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Mario Down Under | Teil 4 | Sydney - Luna Park mit geschichtlichem Hintergrund

Geschrieben von Mario M.



Der erste Bericht meiner Berichteserie, der sich mit einem Freizeitpark beschäftigt, eignet sich auf Grund seiner bewegten Vergangenheit auch perfekt als Artikelthema, deshalb habe ich mich mal ein bisschen genauer mit der Geschichte des Parks beschäftigt und präsentiere diesen Bericht nun zusätzlich als Artikel auf der Startseite. Auch in den nächsten Tagen werdet ihr hier täglich weitere Berichte aus Australien finden.





Im vierten Teil meiner Berichtereihe geht es um den Luna Park Sydney, dieser ist ohne Nummer, dafür aber mit einem großen roten Punkt im Plan gekennzeichnet. Von Circular Quay aus kann man den Park bequem mit der Fähre erreichen, man muss nur die Milsons Point Wharf ansteuern, denn diese liegt direkt am Eingang zum Lunapark. Ebendiesen kann man aber auch mit dem Zug über die Station Milsons Point erreichen (die Fähre ist natürlich die deutlich coolere Variante). Die Lage am Wasser direkt neben der Harbour Bridge ist echt genial.

Übersichtsplan:



Geschichte zum Park:

Nach Fertigstellung der Harbour Bridge 1932 wurde der Lager- und Kranabstellplatz direkt neben der Brücke frei. Der Bauplatz wurde nun ausgeschrieben und unter den vielen Bewerbern konnte man auch Herman Phillips, David Atkins und Ted Hopkins finden. Diese hatten zuvor den Luna Park Glendelg in Adelaide betrieben, wollten aber auf Grund von Streitigkeiten mit dem Gemeinderat und den Anwohnen neue Zelte aufschlagen. Nachdem sie den Zuschlag erhalten hatten, entstand vor Ort ein typischer kleiner Luna Park mit vielen Attraktionen aus Adelaide, denn dieser Park wurde dafür geschlossen. Die Hauptattraktion war jahrelang die Holzachterbahn Big Dipper, welche auch aus Adelaide umgesetzt wurde.

Hier mal ein historisches Bild des kompletten Parks mit der Bahn:


Quelle: Wikipedia

Der 9. Juni 1979 war dann ein Wendepunkt, denn bei einem Feuer in der Geisterbahn kamen 7 Menschen ums Leben. Auch die Holzachterbahn brannte bei diesem Unglück zu großen Teilen nieder und musste abgerissen werden. Der Park wurde daraufhin geschlossen, da nach Meinung der dortigen Behörde nicht ausreichend für den Brandschutz vorgesorgt wurde. Nach mehreren Jahren ohne Veränderung wurde das Gelände dann mehrmals verkauft und umbenannt. Zwischenzeitlich wurde alles, was nicht verkauft werden konnte (bis auf das Eingangstor, das Funhouse Coney Island sowie der Crystal Palace) niedergerissen.

1982 wurde dann der Harbourside Amusement Park gegründet, dieser durfte aufgrund von Streitigkeiten mit den ehemaligen Besitzern nicht den ursprünglichen Namen verwenden. Dieser Park bestand 6 Jahre (bis zum 10. April 1988). Zu diesem Zeitpunkt kam ein Bericht in Umlauf, der besagte, dass viele der Attraktionen nicht mehr sicher genug seien und renoviert werden müssten. Dafür war aber anscheinend nicht genug Geld vorhanden und so wurde der Park dann im November 1988 in die Luna Park Investments Pty Lt. umgewandelt.

Nach einem Jahr ohne nennenswerte Fortschritte hat die Stadt den Betreibern ein Ultimatum gestellt: Wenn der Park nicht bis zum 2. Juni 1990 wiedereröffnet werden kann, wird der Mietvertrag auf das Baugrundstück mit den Betreibern gekündigt, denn mittlerweile wurden der Stadt schon etliche Kaufangebote für Wohnblöcke und Hotels direkt am Wasser unterbreitet. Da es auf dem Gelände leider keine merklichen Unterschiede gab (es wurden lediglich ein paar Attraktionen umgestellt und neu gestrichen), wurde der Vertrag dann vier Tage nach dem Ablauf des Ultimatums aufgelöst.

Nun wurde die Luna Park Reserve Trust gegründet. Kurz darauf wurden viele der bestehenden Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und so konnte das Baugebiet nicht an eine der Investmentgruppen, die dort Appartements bauen wollten, verkauft werden. Am 12. Oktober 1990 wurde dann endgültig festgelegt, dass dieses Baugrundstück ausschließlich für einen Freizeitpark / eine öffentliche Erholungsstätte verwendet werden darf "to protect the site of the park, dedicating it for amusement and public recreation", das macht ihn zusammen mit dem Tivoli in Kopenhagen zu den einzigen staatlichen geschützten Freizeitparks weltweit.

Von dem 3stufigen Renovierungs- und Umbauplan wurden die ersten beiden Stufen genehmigt, die dritte Stufe sah eine Erweiterung des Geländes um ein Museum, eine Kunstgalerie und ein Amphitheater vor. Im Januar 1993 wurde dann mit den Umbauarbeiten begonnen. 1995 hat der Park dann komplett renoviert wiedereröffnet! Die Hauptattraktion war eine nach der Holzachterbahn "Big Dipper" benannte Stahlachterbahn von Arrow.

Bild der Arrow Bahn:


Quelle: RCDB.com

Video der Bahn:



Da die Saison aber, unter anderem auch auf Grund des Wetters, sehr schlecht lief, wurde der Park am 14. Februar 1996 wieder geschlossen. Vorher gab es schon einige Rechtsstreitereien mit den Anwohnern, da die Achterbahn von Arrow angeblich zu laut war.

