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Die 8 lacht - Tag 10 - Hershey Park

Madflex

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Montag, 01.06
Hershey Park

Im Preis der Übernachtung des Rodeway Inn & Suites in Hershey war ein kostenloses Frühstück enthalten aber die Erinnerung an das Angebot im Quality Inn in Busch Gardens war noch zu frisch und das Frühstück im Waffle House in Ashland konnte uns auch nicht wirklich überzeugen, so dass wir uns heute wieder ein Breakfast for Champions verdient hatten. Ausserdem hatte sich das Wetter noch etwas verschlechtert und es regnete leicht. Die warmen Temperaturen aus Virginia waren dem durchwachsenen Wetter in Pennsylvania gewichen und da wollten wir uns zum Auftakt des Tages etwas Gutes tun.

Google hat mir das Hershey Pantry empfohlen, das durchweg positiv bewertet wurde. Die Fahrt sollte nur wenige Minuten dauern. Wir fuhren schliesslich auf die Kreuzung der Hauptstrasse zu und auf der gegenüberliegenden Strassenseite lachte uns plötzlich der Intamin Hypercoaster Skyrush an, der seinen gelben, schlanken Lifthill in den wolkenverhangenen Himmel streckte. Ein sehr ungewöhnliches Bild. Der Park befindet sich im Grunde direkt im Ort und in unmittelbarer Nähe diverser Wohnhäuser. Das sollte man mal den Anwohnern des Phantasialands zeigen.

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Wir mussten uns aber vorerst von Skyrush verabschieden da wir ja erst mal frühstücken wollten. Weiter ging es also auf der Hauptstrasse stadtauswärts und dabei vorbei an der Hershey Chocolate Factory, die direkt neben dem Park liegt. Wenige Minuten später erreichten wir das Hershey Pantry. Es war Montag aber der Parkplatz und das Restaurant waren ziemlich voll. Mit viel Glück konnten wir einen freien Tisch bekommen. Nach uns hat sich beim Seating eine Schlange mit mehreren Leuten gebildet. Das Publikum bestand offenbar fast nur aus Locals, was ja immer ein gutes Zeichen ist und die Qualität war auch wirklich gut. Ein empfehlenswerter Diner, der offenbar schon den Status einer Institution geniesst. Wer in Hershey ist, sollte dort unbedingt hin.

Da wir auf dem Weg zum Diner keine Hinweise auf den Parkeingang gesehen hatten, gingen wir davon aus, dass sich der Eingang wohl in der Richtung befindet müsste, aus der wir kamen. Also fuhren wir den Weg zurück und bogen hinter Skyrush rechts ab und kamen schliesslich auch an einen Parkplatz. Dies war allerdings der Parkplatz der Hershey Chocolate World. Wir hätten dort durchaus parken können aber das hätte uns $ 30 gekostet, da der Eintritt für die Chocolat World inklusive gewesen wäre. Das war uns dann doch zu teuer und wir wollten lieber auf dem offiziellen Parkplatz parken.

Dieser war von dort sogar zu sehen aber leider mussten wir dafür noch mal 15 Minuten mit dem Auto fahren, was absurd war. Ein Mal komplett aus dem Ort raus, um dann auf der anderen Seite wieder zurück zu fahren. Wirklich seltsam geregelt aber vermutlich soll es dazu dienen, Autokolonnen vom Ort fern zu halten. Macht zwar wenig Sinn, wenn Hypercoaster mitten im Ort stehen, auf dem sich die Fahrer die Seele aus dem Leib schreien aber da steckste halt nicht drin.

Auf dem Parkplatz angekommen, fielen uns sofort die unzähligen, gelben Schulbusse auf. Wir befürchteten, dass es an diesem Tag recht voll werden sollte, was sich später dann leider auch bewahrheitete. Offenbar hatten einige Schulklassen und Kurse einen Ausflug und ihre Abschlussfahrt in den Hersheypark gemacht, was sich später auch anhand der zahlreichen Motto-T-Shirts bestätigen sollte. Ich hatte ja eigentlich schon gehofft, dass es wegen des durchwachsenen Wetters wenigstens leer im Park wäre. Pech gehabt.

