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Chris vs. Chris: Fastpass-Systeme





Heute gibt es eine neue Runde in unserer Reihe „Chris vs. Chris“.
Wir beschäftigen uns mit dem Thema Fastpass-Systeme:

Pro by Chris B.:
Um gleich mal mein Fazit vorweg zu nehmen, ich finde Fastpässe absolut sinnvoll. Dabei ist es mir egal, ob ich dafür bezahle oder nicht. Die günstigen Varianten sind mir selbstverständlich am liebsten. Ich habe auch kein Problem damit, wenn meine regulären Wartezeiten dadurch länger werden, weil zu diesem Zeitpunkt viele Passinhaber in die Attraktion gelassen werden. Immerhin hat jeder, somit auch ich, die Möglichkeit, sich einen solchen Vorteil zu erwerben. Meine Grenzen werden erst ab einen bestimmten Preis gesetzt.

Ich habe schon viele positive Erfahrungen mit Fast, Quick, Speedy-Pässen oder wie auch immer sie genannt werden gemacht. Nicht selten haben sie mir in Parks in die ich nicht so oft komme, einige Counts gerettet. Wie zum Beispiel in Six Flags over Georgia. Da ich nur wenige Stunden dort verweilen konnte und ausschließlich zum counten den Park besucht habe, war ein Quickpass unumgänglich. Alle 11 Counts habe ich nicht geschafft. Das lag aber eher daran, dass mehrere Bahnen immer wieder still standen und nicht an der Zeit.

Auch bei Disney kommt es immer wieder vor, dass ich mir durch Fastpässe den Tag angenehmer gestalten kann. Somit bleibt zwischendurch immer wieder Zeit, etwas zu essen, andere Fahrgeschäfte zu besuchen oder einfach nur die Atmosphäre zu genießen. Bei einem Besuch hatte ich mit ein wenig Glück, die Wahl mich 75 Minuten anzustellen, oder mir noch grade so einen Fastpass zu ziehen, der nach 1 Stunde gültig wurde. Dadurch schaffte ich zwischendurch noch eine Snackpause und 2 Attraktionen, anstatt mich über eine Stunde lang zu langweilen. Zudem hätte ich die anderen beiden Attraktionen nicht mehr geschafft, wenn ich mich angestellt hätte, denn ich musste aus Zeitgründen 2 Parks an einem Tag machen. Besonderes Schmankerl ist natürlich, dass der Service kostenlos ist, auch wenn er mit dem neuen System ein bisschen eingeschränkt wurde.

In den meisten Fällen, egal wo auf der Welt, ist es eigentlich kinderleicht, die Vorgehensweise zu verstehen, wie man sich Attraktionen "reservieren" kann. Manchmal erfordert es ein wenig Übung und Erfahrung, im Endeffekt gewöhnt man sich aber schnell daran. Ich denke das Fastpässe eine gute Erfindung sind, auch wenn mit ihnen viel Geld gemacht werden soll und dadurch in einigen Parks die Wartezeiten künstlich angehoben werden. Mich stört das Ganze nicht, denn entweder besuche ich Parks an Tagen, an denen ich weiß, dass sich die Wartezeiten in Grenzen halten oder ich bin dazu bereit weiteres Geld zu bezahlen, weil ich weiß, dass es sich für mich rentiert.

Contra by Chris:
An sich ist es eine gute Idee, den Zugang zu einer beliebten Attraktion zu reglementieren. Bei Disney funktioniert das ganz gut. Man zieht einen kostenlosen Pass, auf dem eine bestimmte Zeit verbucht ist, zu der ich mit verkürzter Wartezeit die Fahrt genießen kann. Gerade bei besonders frequentierten Rides macht das Sinn. Blöd nur, wenn schon nach kurzer Zeit alle Pässe vergriffen sind und man viel Zeit in der Warteschlange verbringt.

Die meisten Freizeitparks haben im Fastpass-System aber eine neue Art der Gelddruckmaschine gefunden. So kann man beispielsweise im kalifornischen Magic Mountain zwischen drei Pässen wählen. Die günstigste Variante stellt sich virtuell an. Die Wartezeit bleibt gleich, ich kann sie nur für andere Dinge nutzen. Richtig interessant wird aber erst der Platinum Pass, der die Wartezeit um 90% verkürzt. Klingt toll – kostet aber 95$! Und der Eintrittspreis von 47,99$ kommt auch noch mit dazu. Besucht einer vierköpfige Familie den Park, so kostet allein der Vordränglerpass 380$!

Dies führt zu einer Zwei-Klassengesellschaft in den Freizeitparks. Diejenigen, die es sich leisten können drehen eine Runde um die andere, während der „normale“ Parkbesucher immer länger in der Schlange steht. Die Kapazität wird ja durch die Passbenutzer noch mehr verringert, wenn diese permanent Vorrang vor den wartenden Gästen haben. Die Laune des Familienvaters, der schon 90 Minuten in der Schlange steht und schon das 5. Mal von Passbesitzern überholt wird, kann man sich ausmalen.

Plane ich eine Coastertour beispielsweise durch die USA, so möchte ich möglichst alle Bahnen schaffen, wenn ich schon mal in der Gegend bin. Das Kaufen eines Flash-Passes ermöglicht mir dies gegen Aufpreis. Diesen muss ich aber in der Regel schon vorab erwerben. Bleibt für mich das Risiko, dass an diesem Tag im Park wenig los ist und ich den Pass eigentlich nicht gebraucht hätte. Bezahlt habe ich ihn aber trotzdem.

Abschließend möchte ich sagen, dass das System eines reglementierten Besucherstromes bei Hauptattraktionen durchaus Sinn macht. Das System Disney zeigt aber beispielsweise, dass dies auch geldbeutelschonend passieren kann. Und es hebt auch die Laune der Besucher, wenn alle gleich lang warten dürfen und es nicht heißt „Time is money!“ oder sollte man lieber sagen „Money is time!?“

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