 3 sollte dann der Mack Powered Coaster Flying Fish werden. Abgehakt, gibts nicht mehr zu sagen.
Zwischenzeitlich stand in der App, dass nicht nur Hyperia, sondern auch Saw, Collossus und auch Stealth geschlossen sind. Doch dann sahen wir eine Probefahrt bei Saw, und vor allem, bei Hyperia. Schnell also wieder ins Fearless valley, die Schlange vor dem geschlossenen Tor ging bis zum Burger King, also noch überschaubar. Dort sahen wir dann viele Leerfahrten, dann Fahrten mit Dummies in den ersten Reihen, und am Ende Fahrten, in denen das Wasser aus den Dummies gelassen wurde. Das war witzig anzusehen. Ich habe nicht auf die Uhr geguckt, aber ich denke, nach ca. 30 Minuten ging es dann los. Leider haben sich dann sehr viele Leute vorne einfach in die Schlange gedrängelt, so dass wir nochmal 30-40 Minuten anstanden.
Für die erste Fahrt ging es in die last row. Wow, war die Vorfreude groß. Und was soll ich sagen, der First drop reißt einen so mit nach unten, dann die Drehung, weiter nach unten, was für eine Geschwindigkeit, was für geile Elemente, der super lange Stall, der tatsächlich fast das Entspannenste bei dieser Fahrt ist, Schlussbremse, Ende. Etwas schade ist das kurze Abbremsen im Tal, kurz vor der letzten S-Kurve. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Mack, Hut ab. Schiene nicht nur toll gebogen, sondern ein Meisterwerk erschaffen. Wäre die Fahrt noch etwas länger, sie wäre perfekt. Aber auch so siedelt sich der Coaster bei mir sehr weit oben an. Nach RtH die beste Mack Bahn, ohne Frage.
Wir buchten uns direkt einen Fast track Pass für eine weitere Fahrt.
Danach ging es erst mal weiter zum checken. Zuvor hatten wir uns schon diesen 5er Coaster Fast track Pass gekauft, den wir für Collossus, Saw, Nemesis, The Swarm und Stealth nutzen konnten.
Collossus war an der Reihe. Schöner Vergleich, nach der Hyperia Fahrt. Wären alle Bahnen so, ich hätte ein anderes Hobby. Gefiel uns überhaupt nicht, auch wenn diese 4 Heartline rolls hintereinander schon interessant zu durchfahren waren. Aber einfach eine unbequeme Sitzposition mit einer rappeligen Fahrt machen es zu einem unschönen Erlebnis.
Nun ging es zu The Swarm. Thematisch der wohl, nach Saw, am meisten gelungene Coaster im Park . Beim Vorzeigen unseres Passes wurde dieser nicht gescannt, so dass wir uns nach der ersten Fahrt links direkt noch mal rechts angestellt haben. Und auch hier kein Scan. Guter Wing Coaster, ich mag die Teile ja. Die Helix drückt gut, der Inline Twist ist genial. Ansonsten aber nicht mein favourite Wing Coaster.
Jetzt ging es für uns zu Stealth. Auf diese Bahn waren wir auch sehr gespannt, der aktuell stärkste / schnellste Hydraulik Launch der Welt. Wir fuhren natürlich first row. Und das hat sich gelohnt, Junge zieht das Dingen nach vorne, Hammer.
Bevor wir uns zu unserem letzten count machten, gingen wir zu Burger King im Park essen. Total überfüllt, dreckige Tische, Chaos beim Abholen der Gerichte. Nicht zu empfehlen. Esstechnisch bekommt man was man bei Burger King erwarten kann.
Nun aber zu Saw - The Ride. Diese Bahn fand ich immer schon spannend, wegen der Thematisierung, dem Thema, dem Darkride Part. Aufgrund unseres Fast Passes konnten wir natürlich nicht viel von der Queue sehen, die ja auch gut gelungen sein soll. Zur Fahrt: Es ist nun mal ein Euro Fighter, wir wussten, was uns bevor stand. Blendet man das aber aus, hat man eine echt gute und vor allem, echt intensive Fahrt vor sich. Witzig war die spritzende Leiche kurz vor der Ausfahrt.
Nun waren wir mit dem Pflichtprogramm durch. Also ging es selbstverständlich wieder zu Hyperia, Single Rider. Dort warteten wir ca. 15 Minuten.
Eine kurze (und auch erste) Bierpause war nötig. Wir entschieden uns für das teure Hy-Beer-ia, was nicht meinen Geschmack traf. Aber egal, die limitierte Dose steht nun zuhause neben meiner Toverland Dose.
Aufgrund des Nicht Scannens unserer Fast track Pässe, entschieden wir uns, noch eine Runde Stealth zu fahren. Eine Fahrt hatten wir daraufhin noch offen auf dem Pass. Während mein Kollege sich für eine weitere Fahrt auf Stealth entschied, bin ich noch mal zu Saw. Wie gesagt, ich fand die Bahn echt spannend, trotz Rucklern. Bei der zweiten Fahrt bekam ich dann aber einen heftigen Stoß gegen den Ellenbogen, der nun blau ist...
Ach ja, erneut wurde mein pass nur angeschaut. Also bin ich noch mal schnell zu The Swarm, meine dritte Fahrt an diesem Tag. Und natürlich, erneut kein Scannen. So sollte sich der fast track Pass an diesem Tag doch echt lohnen. Allerdings hatte ich nun keine Zeit mehr für eine erneute Fahrt. Es war mittlerweile 18:20, und wir wollten mindestens noch einmal Hyperia fahren.
Es gelang uns dann durch die Single Rider line noch 2x zu fahren. Leider kam ich nicht in die erste Reihe, im Gegensatz zu meinem Kumpel. Er sagte aber hinterher, das die Sicht zwar beim first drop genial, es aber ansonsten definitiv eine last row Bahn ist.
Nun mussten wir aber zügig los, wir hatten mittlerweile 19:30, und unser Flug sollte um 22:40 starten. Der super sympathische Waliser setzte uns dann wieder am Hotel ab, woraufhin wir weitere knappe 90 Minuten zum Flughafen fuhren und den Flieger, der natürlich Verspätung hatte, ohne Probleme erreichten.
Kurzes Fazit zum Park:
Sehr geile Achterbahnen in einem sehr schäbigem Park, das trifft es meiner Meinung nach ganz gut. Es ist ein absoluter Thrill Park, hier wird nicht auf Thematisierung geachtet, sondern auf die Attraktionen an sich, es ist Merlin, es ist ein bestimmtes Klientel, man weiß, worauf man sich einlässt. Wir hatten trotzdem unseren Spaß, und den nicht zu knapp. Ohne Fast track Pässe hätten wir allerdings nicht alles geschafft, es waren allerdings auch noch Ferien in England. An einem normalen Wochentag reicht definitiv ein Tag.
Nächstes Jahr machen wir eine etwas größere England Tour, da werden wir dann nur, anstatt wie geplant 2 Tage, einen Tag Thorpe Park machen.
Es war übrigens mein allererster Freizeitparkbesuch ever, bei dem ich ausschließlich Achterbahnen gefahren bin, sonst gar nichts.
Ich hoffe, euch hat mein erster Tourbericht etwas unterhalten. Vielleicht werde ich mich dann in Zukunft noch mal an einen setzen. Aber es nimmt doch mehr Zeit in Anspruch als erwartet.
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