- Mitglied seit
- 2013
- Beiträge
- 1.050
The Secret of Coaster Island #4: Chessington World of Adventures & Adventure Island
Willkommen zum vierten Bericht unserer ‚The Secret of Coaster Island’-Tour!
An diesem Tag besuchten wir Chessington World of Adventures und noch am Abend Adventure Island.
Das war der Plan der gesamten Tour:
Von unserem Hotel zu Chessington World of Adventures waren es nur etwa 15 Minuten Fahrzeit.
Der Park geht auf den Chessington Zoo zurück, der 1931 von Reginald Goddard um das Burnt Stub Mansion herum eröffnet wurde. Das Mansion steht heute noch im Park und beherbergt die ‚Hokus Pokus Hall’. Als Goddard 1946 starb, übernahm die Pearson Publishing Company das Steuer. Noch nie etwas von Pearson PLC gehört? Ich auch nicht, ist aber, man höre und staune, der größte Buchverleger der Welt. Zu Pearson PLC gehörte auch die Tussauds Group, die ab 1978 die Geschäfte von Chessington führte.
Es dauerte allerdings bis 1987 bevor aus Chessington ein richtiger Themenpark wurde. Das Zoo-Geschäft lief nicht mehr so dolle und man bemühte niemanden anderen als John Wardley, der den Rubel in Chessington wieder ins Rollen bringen sollte. John Wardley ist so etwas wie eine Lichtgestalt unter den Themenpark-Designern, am berühmtesten sind jedoch seine Arbeiten an bekannten Achterbahnen wie z.B. Nemesis, Air, Oblivion, SAW – The Ride, The Swarm oder neuerdings auch The Smiler. Das ging sogar so weit das John Wardley’s Name ein 'Cheat Code' in RollerCoaster Tycoon 3 wurde.
Für Chessington entwarf Wardley praktisch den gesamten initialen Themenpark, der fast ausschließlich aus Attraktionen des Hauses Mack bestand. Tatsächlich war Chessington der erste richtige Themenpark Großbritanniens, da hier erstmalig großflächige Themengebiete geschaffen wurden.
2007 kaufte Merlin Entertainments Ltd die Tussauds Gruppe und der Rest der Geschichte dürfte bekannt sein. Zu Merlin gehört u.a. Alton Towers, Thorpe, alle Legoländer, der Heide-Park und auch das Gardaland. Die Gruppe ist nach Disney der zweitgrößte Vergnügungsparkbetreiber weltweit.
Dann also nichts wie hin dort – wir haben ja die Merlin Pässe, da ist der Eintritt frei...
Den richtigen Parkplatz zu finden fiel allerdings nicht nur uns schwer. Folgt man dem ersten Schild zum Parkplatz für Chessington, dann landet man, ohne es zu wissen, auf dem Parkplatz für das Hotel-Resort. Dort hat der Parkbetreiber zwei Parkwächter aufgestellt, die sämtlichen Autofahrern erklärten, dass dies eben nicht der Parkplatz für Chessington sei, der befindet sich weiter vorne ums Eck. Der ganze Auto-Tross fuhr also geduldig zu den Zweien vor und begann dann zu wenden (das machten wir auch). Das ging wahrscheinlich den ganzen Tag so und wenn Chessington nicht noch bessere Schilder aufstellt, dann dürfen die zwei das restliche Jahr noch freundliche Gespräche mit Autofahrern führen.
Betritt man den Park, dann fällt sofort die viele Natur im Gelände auf. Wir wollten uns jedoch nicht mit der Flora aufhalten und begaben uns zu Vampire, denn dort wollten wir Henni und Lars treffen.
Die tauchten nach kurzer Zeit auch auf und nach großem Hallo ging es flugs in die Warteschlange des Suspended Family Coasters von Vekoma bzw. Arrow Dynamics. Damals noch arbeitete Vekoma im Auftrag von Arrow – falls sich jemand wundert weshalb sich die Schienenprofile von Arrow, Vekoma oder auch (Chance) Morgan so ähnlich sehen: Sie sind identisch, weil die Technologie auf Arrow Dynamics zurück geht.
Vampire wurde 1990 gebaut, ist aber von der Technik her das gleiche wie z.B. Orkanen in Farup von 2013. Die Gondeln sind nicht starr aufgehängt wie bei den bekannten Invertern, sondern sie können leicht schwingen. Dadurch sind sie nicht in der Lage Inversionen zu fahren aber das Fahrgefühl ist erheblich sanfter.
Wirklich schmuck ist die Station von Vampire. Beleuchtung, Beschallung und eine coole Animatronic vor einer Orgel – hier stimmt alles.
Die Fahrt bietet wenig Höhe, aber dafür zwei Lifthills. Im zweiten Part wird es sogar kurzzeitig wild wenn die Gondel richtig weit ausschlägt, aber zu allen anderen Momenten vermisst man etwas den Thrill.
Gelungen ist die Einbettung des Coasters in die Natur und auch in den Park selbst. Ein echter Familien-Coaster also, den jeder fahren kann. Da es diesen Achterbahntyp in einer so schönen Ausführung sonst nirgendwo gibt, ist dass ganz sicher ein guter Grund einmal Chessington zu besuchen. Von der Fahrt her gefiel mir dann aber doch noch der neuere Orkanen im Farup Sommerland besser.
Wertung: 7 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Nach dieser ersten Achterbahnfahrt gibt es natürlich nichts Besseres als sich mal so richtig einseifen zu lassen.
Gleich nebenan hat ein gewisser Professor Burps seine Bubbleworks-Fabrik errichtet. Unser erster Dark Ride in England gibt schon einmal die Richtung vor was uns im weiteren Verlauf der Tour auf diesem Gebiet erwartet. Das der britische Humor ein ganz spezieller und manchmal auch herrlich abgedreht ist, dass wissen wir nicht erst seit den Monty Pythons.
