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Metalldetektoren vor Achterbahnfahrten - Sicherheit oder Strapaze?





Wenn es um das Fahren von Achterbahnen geht, steht eines besonders im Vordergrund: Die Sicherheit der Fahrgäste. Manche Betreiber von Achterbahnen gehen damit mehr oder weniger akribisch um. Einige Attraktionen bieten doppelten Schutz, indem zusätzlich zum Bügelsystem noch Sicherheitsgurte vorhanden sind. Bedienstete drücken gegebenenfalls den Bügel nochmal fester an den Körper eines Passagiers und überprüfen per Hand, ob der Bügel sich noch öffnen lässt. Andere hingegen prüfen dagegen eher schlaksig, sporadisch und geradezu unmotiviert. Als hätte sich eine Routine eingespielt, die belanglos sei. Das variiert natürlich von Land zu Land und von Freizeitpark zu Freizeitpark.

Themenparks in den Vereinigten Staaten gehören eindeutig zu der Sorte, denen die Sicherheit sehr am Herzen liegt. Vielleicht jetzt nicht unbedingt, weil sie jeden einzelnen Fahrgast so lieb haben. Vielmehr, weil sich die Presse gerne mal auf kleinere Probleme stürzt, um diese in der Öffentlichkeit unnötig aufzubauschen. USA ist auch bekannt dafür, dass Privatpersonen Konzerne mit Erfolg verklagen. Ich meine mich beispielsweise an einen Fall erinnern zu können, bei dem sich jemand an heißem Kaffee verbrüht hatte. Daraufhin musste sich der Kaffeeverkäufer vor Gericht verteidigen, weil er den Becher ohne Warnung mit “Vorsicht heiß” versehen hatte. Ein kleiner Exkurs, um sich nur mal vor Augen zu führen, mit welchen Situationen Konzerne in Amerika konfrontiert werden könnten.

Somit war es auch nur eine Frage der Zeit bis Sicherheitskontrollen, in Form von Metalldetektoren, Bestandteil vor Achterbahnfahrten werden. Man kennt diese piependen Schleusen sicherlich bereits von Flughäfen. Aus dem Fernsehen weiß man, dass Metalldetektoren in manchen amerikanischen High Schools eingesetzt werden, um Waffen bei Schülern zu lokalisieren. Vielleicht mag der Anblick solcher Detektoren für Amerikaner deshalb nicht ganz befremdlich sein. Für Europäer wohl eher schon.

Weshalb setzt man also diese neue Form von Sicherheitskontrolle ein? In dem Fall geht es schlicht und ergreifend darum, lose Gegenstände, die andere Gäste verletzen könnten, ausfindig zu machen. Gefährdet sind dabei sowohl Menschen, die mit einem im Zug sitzen, so wie auch Gäste, die sich gerade außerhalb der Achterbahn fortbewegen. Und wenn ich ehrlich bin, macht es zum Teil wirklich Sinn. Ich hatte es selbst schon einmal erlebt, wie ein Fahrgast neben mir die Sonnenbrille eines weiter vorne sitzenden Gastes ins Gesicht bekommen hatte. Bei den hohen Geschwindigkeiten und Kräften, die während einer Fahrt freigesetzt werden, können bereits die kleinsten Gegenstände zu gefährlichen Wurfgeschossen werden.
Hinweise alleine mit “Please leave all loose items in a locker or with a non-rider” ignorierten wohl bisher die meisten Besucher. Nun wird eben kontrolliert. Zum Wohle aller. Zum Leidtragen der Gemüter. Aber so passieren weniger Unfälle und somit kann auch weniger auf Schmerzensgeld gegen den Betreiber geklagt werden.

Vorreiter dieser neuen Sicherheitskontrollen ist Universal Orlando. In Florida testete man bereits einige Wochen die Sicherheitsschleusen mittels Metalldetektoren an drei Achterbahnen. Am 23. April wurde offiziell der Presse bekannt gegeben, dass die Detektoren ab sofort dauerhaft bei Dragon Challenge, The Incredible Hulk und Hollywood Rip Ride Rockit eingesetzt werden.

Der Aufschrei der Gäste ist groß. Denn die Sicherheitsschleusen befinden sich vor den eigentlichen Attraktionen und somit auch außerhalb der Warteschlange. Einige Gäste beschwerten sich bereits darüber, der prallen Sonne ohne Schatten 10 Minuten lang ausgeliefert gewesen zu sein, bevor es in den klimatisierten oder schattigen Wartebereich ging. Ein Aspekt, an dem Universal sicherlich noch feilen sollte. Denn bei den subtropischen Temperaturen, welche in Florida herrschen, könnte das ebenfalls die Gesundheit der Parkgäste gefährden.

Wer die Schleuse passieren möchte, darf also nichts mehr in den Taschen haben. Alles muss raus! Persönliche Gegenstände sind während der Fahrt nicht gestattet. Einschließlich aber nicht ausschließlich sind davon Handys, Brieftaschen, Schlüssel, loses Wechselgeld und Kopfbedeckungen betroffen. So steht es auf den Informationsplakaten vor den Checks beschrieben. Einzige Ausnahme gelten für Sehhilfen, also Brillen. Gäste, die aus medizinischen Gründen, beispielsweise durch Implantate oder Prothesen, den Metalldetektor auslösen würden, sollten sich gleich an einen Mitarbeiter wenden. Im Zweifel wird geraten, sich direkt vor Parkbesuch an den Gästeservice des Parks zu wenden.

Weshalb gerade Universal Befürworter dieser neuen Kontrollen ist, lässt sich möglicherweise anhand des Unfalls bei Dragon Challenge vor einigen Jahren erklären. Universal Orlando ist ein gebranntes Kind. Nachdem ein Mann während der Fahrt von einem Gegenstand getroffen wurde, musste er dies mit dem Verlust seines Augapfels büßen. Bei Dragon Challenge war es scheinbar keine Seltenheit, von losen Materialien getroffen zu werden. Deshalb dürfen die zwei Züge der duellierenden Achterbahn auch nur noch zeitversetzt starten. Schade für die Elemente der Attraktion, die gerade von den Near-Miss-Effekten der beiden Drachenzüge gelebt hat. Aber es gilt eben Safety First.

Ob es Sicherheitskontrollen mittels Metalldetektoren in Zukunft auch bei anderen Attraktionen von Universal geben wird und ob sich andere Parks daran ein Beispiel nehmen werden, bleibt abzuwarten.

Flop oder Top? Was ist eure Meinung zu Kontrollen mit Metalldetektoren vor Attraktionen?





Parkangestellte sorgen für einen reibungslosen Ablauf der neuen Sicherheitschecks.




Dieses Schild macht es deutlich. Es dürfen keinerlei persönliche und lose Gegenstände mehr mit in die Achterbahn genommen werden.




Wenn es sich beim Metalldetektor staut, sind die wartenden Besucher der prallen Sonne ausgeliefert.



Quellen:
orlandoinformer, news13, orlandosentinal, attractionsmagazine, dailymail
photocredit: orlandoinformer, attractionsmagazine
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