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Old School - Attraktionen mit Geschichte





Wenden wir uns doch diesmal dem Klassiker der Freizeitparkanlagen zu: Coney Isand,
Brooklyn/New York, erster Teil!

Nach dem Bürgerkrieg zuerst noch ein ein Anziehungspunkt für wohlhabende Amerikaner, die ihre Sommerfrische dort verbrachten, avancierte Coney Island schnell zu einem Mekka für Glücksspiel und Prostitution. Geschäftsleute und Neureiche bauten Hotels, darunter das berühmte Elephant Hotel, welches zum Sinnbild des Milieus wurde.




Die wohlhabenden Bürger zogen sich gen Osten der Insel zurück und suchten nach Zerstreuung bei Pferderennen und -wetten. Dies wurde 1908 verboten und auf Coney Island gewann die Mittel- und Arbeiterschicht die Oberhand. Immer mehr zwielichtige Etablissements, kleine Theater, Trinkmeilen (Bowery Street) und Spielhallen eröffneten und der Ruf als Seebad war dahin. Auch Al Capone arbeitete eine Weile in einer Bar.
Zu dieser Zeit entstanden die ersten Achterbahnen und Fahrgeschäfte.




Hier folgt nun eine Auswahl der auf Coney Island eröffneten und längst wieder vergangenen Parks:

Sea Lion Park (1895–1902)
1895 erwarb Paul Boyton, der Erfinder des Schwimmanzugs, ein Stück Land auf Coney Island, um dort den ersten Vergnügungspark der Welt zu errichten. In einem Wasserzirkus mit Seelöwen schwamm er mit den Tieren um die Wette. Dazu gab es die Wildwasserbahn „Shoot-the-Chutes“ („Schussfahrt“) und die erste Achterbahn der Welt mit Looping, die „Loop the Loop“. Finanziell wurde es jedoch sehr knapp und Boyton mußte 7 Jahre nach Eröffnung aufgeben.




Steeplechase Park (1897–1964)
Dessen Hauptattraktionen waren ein Riesenrad und das namensgebende mechanische Pferderennen , bestehend aus sechs parallel verlaufenden Eisenschienen mit reitbaren Holzpferden (der Vorfahre sozusagen von Blackpools Pendant). Es folgte die „Reise zum Mond“ , eine Art Fahrsimulator.




Am 28. Juli 1907 löste eine achtlos weggeworfene Zigarette einen Großbrand aus, bei dem ein erheblicher Teil des Parks sowie eine Reihe von Nachbargebäuden zerstört wurden. Bereits ein Jahr später war der Park wieder aufgebaut. Auf dem Gelände kamen im Laufe der Zeit noch Autorennen, Autoscooter, eine Achterbahn und ein Schwimmbad hinzu. Nach einem erneuten Brand im Jahr 1939 wurde 3 Jahre später der zuvor auf der New Yorker Weltausstellung gezeigte Parachute Jump errichtet. An diesem 80 Meter hohe Stahlturm wurden die Gäste zu zweit an einem Gurt nach oben gezogen und dann im freien Fall von Fallschirmen gebremst. 40 Mann Personal wurden benötigt!





Bald setzte ein schleichender Niedergang aufgrund interner Streitereien ein. Es kam nichts Neues nach und das alte Interieur litt unter den Jahren, es kam vermehrt zu Unfällen, Schlägereien und die Kriminalität nahm zu. 1964 wurde Steeplechase geschlossen und verkauft. Aus einem geplanten Wohnprojekt wurde nichts und nur der Parachute Jump hat überlebt, denn der Abriss war zu teuer. Bis Ende 2000 rostete noch die 1982 stillgelegte Thunderbolt-Achterbahn vor sich hin.

Lunapark (1903–1946)
1903 verließen Frederic Thompson und Elmer Dundy den Steeplechase Park und eröffneten mit der „Reise zum Mond“ als Hauptattraktion ihren eigenen Vergnügungspark, den Lunapark. Um eine künstliche Lagunenstadt gruppierten sich die Attraktionen, alle im Stil der Mondreise, überragt vom 60 Meter hohen Electric Tower („Elektroturm“). Die über 1200 Giebel und Türmchen konnten mit 250.000 Glühbirnen in verschiedenen Farben beleuchtet werden. Hinzu kamen die verschiedensten Live-Inszenierungen wie z.B. "Krieg der Welten".







Es kamen und gingen die verschiedensten Fahrgeschäfte, sogar das Drumherum wurde um- und abgebaut. Nur die Wasserbahn und der Electric Tower blieben bestehen. In den darauffolgenden Jahren ging es dem Park finanziell immer schlechter und ein Feuer brachte das endgültige Aus. In den Jahren 1959–1961 wurden auf diesem Gelände die Luna Park Houses („Lunapark-Häuser“) errichtet. Diese fünf Wohnhochhäuser bilden heute die Kulisse für das Astroland aus rotem Backstein.

Hiermit endet Teil 1. Im folgenden Artikel geht es um die anderen Parks sowie Kuriositäten von Coney Island und natürlich Cyclone, DEM Woody-Oldie, der schon so manchem Fahrgast den Rücken malträtiert hat.
Noch ein Hinweis: haufenweise historische Bilder findet man über die Google-Suche. Ein Veröffentlichen hier stellt sich womöglich rechtlich nicht gesichert dar, deswegen sind diese Bilder sparsam gesät, ich bitte um Verständnis.

Quellen:

wikipedia
flickr.com/FreeportArchives
flickr.com/rhbk12 rhbk12
telegraph.uk
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