Die Fahrt findet in kleinen Rundbooten statt, was schon einmal ungewöhnlich ist. Was folgt sind verrückte Comic-Szenen um eine Fabrik die tja... äh, Seifenblasen herstellt. Abgerundet wird das ganze durch eine kleine Abfahrt und einmal Durchschlängeln durch den „Wasserfontänen-Raum“.
Man wird dort jedoch nicht wirklich nass – vor allem nicht für englische Verhältnisse. Leider waren auch einige Szenen der Fahrt nicht gut in Schuss, zumindest drängte sich einem mehrfach die Erkenntnis auf, das sich einige Animatronics nicht bewegten die sich eigentlich bewegen sollten.
Ansonsten ist diese Anlage von Mack Rides eines der Herausstellungsmerkmale des Parks, denn so etwas gibt es sonst nirgends.
Läuft man weiter in den Park hinein, dann stößt man auf einen Top Spin (ohne Bild), die unvermeidliche Western-Stadt und Rattlesnake.
Diese Wilde Maus von Maurer Söhne ist eine der am schönsten thematisierten Mäuse, die ich bisher gesehen habe (wie ich finde sogar noch etwas schöner als ‚Crazy Mine’ im Hansa-Park). Das liegt vor allem an der Platzierung der Maus – die ist so verdeckt das man sie kaum einsehen kann. Für eine derart kompakte Achterbahn ist das schon eine Leistung.
Letztendlich bleibt eine Wilde Maus jedoch eine Wilde Maus, d.h. der Fahrspaß beschränkt sich auf die engen Kurven mit lateralen Kräften, einem kleinem Drop und der Rest ist eher Herumgegurke mit der verbleibenden kinetischen Energie. Für diesen Bahntyp fuhr die Rattlesnake jedoch ganz gut.
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Ein Stück weiter findet man die Achterbahn-Neuheit 2014! Naja, ok, eine im Jahr 2014 neu überarbeitete Version einer alten Achterbahn: Scorpion Express.
Das da vorne ist übrigens Henni, die vor lauter Aufregung über diese Neuheit ins Bild lief.
Dieser Powered Coaster von Mack hiess früher ‚Runaway Mine Train’ und hat jetzt eine neue Gestaltung bekommen. In der Mitte einer der beiden Helixes thront jetzt ein großer mechanischer Skorpion, der die Fahrgäste gerne mal mit Wasser besprüht.
Der Park bemühte sich redlich aus einem simplen ‚Blauer Enzian’-Layout das Beste herauszuholen, aber richtig überzeugen kann die Bahn nicht. Custom-Versionen, wie z.B. der Powered Coaster in Alton Towers machen erheblich mehr Spaß als diese Variante von der Stange, die man so ähnlich auch auf einer Kirmes finden könnte. Für eine groß angekündigte Neuheit war das eher ernüchternd. Einzig der wassersprühende Skorpion bereitet etwas Spaß.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Doch der Park hat noch ein Coaster-Ass im Ärmel: Dragon’s Fury.
Der Eingang zu Dragon’s Fury wird bewacht von einem recht schön animierten Drachen, dessen Schatz vor allem vor den Kindern im Park nicht sicher war. Danach verliert die Queue jedoch etwas ihre Thematisierungs-Kräfte. Auch die Station könnte in dieser Richtung noch mehr.
Eins vorweg: Die Bahn selbst ist schon ein Knüller. Der Park hat sich hier einen erstklassigen Spinning Coaster von Maurer Söhne hingezaubert. Das Model Xtended SC 3000 schmiegt sich hier wunderbar in die Umgebung ein und huscht dabei in wilden Kurven durch die Bäume.
Das speziell angefertigte Layout bietet sogar zwei Lifthills auf der Strecke. Die Fahrt führt hin und her durch die Pampa, was den Disorientungseffekt des Spinning Coasters noch verstärkt.
Dabei fährt der Coaster ohne Schläge den typisch gebankten Parkours ab. Für mich der beste Spinning Coaster den ich bisher gefahren bin, der schlägt auch die Winjas, Vicky the Ride oder Dizz.
Wertung: 8 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Damit hatten wir alle Achterbahnen im Park durch.
Chessington bietet natürlich noch mehr. Zuerst sei da wie Wildwasserbahn Dragon Falls genannt.
Eine schön gestaltete klassische WiWa, deren Überarbeitung für 2014 verschoben wurde – diese hätte sie auch sichtbar an einigen Stellen nötig.
Seit 2002 gibt es den interaktiven Dark Ride Tomb Blaster. Dieser hieß ehemals ‚5th Dimension’, dann ‚Terror Tomb’ und erhielt seine Laserpistolen erst mit der Umgestaltung in ‚Tomb Blaster’.
Für einen interaktiven Dark Ride gibt es hier drei Besonderheiten: Als Erstes fährt man in einem Zug mit mehreren Wägen durch die Attraktion und als Zweites bietet der Dark Ride in jeder Szene eine riesige Menge von Zielen (das muss er auch, da ja Dutzende von Passagieren gleichzeitig um sich ballern). Als Letztes sieht man keinen Leuchtpunkt, der anzeigt wohin man zielt – auch dies wäre bei den vielen Mitreisenden wahrscheinlich ziemlich verwirrend.
Mir persönlich hat die Ballerei Spaß gemacht, das System hat auch wunderbar funtkioniert. Die Animatronics waren von recht guter Qualität, kommen jedoch nicht an ‚Challenge of Tutankhamon’ heran.
Die Neuheit 2013 war Zufari, eine Fahrt auf einem Expeditions-LKW an ein paar Tieren vorbei und schließlich in eine Höhle.
In der Höhle gibt es dann Katastrophen-Action á la ‚Hollywood Tram Tours’. Da ich besagte Disney-Attraktion noch nicht gefahren bin, muss ich mich da auf das Urteil eines meiner Begleiter verlassen. Dem hat Zufari sogar ein klein wenig besser gefallen, auch wenn das anscheinend nichts heißen mag.