1999 erhielt dann die Metro Edgley Group den Zuschlag für den Park. Während der langen Entscheidungsphase, was denn nun vor Ort erlaubt ist und was nicht, durfte der Park unter strengen gerichtlichen Vorgaben für einige Events u.a. die Olympischen Spiele 2000, sowie an Wochenenden und in den Ferien öffnen. Die Achterbahn von Arrow wurde dann 2001 abgebaut. Mir ist auch eben erst durch die Recherche für den Bericht klar geworden, dass ich sogar mit der Bahn gefahren bin, denn sie steht jetzt als Cyclone im australischen Freizeitpark Dreamworld (Bericht folgt). Erst habe ich gedacht: "Schade, dass du mit der Bahn nicht fahren konntest" und ein paar Minuten später, nachdem ich ein Video von der Bahn gesehen habe, habe ich dann realisiert: "Oh, du bist ja doch mit der Bahn gefahren" :D

Seit 2004 hat der Park wieder durchgängig geöffnet, muss sich aber immer an die behördlichen Auflagen halten, deshalb gibt es momentan auch so viel Ärger mit dem neuen Freefalltower...

Solltet ihr euch für noch mehr Details interessieren, empfehle ich euch den englischen Wikipediartikel zum Park, der deutsche 10 Zeiler ist voller Fehler und nicht sehr informativ geschrieben.

So viel dazu, ist doch mehr geworden als ich eigentlich geplant hatte...

Jetzt aber zum Besuchsbericht des Parks:

Ich habe den Park während des Sonnenuntergangs besucht, was, so denke ich, auch der beste Besuchszeitraum ist!

Nach einem Tag am Strand von Manly sind wir (2 weitere Sprachschüler und ich) nach der Rückkehr zum Circular Quay gleich in die nächste Fähre gehopst, denn wenn man schon zum Luna Park fährt, dann auch standesgemäß mit der Fähre :)

Werbebanner am Bootsableger


Mit der Fähre zum Luna Park



Der historische Eingang ist schon aus weiter Entfernung sichtbar





Das Portal ist echt riesig...



...die Preise sind es aber auch. Mich hätte zwar auch das historische Funhouse interessiert, aber irgendwie war ich nicht bereit, nur dafür, sowie eine Fahrt auf dem Riesenrad, Freefall und der Achterbahn 50$ zu bezahlen, irgendwo muss man ja auch ein bisschen sparen. Für Counter gibt es das Angebot, 2 Attraktionen für 16 Dollar zu fahren. Das war zwar auch nicht gerade günstig, ermöglichte mir aber die Achterbahn zu counten und ein paar schöne Bilder aus dem Riesenrad heraus zu schießen. Hätte ich jemanden dabei gehabt, der sich auch dafür interessiert, hätte ich eventuell sogar die 50$ investiert. Da die anderen beiden aber nichts fahren wollten und so lange auf einer Bank an der Promenade warteten (wir wollten danach noch was zusammen Essen gehen), habe ich mich für diese Variante entschieden.

Berg- und Talbahn



Das historische Riesenrad



Die neuste Attraktion des Parks: Der Freefalltower Hair Raiser



Moneyshot mit Möwe :D




Im Hintergrund ist das Coney Island Funhouse zu sehen



Das Ziel der Begierde



Eingang vom Coney Island Funhouse



Die Achterbahn in der Übersicht



Die Uferpromenade



Die hölzerne Wilde Maus von der Uferpromenade aus gesehen



Der Eingang zur Bahn



Diese Bilder sind aus der Station heraus entstanden









Der Beweis: Ich saß da wirklich drin / erste Achterbahn auf australischem Boden



Bilder die während der Fahrt entstanden sind









Dann bin ich an der Promenade entlang in den hinteren Bereich des Parks gelaufen



Hier findet man ein paar Flatrides







Ein paar nostalgische Shops gibt es auch



Drop Tower mit Logo









Dann bin ich zum Riesenrad gelaufen und habe mich da 20 Minuten angestellt, es wurde nur jede zweite Gondel beladen und das auch noch sehr langsam...



...dafür war die Fahrzeit dann aber auch recht lange und ich konnte ein paar schöne Bilder aufnehmen :)

Blick Richtung Harbour Bridge



Die gesamte Brücke inkl. der 4 Pylonen



Übersichtsbilder des Luna Parks





Der Sonnenuntergang war echt traumhaft schön





Selfie-Time



Diese beiden Bilder sind meine absoluten Favoriten





Da man beim Rotor kostenlos zuschauen kann sind wir auf dem Weg nach draußen nochmal kurz da reingegangen und haben eine Runde lang zugeschaut



Nach der Fahrt sahen nicht mehr alle Mitfahrer ganz fit aus



Nun ging die Beleuchtung an und wir aus dem Park raus, mit meiner Kamera wären eh keine guten Nachtbilder drin gewesen...



Der beleuchtete Parkeingang



Von der Bahnstation Milsons Point aus ging es nun nach Kings Cross, um etwas in einer Bar essen und trinken zu gehen.




Fazit zum Park:

Alleine schon auf Grund der Location ist ein Besuch hier Pflicht. Von hier aus kann man schöne Bilder der Harbour Bridge aufnehmen :) Da ich nur mit der Achterbahn und dem Riesenrad gefahren bin, kann ich nicht viel zu den Attraktionen sagen. Die hölzerne Maus hat definitiv Spaß gemacht, kommt aber bei weitem nicht an die in Blackpool heran (die ist einfach mega crazy und eine meiner Lieblingsbahnen:)).

Im nächsten Bericht geht es um die Merlinattraktionen in Sydney sowie um die Speedboat Tour :)
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