Futuroscope eröffnet Weltneuheit Rocking Boat - Wir testen Mission Bermudes
Wer einen Blick in die Zukunft wagen will, sollte über eine Fahrt in den Westen Frankreichs nachdenken. In der Nähe von Poitiers findet sich seit 1987 der Freizeitpark Futuroscope, welcher neben Wissensvermittlung und Architektur auch immer mehr spektakuläre Fahrgeschäfte (vor allem Simulatoren aller Art) bietet. Mit der Eröffnung von Mission Bermudes, dem ersten Rocking Boat von Mack Rides, endet der 300 Millionen Euro umfassende Investitionsplan der letzten fünf Jahre.
Wir sind für euch auf Entdeckungstour in das Bermuda-Dreieck gegangen und haben die 25 Millionen Euro teure Weltneuheit getestet.
Mythos Bermuda-Dreieck - Die Story
Dutzende Schiffe und Flugzeuge sind im Bermuda-Dreieck verschollen, unzählige Mythen ranken sich um das „Teufelsdreieck“ im Atlantik. Drei wagemutige Forscherinnen und Forscher wollen den unheimlichen Phänomenen nun endgültig auf den Grund gehen. Doch verwackelte Videoaufnahmen zeigen: Etwas geht furchtbar schief, alle drei verschwinden spurlos. Das Unternehmen ATLAS schickt uns auf eine Rettungsmission: Mitten ins Bermuda-Dreieck!
Warten auf Rettung – Die Warteschlange
Die reguläre Warteschlange ist größtenteils Outdoor und beginnt rechts neben der Attraktion. Direkt am Stationsgebäude finden sich ein Fastpass Zugang sowie Single Rider. Nach etwas Zickzack beginnt eine schöne Interaktion mit der Bahn, man kommt den Booten und Kulissen sehr nahe und Brücken führen u.a. über den finalen Drop. Der vordere Teil der Attraktion ist beim Warten komplett einsehbar, die Vorfreude steigt.
Wir lernen nun die drei Forscherinnen und Forscher von ATLAS kennen. Auf Monitoren wird fortlaufend ihre Vorbereitung und Durchführung der Mission erzählt, detailliert gestaltete Kulissen zeigen ihre Werkstatt, Fahrzeuge und Forschungsgegenstände. Als wir schließlich am Base Camp bzw. Stationsgebäude angekommen sind, erhalten wir letzte Sicherheitshinweise und den Auftrag für unsere Rettungsmission. Das Gepäck wird zuvor in getrennten und nummerierten, aber leider offen zugänglichen Fächern in der Station verstaut.
Nur ein simples Boot? - Das Fahrsystem
Mit dem Rocking Boat liefert Mack Rides ein neuartiges Fahrsystem. Die Boote von Mission Bermudes besitzen Onboard Sound und Lichteffekte, sind eher schlicht und futuristisch gestaltet. In fünf Reihen sitzen jeweils zwei Personen in getrennten Sitzen und mit eigenem Bügelsystem.
Die Boote sind jederzeit schienengeführt, verbunden durch ein ausklappbares Chassis. In Kombination mit LIM und Lift bietet das scheinbar unbegrenzte Fahrbewegungen: Vorwärts, rückwärts, durch enge Radien, zu Wasser, zu Lande, in der Luft.
Die Mission beginnt - Die Fahrt
Recht rasant starten die Boote ins Wasser. Sie kommen den Felsformationen recht nahe, Schiffswracks und Wassereffekte lasen eine unheimliche Stimmung aufkommen: Was uns wohl erwartet? Der Wechsel an Land klappt nicht im ersten Anlauf, Blickwechsel mit den wartenden Gästen auf der Brücke. Rückwärts wieder ins Wasser, nun Vollgas für den zweiten Versuch.
Vorbei an einem Flugzeugwrack, durch Wassernebel und (noch nicht ganz blickdichte) Bepflanzung erreichen wir den nicht einsehbaren hinteren Teil der Attraktion. Ein kleiner Drop bringt uns direkt in reißende Stromschnellen mit tausenden Litern Wasser pro Sekunde. Nun drehen die Boote richtig auf: Wir werden unkontrolliert mitgerissen, kommen den Felsen bedrohlich nahe und insbesondere in der ersten Reihe schwappen die Wellen ins Boot. Das Wasser steht mittlerweile knöchelhoch – Achtung bei der Schuhwahl! Besonders in diesem Abschnitt wurde großen Wert auf eine immersive Gestaltung gelegt, durch das hohe Tempo können wir gar nicht alle Details und Effekte wahrnehmen.
Es wird wieder ruhiger, durch einen Wasserfall erreichen wir einen großen Strudel und kommen zum Stehen. Im letzten Moment können wir rückwärts fliehen und tasten uns durch den Indoor-Part zum großen Finale voran. Hier geht der Thematisierung leider etwas die Luft aus. Die Halle ist recht schlicht gestaltet, der Lift hat ebenfalls keine Thematisierung erhalten.
Aus 16 Metern Höhe bietet sich eine schöne Aussicht, bevor es mit 60 km/h vorwärts in den finalen Drop geht. Nun kommt etwas Achterbahnfeeling auf, die Abfahrt erweist sich jedoch als recht harmlos und trocken. Mission erfolgreich beendet, zurück in die Station.
Herr Mack, wie war’s? – Unser Fazit
Mit Mission Bermudes betritt Futuroscope Neuland. Der Outdoor-Ride ist eine willkommene Abwechslung zu den meist screenbasierten Indoor-Simulatoren im Park. Zudem setzt man mit dem Rocking Boat von Mack Rides auf eine Weltpremiere. Das Fahrsystem kann vor allem in den Stromschnellen und in Zusammenspiel mit den Felsformationen seine Stärken richtig ausspielen, die Bewegungsabläufe bieten viele Möglichkeiten. Vergleiche mit Wasserachterbahnen o.ä. sind hier fast gar nicht möglich, so neuartig wirkt das alles. Achtung: Beim Nässegrad der Stromschnellen wird sogar das Movieland etwas blass vor Neid.
Das Storytelling funktioniert in der Warteschlange und während der Fahrt sehr gut, findet dann aber ein leider recht abruptes Ende. Die Thematisierung ist stellenweise sehr immersiv, beim großen Finale wäre aber noch mehr drin gewesen. Indoorpart und Lift sind recht schlicht gehalten, der Vulkan auf den Artworks wurde nicht umgesetzt.
Wir gratulieren Futuroscope und Mack Rides zu dieser gelungenen Weltpremiere und sind auf die weitere Entwicklung von Futuroscope gespannt.
Konntet ihr Mission Bermudes bereits testen?
Bildquellen: Olivier Heral / Futuroscope, eigene Bilder
Tags: Neuheit, Futurescope, 2025, Mack Rides