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Online konnte man lediglich die Tagestickets für den Park reservieren. Fast Passes können nicht online reserviert werden und da ich mehrfach gelesen habe, dass sich der Fast Pass hier nicht lohnt, da das Konzept nicht gut sei, wollten wir es auch erst mal ohne probieren. Nachdem wir den Par betreten haben, sind wir direkt zu Skyrush, da es aufgehört hatte zu regnen und wir sahen, dass der Coaster fuhr. Das wollten wir natürlich ausnutzen, bevor Skyrush wegen möglichen Regens nicht mehr fahren würde.

SkyRush
Andi: 100, Daniel: 96, Fahrten: 4

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Leider hatte sich bei Skyrush schon eine längere Warteschlange gebildet, in die wir uns aber brav und geduldig einreihten. Im äusseren Wartebereich befindet sich eine Gedenktafel für die offenbar verstorbene Gina Lynne Ciullo. Das erweckt einen etwas befremdlichen Eindruck, da die Ursache des Todes und der Grund für die Aufstellung einer Gedenktafel an dieser Position nicht erläutert werden. Später im Motel habe ich mal gegoogelt und offenbar war sie ein engagiertes Mitglied der American Coaster Enthusiasts und grosser Fan des Hershey Parks. 2013 ist sie an einer Lungenembolie verstorben. Ein wahrer Coaster-Fan. R.I.P.

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Da Skyrush bei Regen den Betrieb einstellt, hatten wir zwischenzeitlich die Sorge dass es doch wieder anfangen könnte zu regnen. Zumindest sah es danach aus. Wir hatten aber Glück und nach einer gefühlten Ewigkeit (tatsächlich waren es ca. 45 Minuten) konnten wir in der ersten Reihe des Zuges Platz nehmen. Die Züge bestehen aus 8 Sitzreihen, mit jeweils vier Sitzen nebeneinander, wovon die zwei äusseren Sitze floorless und etwas nach hinten versetzt sind. Bei Intamin heisst das schon Wingcoaster, was mir etwas übertrieben erscheint. Ich war froh, aussen sitzen zu können. Jetzt kam der Moment, auf den wir wirklich gespannt waren, da ich recht viele negative Kritiken bzgl. der Lapbars gelesen habe. Diese sitzen eigentlich eher auf den Oberschenkeln und nicht auf der Hüfte, worin auch der grosse Unterschied zu den Lapbars der B&M Hypercoaster besteht. Zusätzlich wird hier noch mit Beckengurten gesichert. Die Sitze sind auch nicht so ergonomisch geformt und umschliessen die Hüfte bzw. das Gesäss nicht wirklich komplett, weshalb man hier noch viel Spiel zu den Seiten und im Oberkörper hat. Unbequem fanden wir das für den Moment aber beide nicht. Wir waren gespannt, wie es sich während der Fahrt anfühlen würde.

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Skyrush’s Lifthill startet im Grunde direkt in der Station. Ist der Zug ein Mal in Bewegung, wird er in wenigen Sekunden auf den 65 Meter hohen Lifthill gezogen. Eh man sich versieht, stürzt man auch schon in den First Drop, der sich so anfühlt, als würde man kopfüber aus dem Sitz flutschen. Ich habe mich immer gefragt, wieso auf den Fotos von Skyrush niemand die Hände hoch nimmt. Jetzt weiss ich es und auch ich habe hier meinen Meister gefunden. „Hands off? NO FUCKING WAY!!!“. Da ist bei der ersten Fahrt überhaupt nicht dran zu denken und auch beim Rest der Fahrt habe ich mich brav festgehalten. Riesenrespekt an jeden, der bei der Jungfernfahrt beim First Drop die Hände hochreisst.