Da wir allesamt keine großen Freunde vom Zuschaustellen von Tieren sind, konnte uns auch der erste Safari-Teil der Fahrt nicht so recht vom Hocker reißen. Man fuhr eben an ein paar Giraffen oder Nashörnern vorbei, die sich sichtlich über den stetigen Verkehr in ihrem Gehege wunderten.
Chessington hat auch noch einen recht schön gestalteten asiatischen Bereich, dessen Disco-Coaster jedoch nicht in Betrieb war.
Die Hokus Pokus Hall ist eine ‚Walk-On’-Attraktion bei der man mit 3D-Brillen ausgestattet wird.
Löblich dass diese Brillen jedes Mal gewaschen werden, weniger löblich dass man sie triefend Nass in die Hand gedrückt bekommt. Wer kein Tuch dabei hatte, bekam die Brillengläser nicht trocken und man sah dann eben alles nur verschwommen. In dieser Attraktion stießen wir auch erstmals auf die Vorliebe der Briten für leuchtende Neonfarben. Mir persönlich gefiel der Walkthrough, meinen Begleitern nicht so.
Wir wollten dort auch etwas Essen und dieser Wunsch gipfelte schließlich im Burrito-Komplott.
Als erstes fällt einem auf, dass Merlin es leider versäumt hat ein ordentliches Restaurant im Park zu platzieren – außer Fast Food geht hier nichts (mit Ausnahme des Zafari Bar & Grill beim neuen Hotel, aber das hatte, wenn ich mich nicht täusche, nicht offen). Dann wurden wir auch noch etwas unvorsichtig und wählten nicht die Fast Food-Standards wie Burger oder Pizza, sondern wir entschieden uns für die Mexican Cantina. Diese Cantina, die innen aussah wie eine heruntergekommene Frittenbude aus den 80ern, bietet vier verschiedene Burritos: Spicy Chicken, Mild Chicken, Tasty Beef oder Vegetables. Ich bestellte Spicy Chicken, meine Kollegen ein Tasty Beef und schließlich ein Mild Chicken.
Von da an nahm das Komplott seinen Lauf: An der Kasse stellte der „Koch“ (pffff..., sorry) drei identische, verschlossene Kartons mit den bestellten Burritos ab. Die Kassiererin schnappte sich den obersten Karton und „servierte“ ihn auf mein Tablett. Ich benötigte nur ein oder zwei Sekunden bis ich mich gefangen hatte und fragte: „Are you sure that this is the Spicy Chicken?“, worauf sich die Augenbrauen der Kassiererin gefährlich zusammenzogen und diese etwas kühl „Yes“ sagte.
An diesem Punkt einer anregenden Unterhaltung angelangt, gibt es eigentlich zwei Optionen: Man veranstaltet einen Riesen-Terz in dem man mit lauter Stimme die Aussage der Kassiererin in Zweifel zieht (am besten deutet man dabei theatralisch mit ausgestrecktem Arm auf die Kassiererin und schreit „I don’t believe you!“) oder aber man besinnt sich darauf Gast in einem fremden Land zu sein, hofft auf magische Kräfte der Kassiererin (wie z.B. einem Röntgenblick in die Kartons) oder geheimen, mystischen Zeichen zwischen dem „Koch“ (pffff...) und der Kassiererin und schleicht davon. Wir entschieden uns für Letzeres.
Das Ende dieser Geschichte: Alle drei Burritos hatten denselben, nicht näher zu identifizierende Inhalt, der weder Spicy Chicken, noch Mild Chicken oder Tasty Beef war. Vermutlich die fünfte, geheime Variante ‚Burrito Strange Pampe’. Dazu gab es die schlechtesten drei Dips die ich bisher in meinem Leben genießen durfte.
Dynamit, Schlangen und blinde Parkgäste. Die Welt der Abenteuer!
Daher fällt auch das Fazit zu Chessington World of Adventures eher gespalten aus. In meinem Freizeitpark-Ranking kommt der Park nicht besser weg als z.B. der Holiday Park in Haßloch. Schöne Parkanlagen, ein paar nette, aber nicht richtig fette Coaster und Rides aber dafür miese Gastronomie und die sanitären Anlagen waren auch eher unterdurchschnittlich.
Merlin gehören drei Parks direkt bei London: Thorpe, Legoland und Chessington. Die Gruppe versuchte dabei in der Vergangenheit verschiedene Kundenschichten in die Parks zu locken. Noch letztes Jahr konnte man sagen dass Merlin mit Chessington die Familien-Schiene fährt, aber ab 2014 vermute ich da eine kleine Korrektur in der Strategie zu erkennen. Tatsächlich ist es ja so, dass Merlin bereits das Legoland gleich um die Ecke betreibt – dort steht also schon der typische Familienpark. Seit Zufari ist die Zielsetzung wohl eine andere, nämlich eine Betonung auf die Tiere im Park und ich denke Merlin möchte hier DEN Zoo-Park etablieren. Wir selbst haben den Zoo-Bereich in Chessington ignoriert, d.h. für Besucher die darauf viel Wert legen, dürfte das Urteil über Chessingto weitaus besser ausfallen.
Gegen Nachmittag machten wir uns noch auf den Weg nach Adventure Island in Southend-on-Sea.
Unser verrücktes Navi führte uns dabei mitten durch London. Tower Bridge zum Zweiten.
Ich muss zugeben dass meine Erwartungen an diesen Freizeitpark nicht besonders hoch waren. Betrachtet man die Bilder im Internet oder liest man sich die Beschreibungen der Attraktionen durch, dann erwartet man eine typische Kirmes am Meer. Wie schön dass Adventure Island da noch einen drauf legen konnte!
Die Geschichte von Adventure Island beginnt bereits 1918 mit einer Gartenanlage am Pier namens ‚Sunken Gardens’. 1976 kaufte Phillip Miller eine Teil der Gärten und eröffnete ‚Peter Pan’s Playground’ mit ein paar Fahrgeschäften. Daraus wurde schließlich ‚Peter Pan’s Adventure Island’ bzw. letztendlich nur noch ‚Adventure Island’. Heute zutage ist von Peter Pan nicht mehr viel im Park zu sehen.
