Fuji-Q Highland
Stattdessen liegt der Fokus im Fuji-Q Highland auf den derzeit 4 Großachterbahnen - und was für welche! Kaum ein Park der Welt kann behaupten gleich 4 Bahnen dieses Kalibers sein eigen zu nennen. Welche davon besser als die andere ist, ist wohl Geschmackssache, deswegen in willkürlicher Reihenfolge:
"Fujiyama" ist ein Hypercoaster aus dem Hause Togo. Nach einem First Drop aus knapp 80 Metern folgt ein brachialer Ritt über riesige Abfahrten und seltsam gebogene Airtime-Hügel. Wenn man sich einmal auf die etwas rustikale Fahrweise eingestellt hat, will das Achterbahnvergnügen auf der langen Strecke kaum enden.
"Takabisha" ist derzeit noch die neuste der vier Bahnen (2011). Der Gerstlauer Coaster kombiniert Launchantrieb im ersten Teil mit Senkrechtlift im zweiten. Während der Fahrt werden ganze 7 Inversionen durchfahren. Besonderes Highlight ist der mit 121° steilste Drop der Welt.
"Eenjanaika" ist die etwas jüngere Schwester (2006) des 4D-Coasters "X2" in Kalifornien. Das Layout ist hier ein wenig anders, wenngleich man den Unterschied während der Fahrt wohl kaum mitbekommt. VIel zu sehr ist man damit Beschäftigt die Orientierung wiederzufinden. Definitiv eines der verrücktesten Achterbahnerlebnisse der Welt und sogar ganz angenehm zu fahren.
"Do-Dodonpa" bietet den Launch mit der weltweit stärksten Beschleunigung. Erst 2017 erhielt die Bahn ein großes Upgrade, wobei der Top Hat gegen einen riesigen Looping getauscht wurde und der Abschuss noch einmal verstärkt wurde: 0 - 180 km/h in 1,53 s - Dieser unglaubliche Fakt ist auch das was die Fahrt mit der Bahn unverzichtbar macht. Das restliche Layout ist nicht weiter erwähnenswert.
Schon beim betreten des Parks bemerkt man die Linien am Boden, welche die Besucher geradewegs zu den Eingängen der 4 Hauptattraktionen führen. Doch davon darf man sich genauso wenig verleiten lassen, wie von den scheinbar wenigen Besuchern, die morgens vor dem Eingang stehen. Wer in Fuji-Q erfolgreich alle Coaster mitnehmen will, dem sei geraten sich auf direktem Weg zum Fastpass Verkauf mitten im Park zu begeben, denn auch die Fastpässe sind limitiert und nicht im voraus buchbar (außer man will sich mit einer ausschließlich japanischen App auseinandersetzen). Für jeden Großcoaster wird hier ein eigener Fastpass für einen bestimmten Zeitslot fällig, der jeweils mit etwa 10€ zu Buche schlägt. Klingt erstmal furchtbar, ist es aber wert, denn die Wartezeiten steigen in kürzester Zeit gerne mal auf jenseits der schmerzhaften 2 Stunden Marke. Das liegt nicht etwa an Menschenmassen die sich durch den Park schieben, sondern vielmehr an der schleichend langsamen Abfertigung, wie man sie so oft im asiatischen Raum antrifft.
Hat man diese Kröte geschluckt, kann man den Tag relativ entspannt angehen. Als Lückenfüller zwischen den Zeitslots eignen sich beispielsweise ein neuer Gerstlauer Sky Roller, das sehr sehenswerte Flying Theatre mit tollen Aufnahmen aus ganz Japan oder auch einfach das gigantische Riesenrad mit sensationeller Aussicht. Eine weitere Must-See Attraktion versteckt sich im letzten Winkel des Parks und ist ein Haunted Hospital mit vielen Schauspielern. Das Horrorhaus befindet sich auf fast professionellem Universal Halloween Horror Nights Niveau - was man spätestens bei Wartezeiten von mind. 2 Stunden merkt.
Der Park ist einfach so besonders, dass kein Achterbahnfan, der es nach Japan schafft daran vorbei kommt. Der Besuchszeitpunkt sollte aber sorgfältig gewählt und notfalls kurzfristig an den Wetterbericht angepasst werden, denn bei Regen sind so ziemlich alle Rides geschlossen.