Die erste Kurve nach dem Drop hält massig G’s bereit und hier klingelt es auch ganz ordentlich im Kopf. Anschliessend folgt ein wilder Ritt über Ejector-Airtime-Hügel und High-Speed-Kurven, die sich anfühlen, als würde man ohne Sattel auf einem wilden Stier reiten, der auf der Ladefläche eines Jeeps stehend einen Abhang herunterfährt. Die Ejector-Airtime ist einfach nur brutal und in dieser Intensität ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Katapultartig wird man hier aus den Sitzen geschleudert, nur gehalten von diesem kleinen „Brettchen“ auf den Oberschenkeln, mit denen man dann natürlich schon einen sehr intimen Kontakt hat.

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Da das Layout eher konventionell aussieht, ist es unmöglich nachzuvollziehen, wie sich Skyrush wirklich fährt, bis man es dann schliesslich getan hat. Skyrush ist irgendwie der Stier… ähhhh… Wolf im Schafpelz unter den Achterbahnen, da der Coaster sich deutlich krasser fährt, als man es sich aufgrund seines Äusseren vorstellen kann; egal wie viele Achterbahnen man schon gefahren ist. Bis zu letzt habe ich ein wenig gezweifelt, ob sich das Teil wirklich so intensiv fährt, wie berichtet. Einfach der pure Wahnsinn. Massgeblich ist das natürlich den Sitzen und dem spärlichen Rückhaltesystem zu verdanken, in denen man eine Bewegungsfreiheit hat, wie man sie für einen Coaster mit diesen Kräften kein zweites Mal finden wird. Der Bewegungsspielraum, den einem die Sitze noch lassen ist enorm und instinktiv versucht man diesen durch ein Festklammern an den Griffen der Lapbars zu minimieren bzw. die Sitzposition dadurch zu stabilisieren.

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Meine Erwartungen wurden im Vorfeld ein wenig durch die vielen negativen Kritiken bzgl. der angeblich schmerzhaften Lapbars gezügelt. Die Bedenken haben sich für uns jedoch nicht bestätigt. Die Sitze und das Rückhaltesystem machen Skyrush erst zu einer überragenden Achterbahn, weil man gezwungen wird, aktiv mitzufahren und sich nicht einfach nur zurücklehnen und die Fahrt über sich ergehen lassen kann. Wer sich hier darüber beschwert, dass das ungemütlich sei, hat das Konzept von Skyrush nicht verstanden oder möchte sich nicht darauf einlassen. Schmerzen hatten wir keine. Klar, es drückt schon ein wenig auf die Oberschenkel aber selbst nach insgesamt 4 Fahrten hatten wir keine Schmerzen. Sicherlich hängt das aber auch von den individuellen physikalischen Voraussetzungen der Fahrer ab.

Nach der ersten Fahrt mit SkyRush sind wir dann zum Fast Pass Büro, weil wir Sorge hatten, dass wir an den anderen Coastern auch so lange warten müssten. Nachdem uns ein Mitarbeiter das System erklärt hat, haben wir uns allerdings dagegen entschieden, weil es genau so schlecht ist, wie von vielen beschrieben. Es kostet 50 $ und man kann jeden Coaster nur ein Mal zu einer fest definierten Zeit fahren. Hier wäre also sogar die Reihenfolge vordefiniert gewesen. Vollkommen Banane. Allerdings sagte uns der Mitarbeiter, dass wir bei den anderen Coastern mit maximal 30 Minuten Wartezeit rechnen müssten.

Fahrenheit
Andi: 65, Daniel: 68, Fahrten: 1

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Der nächste Coaster war ebenfalls von Intamin. Das Layout bzw Konzept von Fahrenheit mit dem senkrechten Lifthill erinnert entfernt an einen Eurofighter. Die Züge die hier zum Einsatz kommen, sind alte Bekannte, die wir schon von Kingda Ka und Intimidator 305 kannten. Allerdings werden hier nur drei Wagen pro Zug genutzt, weshalb die Kapazität auch nicht die grösste ist und wir hier leider auch recht lange warten mussten. Unser Front Seat Fetisch kostete uns dann noch mal etwas mehr Zeit.