Der Park darf von sich behaupten den längsten ‚Pleasure Pier’ der Welt zu besitzen (2,16 km in den Ozean), den wir jedoch nicht besucht haben.
Der erste Eindruck den man vom Parkplatz bekommt ist tatsächlich der einer Kirmes. Doch der Park konnte dann vor allem mit seinen Mitarbeitern punkten. Ich habe selten so nette und coole Ride-OPs erlebt wie hier.
Der Park ist ein ‚Non-Admission’-Park, d.h. man kann ihn ohne Eintritt betreten und zahlt nur für die Fahrgeschäfte. Tipp: Da der Park problemlos an einem Abend zu bewältigen ist, genügt das Half-Price-Wristband (gültig ab 18 Uhr) völlig.
Der Spaß ging los mit einem der vier Familien-Coaster die sich hier befinden, und zwar dem kleinsten: Kiddi Koasta.
Das hatten wir noch nicht erlebt: Die Operatorin feuerte die Fahrgäste während der Fahrt lautstark an und turnte auf der Station herum, so dass man beinahe vergaß in einem Zamperla-Kiddie-Coaster zu fahren. Fuhr zumindest ganz angenehm.
Wertung: 4 (+1 Ride-OP Bonus) / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Die nächste Familienachterbahn heißt Mighty Mini Mega und fährt auf einem Dach.
Diesen Eingang haben an diesem Abend nicht viele Besucher gefunden.
Hier war der Ride-OP wieder hocherfreut endlich ein paar Fahrgäste zu sehen und startete auch gleich den üblichen britischen Smalltalk mit uns. Die Lage auf dem Dach mit Blick auf das Meer ist ein weiterer Bonus.
Ganz OK was Pinfari hier aus der kleinen Grundfläche herausgeholt hat, das dürfte die intensivste der vier Familienachterbahnen sein. Die Sitzposition war allerdings für größere Personen etwas beengt.
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Gleich daneben noch ein Family-Coaster namens Barnstomer.
Dieser Tivoli Small von Zierer war insgesamt der langweiligste der vier Family-Coaster, obwohl er eine ziemlich intensive Helix besitzt.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Der aufwändigste Coaster vor Ort ist jedoch Rage, ein nicht besonders großer Eurofighter von Gerstlauer.
Gerüchte, das sich dieser Eurofighter unangenehm fahren lässt, ließen sich nicht bestätigen. Liegt in etwa gleichauf mit dem Prototypen Vildsvinet im Bonbon-Land und ist vom Layout her offener und besser als Typhoon im Bobbejaanland.
Die Kombination Senkrechtlift + Senkrechtdrop + Looping funktioniert auch hier wieder ausgezeichnet. Danach gibt es noch einen eng durchfahrenen Immelmann und einen Zero-G-Roll die durchaus auch Spaß machen.
Wertung: 7 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Und wieder ein Mitarbeiter-Bonus: Mr. Rage war unterwegs im Park und trieb herrlichen Schabernack mit den Gästen oder auch einfach so mit dem anderen Personal.
Es ist schon erstaunlich: Wir hatten eigentlich gar keine Treffen mit Coasterfriends auf der Insel geplant, aber zu jener Zeit war ein derartiger Coasterfriends-Verkehr in England, dass man fast zwangsläufig auf Clubmitglieder stieß.
Bei Rage bzw. Green Scream trafen wir auf Kaddy & Alex (plus Anhang), CoaStar (Sabrina) und Thorben. In der ganzen Aufregung hatten wir dann ganz vergessen ein paar Fotos vom Zusammentreffen zu schießen.
Den Coaster Green Scream fuhren wir dann auch zusammen.
Das ist ein großer Tivoli von Zierer und fährt sich etwas, hm, wenig aufregend. Die Fahrt über den Park mit der schönen Aussicht machte jedoch einiges wieder wett.
Typisch für diese Zierer-Coaster: der lange Zug.
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Da hatten wir also die Achterbahnen alle durch und schlenderten dann anschließend an den Flatrides vorbei.
Beim kleinen Drop Tower Sky Drop fragt man sich weshalb man nicht auf das Meer schauen darf.
Ein echtes Highlight das man im Park leicht übersehen könnte ist Over the Hill.
Dieser Ghost Train erinnert an die TARDIS: Sieht von Innen erheblich größer aus als von Außen. Die Eigenproduktion des Parks ist in der ersten Hälfte mit seinem Leichengräber-Thema im Comic-Stil eher lustig als gruselig. Die Animatronics sind allesamt ganz nett gemacht. Schade dass man vorne einsteigen musste, denn viele Szenen waren wohl auf die Mitte des Zuges ausgelegt.
Der Knaller ist jedoch das Ende des Rides (ich verrate hier natürlich nix). Not to be missed!
Das Adventure Island entpuppte sich als eine positive Überraschung auf unserer Tour. Die besten Mitarbeiter trafen wir hier, wer hätte das vorher gedacht? Vor Ort bemerkt man sofort, dass man sich hier Mühe gibt. Das Coaster-Lineup mit den vier familientauglichen Achterbahnen mutet etwas übertrieben an, aber letztendlich darf man sich freuen dass es hier keinen Boomerang oder eine andere Aua-Maschine gibt. Wer in der Nähe von London herumgondelt, sollte hierfür auf jeden Fall ein paar Stunden einplanen. Für einen ganzen Tag bietet der Park allerdings zu wenig.
Der nächste Tag sollte uns in den Thorpe Park führen – und mich selbst auf meinen persönlichen Tiefpunkt dieser Tour...
Willkommen zum vierten Bericht unserer ‚The Secret of Coaster Island’-Tour!
An diesem Tag besuchten wir Chessington World of Adventures und noch am Abend Adventure Island.