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Für mich war Fahrenheit eine der Enttäuschungen in Hershey. Nicht dass es ein schlechter Coaster wäre aber von der Bahn habe ich mir deutlich mehr erhofft. Insgesamt einfach kein wirklich aufregendes Layout. Die Bahn spult ohne wirkliche Überraschung die 6 Inversionen ab, wovon mir aber zumindest der Norwegian Loop in Erinnerung geblieben ist. Zusammenfassend war das nicht der erhoffte Top-Coaster. Selbst der Drop, der von aussen noch einiges her macht, kickt nicht sonderlich.

Wildcat
Andi: 51, Daniel: 42, Fahrten: 1

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Der GCI Woodie Wildcat war der nächste Coaster auf unserem Weg zum hinteren Teil des Parks. Von 1923 - 1945 gab es im Hersheypark bereits eine Holzachterbahn mit dem selben Namen. Dies war damals die erste Achterbahn des Parks.

Die Wartezeit war erfreulicherweise sehr kurz. Früher kamen hier Züge von Philadelphia Toboggan zum Einsatz. Diese wurden allerdings 2007 durch die GCI eigenen Millennium Flyer ersetzt. Das war das erste Mal, dass wir mit diesen Zügen gefahren sind. Die Sitze sind deutlich komfortabler als die von Philadelphia Toboggan und auch die individuellen Lap Bars machen einen passablen Eindruck. Etwas strange finde ich die Metallstangen am vordersten Wagen, die entfernt an das Rückenteil einen Bettgestells erinnern.

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Leider fehlt mir hier die Vergleichsmöglichkeit mit dem Fahrverhalten der alten Züge aber trotz der neueren Züge ist Wildcat eine Wildkatze, die auch mal ihre Krallen ausfährt und sie dir in die Hüften rammt. Wir waren uns einig, dass wir hier keine Wiederholungsfahrt machen wollten.

Lightning Racer
Andi: 60, Daniel: 55, Fahrten: 1

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Beim ebenfalls von GCI gebauten Duelling-Woodie Lightning Racer fanden wir schon eine deutlich längere Warteschlange vor. Obwohl beide Seiten in Betrieb waren, ging es hier nur sehr langsam voran, da je Seite nur ein Zug zum Einsatz kam. Da es recht voll im Park war, hatte ich da eigentlich kein Verständnis für. Da kann man halt nix machen. Die beiden Seiten heissen Lightning (Rot) und Thunder (Grün). Wir entschieden uns für Lightning, also die rote Seite. Wenn man die Station betritt, ist das die rechte Seite. Nach ca. 25 Minuten konnten wir in der ersten Reihe der Millenium Flyer Platz nehmen, die auch hier zum Einsatz kommen.

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Aufgrund des bisherigen, eher durchwachsenen Fahrverhaltens der meisten Holzachterbahnen, hatten wir nicht die grössten Erwartungen. Umso erfreulicher war es, hier endlich mal wieder mit einer klasse Holzachterbahn zu fahren. Lightning Thunder fährt sich wirklich gut und einigermassen ruhig. Endlich konnte man mal wieder bedenkenlos die Hände hochreissen und die Fahrt auf einer Holzachterbahn geniessen, ohne sich in Gedanken im Behandlungszimmer eines Physiotherapeuten zu wähnen.

Die Züge verlassen gleichzeitig die Station und fahren nach einer 180 Grad Kurve die leicht versetzten Lifthills hoch. Vom höchsten Punkt kann man einen Blick auf die sehr verschlungenen Tracks werfen. In unserem Fall befand sich der Zug während der Fahrt auch fast immer gleichauf mit der anderen Seite. Beide Züge stoppten dann auch fast zeitgleich in der Schlussbremse.

GCI kann es ja doch. Wenn man das mit Wildcat vergleicht, die ja nur 4 Jahre älter ist, fragt man sich, wie es zu solch einem unterschiedlichem Fahrverhalten kommen kann. Wir hätten gerne noch eine Fahrt auf der grünen Seite gemacht aber da die Warteschlange zwischenzeitlich noch länger geworden ist und wir noch einige Coaster vor uns hatten, haben wir es hier bei einer Fahrt belassen. Hier hätten es aber locker noch ein paar mehr sein können.