Das war der Plan der gesamten Tour:
- 12. Juni Plopsa Indoor Hasselt & Brüssel
- 13. Juni Walibi Belgium
- 14. Juni London
- 15. Juni Chessington World of Adventures & Adventure Island
- 16. Juni Thorpe Park
- 17. Juni Legoland Windsor
- 18. Juni Alton Towers #1
- 19. Juni Alton Towers #2 & Greenwood Forest Park
- 20. Juni Blackpool Pleasure Beach #1
- 21. Juni Blackpool Pleasure Beach #2 & Southport Pleasureland
- 22. Juni Lightwater Valley & York
- 23. Juni Flamingo Land
- 24. Juni Drayton Manor
- 25. Juni Great Yarmouth Pleasure Beach & Joyland
- 26. Juni Plopsaland De Panne
- 27. Juni Nigloland
- 28. Juni Walygator Parc
Von unserem Hotel zu Chessington World of Adventures waren es nur etwa 15 Minuten Fahrzeit.
Der Park geht auf den Chessington Zoo zurück, der 1931 von Reginald Goddard um das Burnt Stub Mansion herum eröffnet wurde. Das Mansion steht heute noch im Park und beherbergt die ‚Hokus Pokus Hall’. Als Goddard 1946 starb, übernahm die Pearson Publishing Company das Steuer. Noch nie etwas von Pearson PLC gehört? Ich auch nicht, ist aber, man höre und staune, der größte Buchverleger der Welt. Zu Pearson PLC gehörte auch die Tussauds Group, die ab 1978 die Geschäfte von Chessington führte.
Es dauerte allerdings bis 1987 bevor aus Chessington ein richtiger Themenpark wurde. Das Zoo-Geschäft lief nicht mehr so dolle und man bemühte niemanden anderen als John Wardley, der den Rubel in Chessington wieder ins Rollen bringen sollte. John Wardley ist so etwas wie eine Lichtgestalt unter den Themenpark-Designern, am berühmtesten sind jedoch seine Arbeiten an bekannten Achterbahnen wie z.B. Nemesis, Air, Oblivion, SAW – The Ride, The Swarm oder neuerdings auch The Smiler. Das ging sogar so weit das John Wardley’s Name ein 'Cheat Code' in RollerCoaster Tycoon 3 wurde.
Für Chessington entwarf Wardley praktisch den gesamten initialen Themenpark, der fast ausschließlich aus Attraktionen des Hauses Mack bestand. Tatsächlich war Chessington der erste richtige Themenpark Großbritanniens, da hier erstmalig großflächige Themengebiete geschaffen wurden.
2007 kaufte Merlin Entertainments Ltd die Tussauds Gruppe und der Rest der Geschichte dürfte bekannt sein. Zu Merlin gehört u.a. Alton Towers, Thorpe, alle Legoländer, der Heide-Park und auch das Gardaland. Die Gruppe ist nach Disney der zweitgrößte Vergnügungsparkbetreiber weltweit.
Dann also nichts wie hin dort – wir haben ja die Merlin Pässe, da ist der Eintritt frei...
Den richtigen Parkplatz zu finden fiel allerdings nicht nur uns schwer. Folgt man dem ersten Schild zum Parkplatz für Chessington, dann landet man, ohne es zu wissen, auf dem Parkplatz für das Hotel-Resort. Dort hat der Parkbetreiber zwei Parkwächter aufgestellt, die sämtlichen Autofahrern erklärten, dass dies eben nicht der Parkplatz für Chessington sei, der befindet sich weiter vorne ums Eck. Der ganze Auto-Tross fuhr also geduldig zu den Zweien vor und begann dann zu wenden (das machten wir auch). Das ging wahrscheinlich den ganzen Tag so und wenn Chessington nicht noch bessere Schilder aufstellt, dann dürfen die zwei das restliche Jahr noch freundliche Gespräche mit Autofahrern führen.
Betritt man den Park, dann fällt sofort die viele Natur im Gelände auf. Wir wollten uns jedoch nicht mit der Flora aufhalten und begaben uns zu Vampire, denn dort wollten wir Henni und Lars treffen.
Die tauchten nach kurzer Zeit auch auf und nach großem Hallo ging es flugs in die Warteschlange des Suspended Family Coasters von Vekoma bzw. Arrow Dynamics. Damals noch arbeitete Vekoma im Auftrag von Arrow – falls sich jemand wundert weshalb sich die Schienenprofile von Arrow, Vekoma oder auch (Chance) Morgan so ähnlich sehen: Sie sind identisch, weil die Technologie auf Arrow Dynamics zurück geht.
Vampire wurde 1990 gebaut, ist aber von der Technik her das gleiche wie z.B. Orkanen in Farup von 2013. Die Gondeln sind nicht starr aufgehängt wie bei den bekannten Invertern, sondern sie können leicht schwingen. Dadurch sind sie nicht in der Lage Inversionen zu fahren aber das Fahrgefühl ist erheblich sanfter.
Wirklich schmuck ist die Station von Vampire. Beleuchtung, Beschallung und eine coole Animatronic vor einer Orgel – hier stimmt alles.
Die Fahrt bietet wenig Höhe, aber dafür zwei Lifthills. Im zweiten Part wird es sogar kurzzeitig wild wenn die Gondel richtig weit ausschlägt, aber zu allen anderen Momenten vermisst man etwas den Thrill.
Gelungen ist die Einbettung des Coasters in die Natur und auch in den Park selbst. Ein echter Familien-Coaster also, den jeder fahren kann. Da es diesen Achterbahntyp in einer so schönen Ausführung sonst nirgendwo gibt, ist dass ganz sicher ein guter Grund einmal Chessington zu besuchen. Von der Fahrt her gefiel mir dann aber doch noch der neuere Orkanen im Farup Sommerland besser.
Wertung: 7 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Nach dieser ersten Achterbahnfahrt gibt es natürlich nichts Besseres als sich mal so richtig einseifen zu lassen.
Gleich nebenan hat ein gewisser Professor Burps seine Bubbleworks-Fabrik errichtet. Unser erster Dark Ride in England gibt schon einmal die Richtung vor was uns im weiteren Verlauf der Tour auf diesem Gebiet erwartet. Das der britische Humor ein ganz spezieller und manchmal auch herrlich abgedreht ist, dass wissen wir nicht erst seit den Monty Pythons.
Die Fahrt findet in kleinen Rundbooten statt, was schon einmal ungewöhnlich ist. Was folgt sind verrückte Comic-Szenen um eine Fabrik die tja... äh, Seifenblasen herstellt. Abgerundet wird das ganze durch eine kleine Abfahrt und einmal Durchschlängeln durch den „Wasserfontänen-Raum“.
Man wird dort jedoch nicht wirklich nass – vor allem nicht für englische Verhältnisse. Leider waren auch einige Szenen der Fahrt nicht gut in Schuss, zumindest drängte sich einem mehrfach die Erkenntnis auf, das sich einige Animatronics nicht bewegten die sich eigentlich bewegen sollten.
Ansonsten ist diese Anlage von Mack Rides eines der Herausstellungsmerkmale des Parks, denn so etwas gibt es sonst nirgends.
Läuft man weiter in den Park hinein, dann stößt man auf einen Top Spin (ohne Bild), die unvermeidliche Western-Stadt und Rattlesnake.
Diese Wilde Maus von Maurer Söhne ist eine der am schönsten thematisierten Mäuse, die ich bisher gesehen habe (wie ich finde sogar noch etwas schöner als ‚Crazy Mine’ im Hansa-Park). Das liegt vor allem an der Platzierung der Maus – die ist so verdeckt das man sie kaum einsehen kann. Für eine derart kompakte Achterbahn ist das schon eine Leistung.
Letztendlich bleibt eine Wilde Maus jedoch eine Wilde Maus, d.h. der Fahrspaß beschränkt sich auf die engen Kurven mit lateralen Kräften, einem kleinem Drop und der Rest ist eher Herumgegurke mit der verbleibenden kinetischen Energie. Für diesen Bahntyp fuhr die Rattlesnake jedoch ganz gut.
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Ein Stück weiter findet man die Achterbahn-Neuheit 2014! Naja, ok, eine im Jahr 2014 neu überarbeitete Version einer alten Achterbahn: Scorpion Express.
Das da vorne ist übrigens Henni, die vor lauter Aufregung über diese Neuheit ins Bild lief.
Dieser Powered Coaster von Mack hiess früher ‚Runaway Mine Train’ und hat jetzt eine neue Gestaltung bekommen. In der Mitte einer der beiden Helixes thront jetzt ein großer mechanischer Skorpion, der die Fahrgäste gerne mal mit Wasser besprüht.
Der Park bemühte sich redlich aus einem simplen ‚Blauer Enzian’-Layout das Beste herauszuholen, aber richtig überzeugen kann die Bahn nicht. Custom-Versionen, wie z.B. der Powered Coaster in Alton Towers machen erheblich mehr Spaß als diese Variante von der Stange, die man so ähnlich auch auf einer Kirmes finden könnte. Für eine groß angekündigte Neuheit war das eher ernüchternd. Einzig der wassersprühende Skorpion bereitet etwas Spaß.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Doch der Park hat noch ein Coaster-Ass im Ärmel: Dragon’s Fury.
Der Eingang zu Dragon’s Fury wird bewacht von einem recht schön animierten Drachen, dessen Schatz vor allem vor den Kindern im Park nicht sicher war. Danach verliert die Queue jedoch etwas ihre Thematisierungs-Kräfte. Auch die Station könnte in dieser Richtung noch mehr.
Eins vorweg: Die Bahn selbst ist schon ein Knüller. Der Park hat sich hier einen erstklassigen Spinning Coaster von Maurer Söhne hingezaubert. Das Model Xtended SC 3000 schmiegt sich hier wunderbar in die Umgebung ein und huscht dabei in wilden Kurven durch die Bäume.
Das speziell angefertigte Layout bietet sogar zwei Lifthills auf der Strecke. Die Fahrt führt hin und her durch die Pampa, was den Disorientungseffekt des Spinning Coasters noch verstärkt.
Dabei fährt der Coaster ohne Schläge den typisch gebankten Parkours ab. Für mich der beste Spinning Coaster den ich bisher gefahren bin, der schlägt auch die Winjas, Vicky the Ride oder Dizz.
Wertung: 8 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Damit hatten wir alle Achterbahnen im Park durch.
Chessington bietet natürlich noch mehr. Zuerst sei da wie Wildwasserbahn Dragon Falls genannt.
Eine schön gestaltete klassische WiWa, deren Überarbeitung für 2014 verschoben wurde – diese hätte sie auch sichtbar an einigen Stellen nötig.
Seit 2002 gibt es den interaktiven Dark Ride Tomb Blaster. Dieser hieß ehemals ‚5th Dimension’, dann ‚Terror Tomb’ und erhielt seine Laserpistolen erst mit der Umgestaltung in ‚Tomb Blaster’.
Für einen interaktiven Dark Ride gibt es hier drei Besonderheiten: Als Erstes fährt man in einem Zug mit mehreren Wägen durch die Attraktion und als Zweites bietet der Dark Ride in jeder Szene eine riesige Menge von Zielen (das muss er auch, da ja Dutzende von Passagieren gleichzeitig um sich ballern). Als Letztes sieht man keinen Leuchtpunkt, der anzeigt wohin man zielt – auch dies wäre bei den vielen Mitreisenden wahrscheinlich ziemlich verwirrend.
Mir persönlich hat die Ballerei Spaß gemacht, das System hat auch wunderbar funtkioniert. Die Animatronics waren von recht guter Qualität, kommen jedoch nicht an ‚Challenge of Tutankhamon’ heran.
Die Neuheit 2013 war Zufari, eine Fahrt auf einem Expeditions-LKW an ein paar Tieren vorbei und schließlich in eine Höhle.
In der Höhle gibt es dann Katastrophen-Action á la ‚Hollywood Tram Tours’. Da ich besagte Disney-Attraktion noch nicht gefahren bin, muss ich mich da auf das Urteil eines meiner Begleiter verlassen. Dem hat Zufari sogar ein klein wenig besser gefallen, auch wenn das anscheinend nichts heißen mag.