Laff Trakk
Andi: 60, Daniel: 54, Fahrten: 1

Als nächstes wollten wir die diesjährige Neuheit des Parks testen. Den Indoor-Spinner Laff Trakk von Maurer. Wirklich euphorisch waren wir bei dem Gedanken an einen Spinning Coaster nicht aber da Laff Trakk immerhin etwas Theming versprach, was man bei allen anderen Achterbahnen im Park vergeblich sucht, wollten wir hier eine Fahrt machen.

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Bei Indoor-Coastern ist ja nicht einsehbar, wie die Queues im Inneren verlaufen. Die Wartezeit wurde hier nirgendwo angezeigt und die Warteschlange im Aussenbereich war überschaubar. Da die Warteschlange innen dann leider recht lang war, sollte es noch eine Weile dauern. Im Grunde war das natürlich zu erwarten, denn schliesslich war Laff Trakk die Neuheit im Park. Allerdings wurde schon im Wartebereich das Thema des Coasters aufgegriffen und in Form von zahlreichen Hohlspiegeln auch sehr unterhaltsam umgesetzt. Diese sorgen für eine spassige Ablenkung und helfen die Wartezeit gefühlt zu verkürzen.

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Schliesslich betritt man die Station,die in extremes Schwarzlicht getaucht ist. Hier kommt es je nach Farbe der Kleidung der Wartenden teilweise zu witzigen Situationen und man kann seinen Reisepass auf Echtheit prüfen. Es kommen die typischen Maurer-Wagen zum Einsatz, wie man sie auch von den Winjas im Phantasialand kennt. Das verschlungene Layout, das ein wenig an eine wilde Maus erinnert, befindet sich auf einer recht überschaubaren Grundfläche und so ist die Grundgeschwindigkeit eher niedrig. Das führt dazu, dass es bei den zahlreichen Objekten, die durchfahren werden, nicht wirklich zu einem Near Miss Effekt kommt. Das Theming von Laff Trakk beschränkt sich auf diese Objekte und auf an die Wände gemalte Grafiken. Da hier Neonfarben verwendet wurden, leuchten diese durch das im grossen Stil eingesetzte Schwarzlicht sehr intensiv. Ein netter Effekt. Im Hintergrund läuft Slapstick-artige Zirkusmusik, die mich vermutlich in den Wahnsinn treiben würde, wenn ich sie den ganzen Tag hören müsste. Der Coaster macht Spass aber von der Qualität von Winjas Fear und Force ist Laff Trakk meilenweit entfernt. Die Wartezeit war für den Coaster auch definitiv zu lang.

Monorail

Um uns eine kurze Pause zu gönnen, haben wir eine Fahrt mit der Monorail gemacht. Diese fährt aus dem Park heraus an der Rückseite des The Hershey Story Museums und der Hershey Chocolate Factory vorbei, um dann wieder in den Park zu fahren, wo man dann über den im Hersheypark befindlichen Zoo, ZOOAMERICA hinweg fährt. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir gar nicht klar, dass es hier einen Zoo gibt. Ausserdem kann man von der Monorail interessante Blicke auf Storm Runner werfen.

Bis 1973 wurde die Monorail genutzt, um Besucher von der Chocolate World in den Park und zurück zu bringen. Im Grunde war das also eine Art Shuttle-Service für Besucher.

Storm Runner
Andi: 73, Daniel: 76, Fahrten: 1

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Die dritte und letzte Intamin-Bahn im Park ist der Launch-Coaster Storm Runner. Wir kamen dort im leichten Regen an, weshalb sich die Bahn vorrübergehend nicht im Betrieb befand. Da es danach aussah, als könnte es jederzeit aufhören, haben wir eine Weile gewartet und die Zeit für ein Mittagessen genutzt. Hier hatten wir die Wahl zwischen Burgern oder frittiertem Hühnchen. Ich entschied mich für letzteres. Die Qualität war ok, der Preis hielt sich auch in Grenzen. Absolut durchschnittlich und kaum erwähnenswert.