Da wir allesamt keine großen Freunde vom Zuschaustellen von Tieren sind, konnte uns auch der erste Safari-Teil der Fahrt nicht so recht vom Hocker reißen. Man fuhr eben an ein paar Giraffen oder Nashörnern vorbei, die sich sichtlich über den stetigen Verkehr in ihrem Gehege wunderten.
Chessington hat auch noch einen recht schön gestalteten asiatischen Bereich, dessen Disco-Coaster jedoch nicht in Betrieb war.
Die Hokus Pokus Hall ist eine ‚Walk-On’-Attraktion bei der man mit 3D-Brillen ausgestattet wird.
Löblich dass diese Brillen jedes Mal gewaschen werden, weniger löblich dass man sie triefend Nass in die Hand gedrückt bekommt. Wer kein Tuch dabei hatte, bekam die Brillengläser nicht trocken und man sah dann eben alles nur verschwommen. In dieser Attraktion stießen wir auch erstmals auf die Vorliebe der Briten für leuchtende Neonfarben. Mir persönlich gefiel der Walkthrough, meinen Begleitern nicht so.
Wir wollten dort auch etwas Essen und dieser Wunsch gipfelte schließlich im Burrito-Komplott.
Als erstes fällt einem auf, dass Merlin es leider versäumt hat ein ordentliches Restaurant im Park zu platzieren – außer Fast Food geht hier nichts (mit Ausnahme des Zafari Bar & Grill beim neuen Hotel, aber das hatte, wenn ich mich nicht täusche, nicht offen). Dann wurden wir auch noch etwas unvorsichtig und wählten nicht die Fast Food-Standards wie Burger oder Pizza, sondern wir entschieden uns für die Mexican Cantina. Diese Cantina, die innen aussah wie eine heruntergekommene Frittenbude aus den 80ern, bietet vier verschiedene Burritos: Spicy Chicken, Mild Chicken, Tasty Beef oder Vegetables. Ich bestellte Spicy Chicken, meine Kollegen ein Tasty Beef und schließlich ein Mild Chicken.
Von da an nahm das Komplott seinen Lauf: An der Kasse stellte der „Koch“ (pffff..., sorry) drei identische, verschlossene Kartons mit den bestellten Burritos ab. Die Kassiererin schnappte sich den obersten Karton und „servierte“ ihn auf mein Tablett. Ich benötigte nur ein oder zwei Sekunden bis ich mich gefangen hatte und fragte: „Are you sure that this is the Spicy Chicken?“, worauf sich die Augenbrauen der Kassiererin gefährlich zusammenzogen und diese etwas kühl „Yes“ sagte.
An diesem Punkt einer anregenden Unterhaltung angelangt, gibt es eigentlich zwei Optionen: Man veranstaltet einen Riesen-Terz in dem man mit lauter Stimme die Aussage der Kassiererin in Zweifel zieht (am besten deutet man dabei theatralisch mit ausgestrecktem Arm auf die Kassiererin und schreit „I don’t believe you!“) oder aber man besinnt sich darauf Gast in einem fremden Land zu sein, hofft auf magische Kräfte der Kassiererin (wie z.B. einem Röntgenblick in die Kartons) oder geheimen, mystischen Zeichen zwischen dem „Koch“ (pffff...) und der Kassiererin und schleicht davon. Wir entschieden uns für Letzeres.
Das Ende dieser Geschichte: Alle drei Burritos hatten denselben, nicht näher zu identifizierende Inhalt, der weder Spicy Chicken, noch Mild Chicken oder Tasty Beef war. Vermutlich die fünfte, geheime Variante ‚Burrito Strange Pampe’. Dazu gab es die schlechtesten drei Dips die ich bisher in meinem Leben genießen durfte.
Dynamit, Schlangen und blinde Parkgäste. Die Welt der Abenteuer!
Daher fällt auch das Fazit zu Chessington World of Adventures eher gespalten aus. In meinem Freizeitpark-Ranking kommt der Park nicht besser weg als z.B. der Holiday Park in Haßloch. Schöne Parkanlagen, ein paar nette, aber nicht richtig fette Coaster und Rides aber dafür miese Gastronomie und die sanitären Anlagen waren auch eher unterdurchschnittlich.
Merlin gehören drei Parks direkt bei London: Thorpe, Legoland und Chessington. Die Gruppe versuchte dabei in der Vergangenheit verschiedene Kundenschichten in die Parks zu locken. Noch letztes Jahr konnte man sagen dass Merlin mit Chessington die Familien-Schiene fährt, aber ab 2014 vermute ich da eine kleine Korrektur in der Strategie zu erkennen. Tatsächlich ist es ja so, dass Merlin bereits das Legoland gleich um die Ecke betreibt – dort steht also schon der typische Familienpark. Seit Zufari ist die Zielsetzung wohl eine andere, nämlich eine Betonung auf die Tiere im Park und ich denke Merlin möchte hier DEN Zoo-Park etablieren. Wir selbst haben den Zoo-Bereich in Chessington ignoriert, d.h. für Besucher die darauf viel Wert legen, dürfte das Urteil über Chessingto weitaus besser ausfallen.
Gegen Nachmittag machten wir uns noch auf den Weg nach Adventure Island in Southend-on-Sea.
Unser verrücktes Navi führte uns dabei mitten durch London. Tower Bridge zum Zweiten.
Ich muss zugeben dass meine Erwartungen an diesen Freizeitpark nicht besonders hoch waren. Betrachtet man die Bilder im Internet oder liest man sich die Beschreibungen der Attraktionen durch, dann erwartet man eine typische Kirmes am Meer. Wie schön dass Adventure Island da noch einen drauf legen konnte!