Nachdem der Regen dann tatsächlich aufhörte, fuhr Storm Runner kurze Zeit später auch wieder. Hier gibt es eine Doppelladestation, weshalb die Abfertigung recht zügig abläuft. Im Wechsel wird mit Hilfe einer Weiche immer ein Zug zum Launch auf die Schiene geschickt. Wir stellten uns auf der linken Seite an und mussten nur ca. 15 Minuten warten, da einige Leute die Station wohl wegen des vorübergehenden Ausfalls verlassen hatten.

Der Hydraulik-Launch ist knackig, immerhin wird man in 2 Sekunden auf 115 km/h beschleunigt. Am ehesten kann man Storm Runner mit dem ersten Intamin-Hydraulik-Launchcoaster Xcelerator in Knott’s Berry Farm vergleichen. Dieser ist zwar höher, allerdings bietet Storm Runner ein etwas interessanteres Layout. Der Top-Hat nach dem Launch bietet ordentlich Airtime und auch der anschliessende Drop ist nice. Das beste Element ist für mich aber der Flying Snake Dive, eine Hearline Roll mit einem anschliessenden halben Immelmann. Storm Runner ist ein super Coaster. Für mich die zweitbeste Bahn im Park.

Wir hatten offenbar richtig Glück, da es kurz nach unserer Fahrt wieder zu regnen anfing. Danach wurden noch ein paar Wagen abgeschossen, der Ride dann aber wieder geschlossen. Das war natürlich vor allem für die schade, die schon in dem Zug sassen und dann wieder aussteigen mussten. Zu dem Zeitpunkt wussten wir ja noch nicht, dass uns das auf Skyrush wenig später auch passieren sollte.

Great Bear
Andi: 68, Daniel: 67, Fahrten: 1

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Den Namen hat dieser B&M Inverter vom gleichnamigen Sternenbild. Um zu Great Bear zu gelangen, muss man über den Bach Spring Creek, welcher durch diesen Teil des Parks fliesst, zu einem höher gelegenen Teil.

Die Wartezeit war recht hoch und so haben wir uns ausnahmsweise gegen die erste Reihe entschieden, was sich als Fehler erweisen sollte. Einen Inverter muss man bei der ersten Fahrt einfach Front Seat fahren. Vor allem wenn dieser so klasse in das Gelände integriert ist, wie Great Bear. Ungewöhnlich ist, dass man hier nach dem Lift zunächst in eine Helix fährt und anschliessend erst in den First Drop.

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Ein grosser Teil der Strecke von Great Bear führt an Spring Creek vorbei. Da aber keine Stützen in dem Bach installiert werden durften, mussten sehr ungewöhnliche Halterungen für die Schienen im umgebenden Gelände an den Felsen angebracht werden. Das sieht zum Teil wirklich sehr seltsam aus und erinnert mehr an dicke Rohre.

Sooperdooperlooper
Andi: 45, Daniel: 47, Fahrten: 1

Eigentlich wollten wir jetzt endlich noch ein paar Fahrten mit Skyrush machen aber nachdem wir in den Sitzen Platz genommen hatten, fing es wieder an zu regnen und Skyrush musste den Betrieb vorübergehend einstellen. Das hatten wir beide vorher noch nicht erlebt, schon in den Wagen zu sitzen und dann doch nicht fahren zu können. In dem Moment war ich wirklich frustriert, da ich Sorge hatte, gar keine Fahrt mehr machen zu können. Wir warteten noch eine ganze Weile in der Station, in der Hoffnung dass es bald aufhören würde, haben uns dann aber dazu entschlossen, das Beste daraus zu machen und noch mit Sooperdooperlooper und Comet zu fahren, die trotz Regens fuhren.

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Mit Regenjacken und Kapuzen ging es dann auf den Schwarzkopf-Klassiker Sooperdooperlooper, die sich in unmittelbarer Nähe zu Skyrush befindet. Hier war wegen des Regens natürlich Walk on angesagt. Sooperdooperlooper hat 2012 neue Züge von Gerstlauer spendiert bekommen, da sich die Bahn davor wohl recht unangenehm fuhr. Natürlich ist das nach heutigen Maßstäben keine Wahnsinsachterbahn aber man sollte hier unbedingt eine Fahrt machen. Schon alleine deshalb, weil Sooperdooperlooper einer der ersten Coaster aus der fruchtbaren Zusammenarbeit von Werner Stengel und Anton Schwarzkopf ist. Die Bahn wird am 04.07.2015 stolze 38 Jahre alte. Dafür fährt sie sich echt ok.

Comet
Andi: 62, Daniel: 57, Fahrten: 1

Es regnete immer noch ein wenig und Skyrush war nach wie vor geschlossen. Also haben wir die Zeit genutzt, um eine Fahrt mit der Philadelphia Toboggan Holzachterbahn Comet zu machen. Comet ist die einzige wirklich alte Achterbahn in Hershey aus dem Jahre 1946. Diese befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe zu Skyrush.

Für das Alter fährt sich der Woodie recht angenehm. Allerdings wurde Comet wohl auch mal einem umfangreichen Re-Tracking unterzogen. Comet bietet das, was die meisten von einer Holzachterbahn erwarten. Camelbacks und Bunnyhops, die für reichlich Airtime sorgen. Eine der besseren Holzachterbahnen. Hier hätten wir noch weitere Fahrten machen können aber es sah mittlerweile danach aus, als würde der Regen aufhören und so haben wir uns sofort zum Eingang von Skyrush begeben.

Skyrush
Die letzten drei Fahrten

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Es hörte dann tatsächlich auf zu regnen und nach einer Weile gab einer der Mitarbeiter am Eingang zum Wartebereich bekannt, dass Skyrush wieder öffnen würde. Es warteten zwar nur ca. 40 Leute aber der Jubel war so frenetisch wie in einem Fussballstadion.

GEIL!!! Ich war total happy. Da wir fast ganz vorne standen, konnten wir dann auch direkt mit dem ersten Zug fahren. Dieses Mal sind wir in der letzten Reihe gefahren und haben hier noch drei Fahrten gemacht. Danach waren wir allerdings auch extrem bedient. Skyrush plättet einen schon ganz ordentlich.

Der First Drop kommt in der hinteren Reihe erwartungsgemäß noch mal deutlich heftiger. Auch bei der vierten Fahrt habe ich es beim Drop nicht hinbekommen, die Hände hoch zu nehmen. Schon gar nicht aussen, wo die Füsse frei baumeln und keinen Halt haben.

Auf den beiden mittleren Plätzen kann man die Füsse auf dem Mittelteil abstützen, und die einwirkenden Kräfte während der Fahrt mit den Beinen ausgleichen. Hier habe ich es dann auch geschafft, auf dem ein oder anderen Airtimehügel mal kurz die Hände hochzunehmen. Das war aber wirklich sehr zaghaft. Ich denke dass man es mit viel Übung irgendwann hinbekommt - vielleicht auch aussen - aber dazu muss ich wohl noch mal wiederkommen.s

Fazit

Der Hersheypark hat mit Storm Runner, Fahrenheit, Great Bear und Lightning Racer sehr gute Coaster im Angebot. Mit Skyrush gibt es hier sogar eine überragende Achterbahn, die alleine schon einen Besuch im Park rechtfertigt. Insgesamt haben die Coaster im Hersheypark aber die mit Abstand lieblosesten Stationen, die ich jemals in einem Park in dieser Dichte gesehen habe. Von dem gänzlich fehlenden Theming, mit Ausnahme von Laff Trakk, mal ganz abgesehen. Mir persönlich ist das zwar gar nicht so wichtig wie eine gute Achterbahn aber insgesamt ist mir das hier schon negativ aufgefallen und ein gutes Theming kann eine gute Achterbahn halt noch mal deutlich aufwerten.

Den Mine Train „Trailblazer“, die wilde Maus „Wild Mouse“ und den Vekoma Boomerang „Sidewinder“ haben wir uns geschenkt. Man muss nicht alles fahren, vor allem dann nicht wenn es die x-te Auslieferung eines Boomerangs von Vekoma ist und es so voll im Park ist.

Die Atmosphäre des Parks mitten in der Stadt, lag mir persönlich nicht so sehr. Hier fehlte mir irgendwie das gewisse Etwas. Allerdings hatte das schlechte Wetter sicherlich auch einen gewissen Einfluss darauf. Wie soll sich der Park von seiner schönsten Seite zeigen, wenn der Himmel voller Wolken hängt. Wegen des Wetters haben wir leider auch noch weniger Fotos machen können als in den anderen Parks.

Fahrt Richtung Kennywood

Wir sind fast bis zur Schliessung des Parks um 20.00 Uhr geblieben und haben uns dann auf den Weg nach New Stanton gemacht. Von dort wollten wir am kommenden Tag nach Kennywood fahren. Da die gesamte Fahrt bis nach Kennywood auch wieder drei Stunden gedauert hätte, haben wir uns ein Motel gesucht, dass ca. eine Autostunde von Kennywood entfernt liegt, so dass wir am Abend nur 2 Stunden fahren mussten.

Gegen 22.30 kamen wir in New Stanton an. Der Ort ist eine Ansammlung von Motels, Trucker-Stops, Fast Food- und Familien-Restaurants. Zu diesem Zeitpunkt hatten dort schon die meisten der Läden geschlossen, weshalb es uns in eine Filiale der Familienrestaurant-Kette Eat’nPark verschlug. Im Grunde sehen diese Restaurants von aussen und innen fast alle gleich aus. Ich bestellte mir einen Buffalo Chicken Salad aber offenbar war ich von dem anstrengenden Tag schon so unaufmerksam, so dass mir beim Lesen der Karte nicht auffiel, dass dieser mit Pommes Frites garniert ist. Eine ziemlich strange Kombination, konnte man aber essen.

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Im Motel angekommen, fiel uns einmal mehr auf, dass diese in den USA häufig in indischer Hand sind. Der Inder in diesem Motel war sehr redselig und sah aus wie der indische Mr. Bean. Auf die schiefen Buchstaben an der Wand der Rezeption angesprochen, sagte er, dass er diese, nachdem er die Wand blau gestrichen hatte, extra falsch und schief aufgegangen hat, weil er das lustig fände. Offenbar hat meine Frage seine Phantasie beflügelt. Er zeigte auf ein Bild mit einem Segelboot und behauptete, dass er dieses eine Woche zuvor falsch herum aufgegangen hatte. Einfach so und nur zur Belustigung. Ich war mir sicher, dass er sich das in diesem Moment ausgedacht hatte. Die Situation war in jedem Fall sehr komisch.

Auf die Frage, was wir denn hier in der Gegend machen würden, antwortete ich ihm, dass wir in Kennywood Achterbahnen fahren wollen. Keine Ahnung, ob er das nicht verstanden hatte aber er empfahl uns im Gegenzug eine Show, die irgendwo in der Nähe sein musste und nach Cirque du Soleil klang. Diese beschrieb er mit den Worten und mit indischem Akzent: „The artists coming from the roof and white Horses coming from behind directly through the middle“. Wahrscheinlich muss man dabei gewesen sein, um die Situationskomik zu erleben. :) Seine Beschreibung wurde auf jeden zu dem Spruch unserer Tour.

Der Mann war wirklich sympathisch aber leider konnte das nichts daran ändern, dass das Zimmer nach dem Ashland Inn & Suites das zweitschlechteste der Tour war. Die Bewertungen waren eigentlich echt in Ordnung, weshalb ich mir das nur mit gefakten Bewertungen erklären konnte. Grundsätzlich machte das Motel einen abgenutzten und unrenovierten Eindruck. In den Fluren und Zimmern hing ein Geruch von zu viel Raumspray in der Luft und in der Toilette roch es unangenehm säuerlich. Am Kopfende befand sich unter den Betten auf dem Teppich eine dicke Staubschicht. Irgendwie schon echt ein wenig ekelhaft und ich bin bei so was alles andere als empfindlich. Gut dass wir so erschöpft waren, dass wir schnell eingeschlafen sind und das Motel am nächsten Morgen auch so schnell wie möglich verlassen haben.
 
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