Die Geschichte von Adventure Island beginnt bereits 1918 mit einer Gartenanlage am Pier namens ‚Sunken Gardens’. 1976 kaufte Phillip Miller eine Teil der Gärten und eröffnete ‚Peter Pan’s Playground’ mit ein paar Fahrgeschäften. Daraus wurde schließlich ‚Peter Pan’s Adventure Island’ bzw. letztendlich nur noch ‚Adventure Island’. Heute zutage ist von Peter Pan nicht mehr viel im Park zu sehen.
Der Park darf von sich behaupten den längsten ‚Pleasure Pier’ der Welt zu besitzen (2,16 km in den Ozean), den wir jedoch nicht besucht haben.
Der erste Eindruck den man vom Parkplatz bekommt ist tatsächlich der einer Kirmes. Doch der Park konnte dann vor allem mit seinen Mitarbeitern punkten. Ich habe selten so nette und coole Ride-OPs erlebt wie hier.
Der Park ist ein ‚Non-Admission’-Park, d.h. man kann ihn ohne Eintritt betreten und zahlt nur für die Fahrgeschäfte. Tipp: Da der Park problemlos an einem Abend zu bewältigen ist, genügt das Half-Price-Wristband (gültig ab 18 Uhr) völlig.
Der Spaß ging los mit einem der vier Familien-Coaster die sich hier befinden, und zwar dem kleinsten: Kiddi Koasta.
Das hatten wir noch nicht erlebt: Die Operatorin feuerte die Fahrgäste während der Fahrt lautstark an und turnte auf der Station herum, so dass man beinahe vergaß in einem Zamperla-Kiddie-Coaster zu fahren. Fuhr zumindest ganz angenehm.
Wertung: 4 (+1 Ride-OP Bonus) / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Die nächste Familienachterbahn heißt Mighty Mini Mega und fährt auf einem Dach.
Diesen Eingang haben an diesem Abend nicht viele Besucher gefunden.
Hier war der Ride-OP wieder hocherfreut endlich ein paar Fahrgäste zu sehen und startete auch gleich den üblichen britischen Smalltalk mit uns. Die Lage auf dem Dach mit Blick auf das Meer ist ein weiterer Bonus.
Ganz OK was Pinfari hier aus der kleinen Grundfläche herausgeholt hat, das dürfte die intensivste der vier Familienachterbahnen sein. Die Sitzposition war allerdings für größere Personen etwas beengt.
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Gleich daneben noch ein Family-Coaster namens Barnstomer.
Dieser Tivoli Small von Zierer war insgesamt der langweiligste der vier Family-Coaster, obwohl er eine ziemlich intensive Helix besitzt.
Wertung: 4 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Der aufwändigste Coaster vor Ort ist jedoch Rage, ein nicht besonders großer Eurofighter von Gerstlauer.
Gerüchte, das sich dieser Eurofighter unangenehm fahren lässt, ließen sich nicht bestätigen. Liegt in etwa gleichauf mit dem Prototypen Vildsvinet im Bonbon-Land und ist vom Layout her offener und besser als Typhoon im Bobbejaanland.
Die Kombination Senkrechtlift + Senkrechtdrop + Looping funktioniert auch hier wieder ausgezeichnet. Danach gibt es noch einen eng durchfahrenen Immelmann und einen Zero-G-Roll die durchaus auch Spaß machen.
Wertung: 7 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Und wieder ein Mitarbeiter-Bonus: Mr. Rage war unterwegs im Park und trieb herrlichen Schabernack mit den Gästen oder auch einfach so mit dem anderen Personal.
Es ist schon erstaunlich: Wir hatten eigentlich gar keine Treffen mit Coasterfriends auf der Insel geplant, aber zu jener Zeit war ein derartiger Coasterfriends-Verkehr in England, dass man fast zwangsläufig auf Clubmitglieder stieß.
Bei Rage bzw. Green Scream trafen wir auf Kaddy & Alex (plus Anhang), CoaStar (Sabrina) und Thorben. In der ganzen Aufregung hatten wir dann ganz vergessen ein paar Fotos vom Zusammentreffen zu schießen.
Den Coaster Green Scream fuhren wir dann auch zusammen.
Das ist ein großer Tivoli von Zierer und fährt sich etwas, hm, wenig aufregend. Die Fahrt über den Park mit der schönen Aussicht machte jedoch einiges wieder wett.
Typisch für diese Zierer-Coaster: der lange Zug.
Wertung: 5 / 10
Psycho-Ente-Migräne-Faktor:
Molewurfn-Schnüffel-Thematisierung:
Da hatten wir also die Achterbahnen alle durch und schlenderten dann anschließend an den Flatrides vorbei.
Beim kleinen Drop Tower Sky Drop fragt man sich weshalb man nicht auf das Meer schauen darf.
Ein echtes Highlight das man im Park leicht übersehen könnte ist Over the Hill.
Dieser Ghost Train erinnert an die TARDIS: Sieht von Innen erheblich größer aus als von Außen. Die Eigenproduktion des Parks ist in der ersten Hälfte mit seinem Leichengräber-Thema im Comic-Stil eher lustig als gruselig. Die Animatronics sind allesamt ganz nett gemacht. Schade dass man vorne einsteigen musste, denn viele Szenen waren wohl auf die Mitte des Zuges ausgelegt.
Der Knaller ist jedoch das Ende des Rides (ich verrate hier natürlich nix). Not to be missed!
Das Adventure Island entpuppte sich als eine positive Überraschung auf unserer Tour. Die besten Mitarbeiter trafen wir hier, wer hätte das vorher gedacht? Vor Ort bemerkt man sofort, dass man sich hier Mühe gibt. Das Coaster-Lineup mit den vier familientauglichen Achterbahnen mutet etwas übertrieben an, aber letztendlich darf man sich freuen dass es hier keinen Boomerang oder eine andere Aua-Maschine gibt. Wer in der Nähe von London herumgondelt, sollte hierfür auf jeden Fall ein paar Stunden einplanen. Für einen ganzen Tag bietet der Park allerdings zu wenig.
Der nächste Tag sollte uns in den Thorpe Park führen – und mich selbst auf meinen persönlichen Tiefpunkt dieser Tour...
Zuletzt bearbeitet: