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Cavallino Matto – ein free-stylischer Kinderpark

Geschrieben von Eule



Anmerkung der Redaktion:
Der User Eule berichtet uns von seinem Parkbesuch im Cavallino Matto, einem kleinen Freizeitpark in der Toskana. In den Foren dieser Welt wurde der Park erst letzten Herbst bekannt, denn zu diesem Zeitpunkt wurde der Wiedereraufbau eines Stand-Up Coasters von Togo bekanntgegeben, dieser drehte vorher in Canada‘s Wonderland seine Runden! Da Eule auch in der Vergangenheit schon viele ausführliche und toll formulierte Parkberichte geschrieben hat, haben wir uns diesen hier herausgesucht um ihn als Star-Report auf der Startseite zu präsentieren!



Die Eule flittert und flattert durch Italien

Teil 1: Cavallino Matto – ein free-stylischer Kinderpark

Liebe Coasterfriends,
mein erster Freizeitparkbericht unserer diesjährigen Italienreise kommt aus dem Cavallino Matto. CavaWHAT? – Jetzt mal im Ernst: Bis vor einem Jahr hatten abgesehen von ein paar eingefleischten Toskana-Kennern doch höchstens hardcore-Counter auf dem Radar, die ihre Freizeit am liebsten damit verbringen, bei Coastercount die Karten fremder Länder auswendig zu lernen und fiktive Touren zum hinterletzten Butterfly zu planen!

Doch dann kam wie aus dem Nichts die Nachricht ins Forum geflattert, dass eben jener – bisher ziemlich unbedeutende – Park, den Stand-Up-Coaster Sky Rider aus Canada‘s Wonderland gekauft hat um ihn in diesem Jahr wiederaufzubauen. Eine Sensation! Oder doch eine Ente? Geht das überhaupt? Passt das in so einen Park und was gibt es da denn sonst noch?

Wie auch immer: Die Nachricht stellte sich letztendlich in der Tat als wahr heraus und die einzige Ente, die hier im Spiel war, war Fiorell mit seiner Psycho-Ente, denn zugegebenermaßen habe auch ich erst durch den Wiederaufbau des Stand-Up-Coasters von der Existenz des Parks erfahren und mich des hervorragenden Berichts, den Fiorell dankenswerterweise hier einmal verlinkt hat, ein wenig informiert. Mein Interesse war also geweckt und da mich unsere Reise ohnehin ins knapp 30km entfernte Livorno führen sollte, lag natürlich ein Besuch des Parks und ein Testen der Bahn auf der Hand – vorausgesetzt, sie wäre schon geöffnet.

Das war sie Anfang August auf jeden Fall und so fuhren meine Frau und ich am Montag, den 03.08. nach Marina di Castagneto Carducci und standen pünktlich um kurz vor halb elf Uhr auf dem – erfreulicherweise kostenlosen (!) Parkplatz des Cavallino Matto. Das Abenteuer konnte also beginnen und versprach angesichts des angenehm warmen aber nicht zu heißen Wetters und des noch sehr leeren Parkplatzes erstaunlich entspannt zu werden. Der einzige Wermutstropfen war ein Schild am Eingang, das besagte, dass Freestyle erst ab 14:30 Uhr öffnen würde; ein allzu großes Problem sollte das für uns natürlich nicht sein, denn, wer mich kennt, weiß, dass ich in aller Regel auch in Kleinparks die eine oder andere Stunde zu verbringen weiß ohne dass mir langweilig wird.














Also ab in den Park mit uns und in aller Ruhe die Attraktionen erkunden. Dies taten wir dann auch ziemlich gründlich und den ganzen Tag über praktisch ohne Wartezeiten. Im Folgenden möchte ich jedoch nicht unsere genaue Route durch den Park wiedergeben, denn der Park ist von der Grundfläche her recht überschaubar und bei all dem Hin und Her würde das in einem unverständlichen Chaos enden. Stattdessen arbeite ich mich lieber von vorne nach hinten durch den Park und schreibe etwas zu den einzelnen Bereichen, die es dort gibt, sodass man sich zusammen mit dem Parkplan, der HIER einzusehen ist, hoffentlich ganz gut orientieren kann.

Beginnen wir also mit dem Eingangsbereich:
Dort gibt es noch so gut wie keine Fahrgeschäfte sondern vor allem verschiedene Gelegenheiten, seinen Hunger, den Durst oder das Verlangen nach Souvenirs zu stillen. Für uns Deutsche ist vielleicht interessant, dass das einzige ‚echte‘ Restaurant des Parks auf den Namen „Löwengrube“ hört und als bayerisches Restaurant mit Biergarte daher kommt – trotzdem ist es jedoch nichts anderes als eine Pizzeria. Im Schnellimbiss dahinter gibt es die üblichen Produkte (Getränke, Eis, Fritten & Co) zu humanen Preisen, wobei es bei den Fritten etwas umständlich ist, dass man sich erst am Imbiss Chips kaufen muss, die man dann gegenüber bei einer als Pilz thematisierten Frittenbude gegen die Pommes eintauschen kann. Auch der kleine Souvenirshop birgt wenig Erstaunliches, wenn man mal davon absieht, dass Disneyfiguren, Marvel-Superhelden und die Schlümpfe eigentlich nichts mit dem Park zu tun haben. Natürlich gibt es aber auch passende Devotionalien und bei einem Preis von 4,90 € konnte ich nicht widerstehen, meiner Freizeitparktassensammlung ein weiteres Exemplar zu gönnen.

Zu fahren gibt es hier noch ein altes Karussell, Kinder können auf einem Spielplatz toben und etwas ältere haben noch die Chance, sich an Plüschtiergreifautomaten oder im Basketballwettwerfen (diesmal OHNE Gewinne) zu versuchen. Wir haben all das lieber unterlassen; hinterlassen hat der Eingangsbereich einen sauberen, wenn auch denkbar unspektakulären Eindruck und dabei belassen wir es mal – nicht einmal Fotos habe ich davon gemacht abgesehen von diesem Beweisbild des Namens der „Löwengrube“.



"Löwengrube" sogar mit Ö!

THRILLRIDE-ECKE
Ganz links im Park und damit fast an der Straße gelegen befindet sich eine Ecke mit den drei Thrillrides „Rock’n’Roll“, „Shocking Tower“ und „Yukatan“. „Rock’n’Roll“ ist ein Polyp, der im Stile der 50er / 60er Jahre thematisiert ist: Man sitzt in kleinen Oldtimern, die typische Farben amerikanischer Autos aus dieser Zeit haben, und im Zentrum tanzt während der Fahrt eine große Jukebox, dazu wird passende Musik gespielt. Das Fahrprogramm ist jedoch vergleichsweise harmlos und kinderfreundlich – ich habe mir allein aus Style-Gründen eine Fahrt gegönnt, mehr brauchte ich nicht. Den Frisbee „Yukatan“ habe ich sogar ganz ausgelassen, weil ich mit Fahrgeschäften dieser Art schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Zumindest sah es aber von oben (z.B. vom Shocking Tower oder von Freestyle aus) ganz hübsch aus, wenn die große rotierende Scheibe mal links und mal rechts die Wipfel der Bäume durchbrach und aus dem grünen Dach des Parks hervorlugte.









gaaanz lässig ^^

Der „Shocking Tower“ bekommt von mir eine unbedingte Empfehlung, und das nicht, weil der 50 Meter hohe Freifallturm besonders intensiv wäre, sondern schlicht und ergreifend wegen der tollen Aussicht. Hier wird man zunächst etwa auf halbe Höhe katapultiert, womit man gerade so über die Wipfel der Bäume hinaus kommt. Dann geht es langsam den Rest des Turmes nach oben und man hat einen grandiosen Blick über die unglaublich grüne Landschaft bis hin zum Meer. Vom Park selbst sieht man dabei aufgrund des dichten grünen Daches der Bäume so gut wie nichts – nur hier und dort ragt mal das Ende eines Lifthills, die Spitze des Loopings von Freestyle oder eben der schwingende Fahrgastträger von Yukatan aus dem Wald heraus und der Park strahlt dadurch eine erstaunliche Ruhe und Beschaulichkeit aus, die man einfach genießen muss. Man darf das auch für eine ganze Weile, wenn man oben angekommen ist, denn dann dauert es gefühlt sicher noch eine halbe Minute bis der freie Fall schließlich startet. Ähnlich wie beim Mystery Castle im Phantasialand gibt es hier noch eine Art Auspendeln - das Fahrgefühl ist dabei nicht anders als bei anderen Türmen dieser Art, durch die Lage wird die Fahrt aber trotzdem ein besonderes Erlebnis.










Der „PALAZZO VERDE“
„Palazzo“ ist vielleicht etwas hoch gegriffen, denn de facto ist dies nichts weiter als ein großes grünes Showzelt. Gegeben wird dort einmal pro Tag (bei uns um 15:30 Uhr) die Show „Alien vs. Avatar“, wobei ich mich schon frage, ob der Park tatsächlich die Lizenzen für diese Namen hat. Die Show besteht jedenfalls insgesamt aus zwei Solo-Artisten: einer Avatar-typisch geschminkten Artistin, die ihre Kunst hauptsächlich an schwingenden Tüchern und Seilen zum Besten gibt und einem als Alien verkleideten Mann, der eine Lasershow präsentiert. Im Übergang zwischen den beiden Nummern gibt es noch ein paar inszenierte Kampfzenen (auch an den Seilen schwingend in der Luft) und einen Zaubertrick.

Insgesamt ist das ganz ok, aber erstens hat sich mir der Sinnzusammenhang nicht wirklich erschlossen, warum das Wesen aus Pandora jetzt auf der Erde sein soll und hier gegen ein etwas später eintreffendes Alien kämpft und zweitens hätte ich mir insgesamt eine wenig mehr „Manpower“ auf der Bühne gewünscht. Bei dem Titel der Show hatte ich mir im Vorhinein irgendwie etwas mehr Personal und Action auf der Bühne vorgestellt. Trotzdem habe ich auch schon deutlich schlechtere Shows in Freizeitparks gesehen…



Kam nie zum Einsatz: Dieses Gefährt, das zu Avatar gehören könnte und hinterm Showzelt stand.

VORDERER BEREICH
Kommen wir zum ersten Teil des Parks, in dem sich etwas Zählbares für Counter befindet. Die erste Achterbahn, auf die man im Park trifft, hört auf den klangvollen Namen „Topo Zorro“ und ist … nun ja … ein Wurm. Genauer gesagt ist es ein Wurm, der sich als Maus verkleidet hat und deshalb nicht durch einen Apfel sondern durch ein Stück Käse fährt – also ziemlich genau das gleiche wie die mobile Achterbahn „Speedy Gonzales“ von Walkhoefer und Welte, die in Deutschland ihre Runden dreht. Für uns war das die einzige Achterbahn, auf der wir nur eine einzige Fahrt (immerhin zwei Runden lang^^) absolviert haben, aber für die Kleinsten ist das sicher toll.










Neben der Achterbahn steht noch ein Sky Glider von SBF. Ich bin so etwas vorher noch nie gefahren, also musste ich es versuchen und natürlich habe ich während der gesamten Fahrt ordentlich in die Pedale getreten. Ob das den Fahrverlauf des kleinen Hubschraubers jedoch irgendwie verändert hat, weiß ich nicht. Ein wenig Körperertüchtigung zwischendurch ist aber so oder so ganz nett und wenn man dabei noch so schön schaukeln darf, könnte ich mich auf jeden Fall daran gewöhnen.

Außerdem gibt es hier noch eine recht neu aussehende Kinderfahrschule und die Station der Parkeisenbahn, die hier nicht auf Schienen sondern einfach auf den Wegen fährt. Wie immer ist dies eine gute Möglichkeit, sich einen kleinen Überblick über den Park zu verschaffen -Schade nur, dass das hier komplett ohne „Moderation“ abläuft (auch wenn wir die mangels Italienischkenntnissen sowieso nicht verstanden hätten). Ein hübscher Bonus ist dafür die Fahrt durch die „Goldmine“, einen thematisierten Tunnel, in dem sich sogar ein paar Animatronics verbergen. Für Kinder könnte das sogar ein klein wenig gruselig werden, für alle anderen ist es zumindest der längste Darkride, den der Park zu bieten hat.







kräftig strampelnde Eule im "Hoot"-Schrauber








PIRATEN- UND ABENTEUERBEREICH
Direkt hinter der Kinderfahrschule trifft man auf einen ebenfalls recht neuwertig aussehenden Piratenbereich, dessen Hauptattraktion das Splash-Battle „La Bala dei Bucanieri“ ist. Für uns war das die erste Fahrt des Tages und da wir die Strecke komplett alleine und damit ohne „Gegner“ zurücklegten, bekamen wir so gut wie keinen Spritzer Wasser ab. Die „Kanonen“ funktionierten jedoch tadellos und ich habe im Laufe des Tages durchaus einige tropfnasse „Bucanieri“ aus den Booten steigen sehen, die wohl nicht so viel Glück hatten wie wir. Gestaltet ist die Bahn darüber hinaus wirklich hübsch mit einem riesigen Kraken und einem zweigeteilten Schiffswrack als Hauptelementen. Ein wenig schade ist dagegen, dass die Wasserkanonen an der Seite der Strecke kostenpflichtig sind und deshalb weitestgehend verwaist blieben. Ebenso verwaist war fast den ganzen Tag über die kleine Schiffschaukel, die im Bereich integriert ist und auch wir verspürten irgendwie nie den Drang, diese ohne andere Passagiere zu entern.











"Küss sie doch ..."


Ursulas Gatte? Ganz schön spritzig, der Bursche!

Dann doch lieber die kleine Themenfahrt „Safari Adventures“ nebenan, bei der man in Mini-Jeeps an diversen Figuren wilder Tiere vorbei gefahren wird – einige wenige davon bewegen sich sogar ein kleines bisschen. Das gesamte „Abenteuer“ findet auf ziemlich kleinem Raum statt, schafft aber dennoch eine gewisse Atmosphäre, die dem Thema voll und ganz gerecht wird. Ich bin ja sowieso ein Fan solcher Themenfahrten, deshalb gibt es von mir einen Daumen nach oben für diese Attraktion, selbst wenn mir absolut bewusst ist, dass ich altersmäßig längst nicht mehr zu der Zielgruppe gehöre, die diese Bahn eigentlich bedienen soll.














PROJEKT 1
Bis vor wenigen Wochen war „Projekt 1“ unangefochten die höchste, schnellste und spektakulärste Achterbahn im Cavallino Matto. Die Tatsache, dass es sich dabei um einen „Compact Coaster“ von L&T Systems mit gerade einmal 16 Metern Höhe und einer Schienenlänge von 280 Metern handelt, spricht sicher Bände über das Achterbahnangebot des Parks, zumal die Bahn praktisch gänzlich unthematisiert ist und so wirkt als könnte sie genauso auch als mobile Bahn auf großen Festplätzen angetroffen werden.

Trotzdem haben wir das Teil auf Herz und Nieren getestet und dabei festgestellt, dass uns die Fahrt im vorderen Teil des Zuges besser gefallen hat als weiter hinten, weil man vorne immer noch einen extra Schub von hinten verspürt, wenn man nach den Drops in die Kurven einfährt und das für uns den Spaßfaktor deutlich erhöht hat. Gleichfalls bleibt es natürlich bei einem recht kurzen Vergnügen, bei dem ich mir einige Male gewünscht habe, dass uns der Operator einfach gleich noch eine zweite Runde gönnen würde, zumal teilweise nicht eine einzige Person für eine Fahrt anstand. Dieser Wunsch blieb uns allerdings leider stets verwehrt: Aussteigen nach einer Fahrt ist hier wie bei jeder anderen Attraktion des Parks obligatorisch.












MÄRCHENBEREICH

Unter diesem Thema fasse ich mal die „Canoa della Favole“ und das 4D-Kino zusammen – und vielleicht könnte man die Mühlenbar noch dazu zählen. Darüber hinaus ist auch die Show-Arena, in der einmal am Tag eine Zaubershow gezeigt wird, hier zu finden – letztere haben wir uns jedoch nicht angesehen, da sie ebenfalls hauptsächlich auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet zu sein schien. Beiden Fahrattraktionen kann ich hingegen einen ziemlich hohen Niedlichkeitsfaktor attestieren, der einen Besuch auf jeden Fall lohnenswert macht, obwohl sie wiederum eigentlich ganz klar auf (kleinere) Kinder zugeschnitten sind.

Bei „Canoa della Favole“ handelt es sich um eine Themenfahrt in „Kanus“, bei der man an wunderhübsch gestalteten Schnecken, Würmern, Schmetterlingen, Gnomen und der Gleichen in vielfacher Vergrößerung vorbei schippert. Für mich war das von der Gestaltung her auf jeden Fall ein Highlight des Parks – ich hatte nur Angst, dass man uns nicht mitfahren lassen würde, weil wir keine Kinder dabei hatten. Das war aber nicht der Fall und meine Frau und ich durften sogar zusammen in ein Kanu steigen und die Zauberwelt gemeinsam erkunden und genießen.







hier ist der Wurm drin ...



... und warum hab' ich jetzt Lust auf Froop?






Im 4D-Kino war der Film „School of Magic“ angekündigt, schon morgens stand aber am Schild für die „nächste Vorführung“ 14:10 Uhr an, was mich ein wenig wunderte: Lief der Film vielleicht nur zweimal am Tag oder war er so lang oder so aufwändig, dass man ihn wie eine Show nur zu ganz speziellen Zeiten zeigen konnte? Alles weit gefehlt: Ähnlich wie Freestyle öffnete das Kino einfach erst nach 14:00 Uhr, wir waren jedoch nicht die einzigen, die sich von der Ankündigung hatten irritieren lassen, sodass sich schon ab 20 Minuten vor der angeschlagenen Zeit eine ordentliche Schlange vor dem Eingang bildete. Wir waren aber rechtzeitig genug vor Ort für die erste Vorstellung des Tages.

Den genauen Inhalt des Films möchte ich gar nicht spoilern und nur so viel verraten: Es handelt sich um einen Animationsfilm, der im Labor eines alten Zauberers spielt. Zusammen mit seinem Lehrling – einem kleinen fliegenden Drachen – sollen einige Rezepte ausprobiert werden, die in einem großen Zauberbuch stehen; der Drache holt jeweils die Zutaten, wirft sie in den Kessel und dabei geht das eine oder andere schief – natürlich begleitet von den üblichen 4D-Effekten solcher Kinos. Nach weniger als 10 Minuten ist der Zauber aber schon wieder vorbei. Auch hier gilt: Für Kinder super geeignet – und für Erwachsene? Naja – wie gesagt – ganz niedlich, kann man sich durchaus mal ansehen.

WESTERNBEREICH
Dieser Bereich nimmt, was die Attraktionsdichte angeht, den größte Teil des Parks ein, stehen hier doch gleich zwei Achterbahnen und die Wildwasserbahn des Parks, darüber hinaus gibt es noch eine Pferdchenbahn und eine Seilbahn, sowie einen Western-Schießstand. Klingt ganz ordentlich, so richtiges Wild-West-Feeling wollte sich bei mir jedoch nicht einstellen, weil die Thematisierung leider insgesamt recht knapp gehalten ist: Sie bezieht sich fast ausschließlich auf die Attraktionen selbst und auch dort würde ich eher von einer Soft-Thematisierung sprechen – da gibt es in anderen Parks weitaus bessere und stimmigere Szenarien zu dieser Mutter aller Themenbereiche in Freizeitparks, und das auch in Parks vergleichbarer Größe.

Gehen wir doch mal die Attraktionen im Einzelnen durch: Zunächst ist da die „Wild-Mine“, eine (verglichen mit anderen Exemplaren) ziemlich stabil aussehende Wilde Maus mit einem leicht anderen Layout als das der „Standard-Mäuse“, die ich sonst so kenne. Im zweiten Teil sind zwischen den Drops auch Mauskurven in abwechselnder Richtung zu durchfahren. Sehr erfreulich war, dass die Trimmbreaks auf der Strecke nur sparsam zum Einsatz kamen und das Fahrgefühl für eine Maus dadurch recht gut war; zumindest haben wir freiwillig einige Wiederholungsfahrten absolviert ohne bleibende Schäden davonzutragen – das geht ganz bestimmt nicht auf jeder Maus…














Direkt dahinter steht mit „Speedy Gonzales“ eine weitere kompakte Kinderachterbahn mit einem Standard-Layout. Baugleiche Bahnen des Junior Coasters von L&T Systems findet man z.B. im Mirabilandia (dort als Leprotto Express), aber auch in den Kleinparks Cowboyland (Italien) und Parc du Bocasse (Frankreich) . An Thematisierung war abgesehen von den gestalteten Wagen und einem großen Banner in Westernoptik neben dem Lift nicht viel zu sehen, aber gerade im hinteren Teil des kurzen Zuges macht eine Fahrt trotzdem Spaß, weil man dort schön in die kleinen Drops hineingezogen wird und sogar ein klein wenig Airtime verspürt. Auch hier haben wir im Lauf des Tages einige Wiederholungsfahrten gemacht und besonders meiner Frau gefiel die Bahn ganz gut.










Ganz nebenbei bemerkt: Vom Lifthill aus gabs sogar echte "Cavallinos" zu sehen - dazu musste man nur über die niedrige Rückwand der Achterbahn auf eine benachbarte Weide gucken....

Noch zwischen die beiden Achterbahnen wurde die Seilbahn oder, genauer gesagt, die Seilbahnen gesetzt, denn hier kann man zu zweit nebeneinander über diesen Teil des Parks „fliegen“, ein Angebot, welches wir gerne einmal angenommen haben. Anders verhielt es sich bei der Pferdchenbahn „Palazzo West“: Hier fand es meine Frau zu peinlich, sich auf diese Kinderattraktion zu setzen. Eure Eule hat sich dagegen mutig der Lächerlichkeit preisgegeben und „hoch zu Ross“ eine Runde durch die Prärie gedreht. Belohnt wurde ich mit der besten Thematisierung des Westernbereichs und ein paar Fotos von dem waghalsigen Ritt.





hoch zu Ross...



...fühlt MANN sich groß -



... und sei es bloß ...



... ein Plastik-Ross.




Dann ist da noch die Wildwasserbahn „Colorado Boats“ – diesmal sogar kein Standard-Layout sondern eine individuell gestaltete und ansprechend große Anlage mit insgesamt drei Drops. Weniger ansprechend ist dagegen die Gestaltung der Bahn, denn abgesehen von der Station und dem Verkaufsstand der Onride-Fotos (übrigens die einzigen des gesamten Parks), über dem eine riesige Schlange thront, schlängelt sich die Bahn ziemlich lieblos durch den Pinienwald. Ebenfalls etwas verwunderlich ist die Dramaturgie des Layouts: Nach dem Start kommen in relativ schneller Abfolge die beiden hohen Drops der Bahn, danach schippert man eine Weile dem Fotodrop entgegen, der jedoch nur noch ein paar wenige Meter hoch ist – muss man irgendwie nicht so ganz verstehen und zu mehr als einer Fahrt hatten wir letztlich auch keine Lust, was schade ist für eine Anlage dieser Größe.


















GREENPARK
Letzten Endes war aber der Hauptgrund unseres Besuchs dieses Parks die neue Stehachterbahn „Freestyle“, die nun seit ein paar Wochen frisch lackiert und aufgearbeitet ihre Runden im Cavallino Matto dreht. So standen wir dann auch um 14:20 Uhr vor dem Eisentor, dass uns endlich Zugang zum hintersten Teil des Parks gewähren sollte. Ein kleines Detail am Rande: De facto ist es nicht nur ein Tor sondern es sind zwei denn hier wird der Park tatsächlich von einer Schotterstraße geteilt und ein Security-Mitarbeiter hält ab der Öffnung der Tore Wache, dass nur diejenigen Leute zwischen den Parkbereichen wechseln, die dazu berechtigt sind (weil sie vorher schon im Park waren). Seinen Dienst begann der gute Herr allerdings ganz lässig mit einem Slush-Eis in der Hand – bei der wenig genutzten Straße scheint das also ein eher ruhiger und entspannter Job zu sein.








Jedenfalls war ich früh genug da, um standesgemäß für einen „echten Coasterfriend“ bei der ersten Fahr des Tages dabei zu sein. Meine Frau traute sich anfangs noch nicht, weil ihr das Achterbahn Fahren im Stehen suspekt war – sie hat mich erst einmal vorgeschickt, später dann aber schließlich doch noch zwei Fahrten gewagt. Ich selbst habe es an dem Tag auf insgesamt fünf Fahrten gebracht, davon die letzte in der First Row (und das trotz des Warnhinweises, dass man angeblich aufgrund der „hohen Emotionalität“ der Bahn mindestens 50 Minuten Pause zwischen zwei Fahrten einhalten sollte – gestört hat sich daran natürlich niemand und einige Kids sind nach ihren Fahrten permanent wieder zum Eingang gerannt, was auch den Ride-OPs nicht entgangen sein kann). Aber auch meine fünf Fahrten sollten ausreichen um ein einigermaßen fundiertes Fazit zu der Bahn ziehen zu können.

„Freestyle“ bietet ein anständiges, wenn auch nicht ganz ruckelfreies Fahrverhalten in einer ungewohnten Fahrposition, die ein durchaus andersartiges Fahrgefühl vermittelt. Stehend fühlt man sich in der Achterbahn irgendwie freier, ungebundener und vielleicht auch ein wenig verletzlicher als wenn man gemütlich in einem Sitz festgezurrt wird (und das trotz der aufwändigen Rückhaltesysteme von Freestyle). Insbesondere in den Bereichen, die Airtime bieten, ist es schon etwas Besonderes, in dieser Position die Strecke entlang zu „fliegen“; und Airtime bietet Freestyle an einigen Stellen: In der Einfahrt in die Helix, am Camelback und ganz besonders intensiv in den beiden Bunnyhops kurz vor der Schlussbremse. Wenn die Bahn ein wenig eingefahren ist, wird man dort regelrecht vom Boden weggerissen und in die Schulterbügel katapultiert – ein wirklich krasses Gefühl, das ich so noch nicht kannte. Der First Drop ist dagegen relativ harmlos und auch der Looping fährt sich vergleichsweise unspektakulär und in der Helix und der Steilkurve sollte man, sobald man wieder Boden unter den Füßen hat, vor allem darauf achten, keine Ohrfeigen zu kassieren.

Negativ aufgefallen ist mir am Anfang vor allem die extrem langwierige Abfertigung: Im Einzugbetrieb hat es vom Start einer Fahrt zur nächsten (jeweils mit voller Beladung) über 5 Minuten gedauert, wodurch ich auf eine Kapazität von gerade einmal etwa 250 Personen pro Stunde komme. Dies ist sicher ein ganz starkes Argument, das gegen eine Achterbahn in stärker frequentierten Parks spricht; hier war das zumindest bei unserem Besuch kein Problem, denn an diesem Tag fuhr die Bahn schon eine Stunde nach ihrer Öffnung nicht mehr voll beladen, weil einfach zu wenig Besucher anstanden – und das mitten in der Hauptreisezeit in den Sommerferien.

Von einer Thematisierung der Anlage habe ich abgesehen von einem Graffiti des Namens in der Unterführung des Wartebereichs, bei der man unter den Schienen hindurch läuft, noch nichts entdeckt und ich glaube auch nicht daran, dass sich diesbezüglich noch allzu viel ändern wird. Klar: Die hohen grünen Metallzäune, von der Freestyle umgeben ist, sind keine Augenweide, aber ich vermute, dass der Park die Bahn einfach nur für sich selbst wirken lassen möchte, was auch jetzt schon ganz gut funktioniert – vielleicht kommen ja auch hier demnächst noch ein paar Bäume zurück, denn der Bereich um die Achterbahn herum ist der einzige, der noch etwas kahl wirkt. Dadurch hätte man vielleicht einen ähnlichen Effekt generiert wie ihn der altehrwürdige Superwirbel im Holidaypark in seiner Anfangszeit bot: Nämlich den, dass die Bahn etwas Neuartiges und Spektakuläres bietet (Superwirbel: Überschläge; Freestyle: Stehachterbahn) und allein deshalb nicht mehr viel an Schnickschnack außen herum benötigt um die Besucher zu faszinieren.

Auf jeden Fall ist dies eine völlig neue Dimension an Fahrattraktion für den Park, die mir persönlich ungemein gut gefallen hat und die endlich auch einmal dafür sorgt, dass nicht nur die kleinen Besucher sondern auch deren Eltern ein wenig Nervenkitzel im Park finden können, so sie denn wollen. Ob man dafür dann jedoch gleich einen solchen Exoten wie Freestyle braucht oder ob es da nichts Passenderes gegeben hätte, will ich mir nicht anmaßen zu beurteilen, aber mir sollte die Entscheidung nur recht sein, weil ich dadurch zu meiner ersten Fahrt auf einer Stehachterbahn überhaupt kommen konnte.

Abgesehen von Freestyle gibt es in diesem Parkbereich zurzeit übrigens nur noch einen kleinen Kiosk mit Eis, Slush und Kaffee und einigen Sitzgelegenheiten darum herum. Vielleicht soll man ja hier die 50 Minuten Pause zwischen den Fahrten verbringen oder er ist für diejenigen gedacht, die nicht mit Freestyle fahren wollen oder dürfen und hier auf diejenigen warten, die sich auf das Abenteuer einlassen. Wir haben hier auch genüsslich ein Eis verputzt und dabei die Achterbahn beobachtet, was übrigens ebenfalls gut funktioniert. Platz für weitere Investitionen wäre hier auch noch, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass uns der Park in absehbarer Zeit mit einem neuerlichen Paukenschlag wie Freestyle überraschen wird.




















Und damit wären wir „schon“ am Ende unseres Rundgangs angelangt, ein paar allgemeine Dinge möchte ich aber trotzdem noch loswerden, weil sie mir aufgefallen sind und ich sie nicht unter den Teppich kehren möchte.

Sehr angenehm fand ich, dass es an verschiedenen Ecken des Parks (auch überdachte) Bereiche gibt, in denen die Gäste mitgebrachtes Essen verzehren dürfen. Dazu gibt es (ähnlich wie in vielen Städten in Italien) einige kostenlose (!) Trinkwasserbrunnen für die Gäste. Man ist also durchaus in der Lage, sich während seines Parkaufenthaltes selbst zu verpflegen und nicht auf das angewiesen, was der Park verkauft – ein Service, der sicher vielen Familien zugutekommt, die auf ihre Finanzen achten müssen und trotzdem nicht auf den Spaß im Park verzichten möchten, wie das mit den Finanzen des Parks aussieht, ist aber ein anderes Thema…

Genauso wohltuend empfand ich, dass es im Park eben nicht an jeder Ecke vor lauter Glücksspielen und anderen Ständen wimmelt, an denen versucht wird, den Besuchern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dafür gab es den beschriebenen Bereich in der Nähe des Eingangs und ansonsten hatte man seine Ruhe. Wäre meine Erachtens wirklich schön, wenn sich manch anderer Park davon mal eine Scheibe abschneiden würde, denn manchmal ist das schon ziemlich nervig und – gerade wenn die Parks leerer sind und kaum jemand an den Glücksspielen teilnimmt – habe ich sogar hauptsächlich Mitleid mit den armen Angestellten, die versuchen, Kunden für ihre Spiele zu finden.

Ein dritter positiver Aspekt generiert sich aus den schon mehrfach erwähnten Bäumen, die praktisch im gesamten Park für ausreichend Schatten sorgen, was in der sonnigen Toskana ein absoluter Pluspunkt ist – so wird der Park nicht nur seinem eigenen Slogan gerecht, der „grünste Park Italiens“ zu sein sondern schafft auch eine Atmosphäre, bei der man es selbst im Hochsommer einigermaßen gut aushalten kann ohne einen Sonnenstich zu bekommen.

Merkwürdig sind dagegen die Öffnungszeiten der verschiedenen Attraktionen. Hier ist es nicht nur so, dass – wie oben beschrieben – manche Attraktionen erst sehr spät öffnen, nein: Viele Bahnen gehen zwischenzeitlich für eine Dreiviertelstunde in eine „Mittagspause“. Dass den Mitarbeitern die Pause gegönnt sei, ist ja klar, aber dafür dann gleich die komplette Attraktion stillzulegen, ist dann doch etwas ungewöhnlich und vor allem unübersichtlich für die Besucher, da man die Pausenzeiten immer nur direkt an den jeweiligen Attraktionen erfährt und es keinen Plan mit einer Übersicht darüber gibt. Zumindest stand schon im Parkplan, dass es solche Pausen gibt, sodass wir den fraglichen Zeitraum einfach selbst für eine Pause nutzten, denn eilig hatten wir es ohnehin nicht und wir wollten auch nicht auf gut Glück von Attraktion zu Attraktion laufen.

Genauso seltsam empfand ich die Schilder, die praktisch an jeder Attraktion hingen und über den Betrieb der Anlage informierten. Meist stand dort etwas wie „Fährt bei voller Beladung oder spätestens nach 5 Minuten“. Wenn ein Park so offensiv darüber aufklärt, dass die Bahn erst bei voller Beladung fährt, heißt das doch, dass man im Park eher davon ausgeht, nicht genügend Fahrgäste für eine voll beladene Fahrt zu haben als dass man mit Wartezeiten aufgrund vieler wartender Besucher rechnet. Für mich war das schon ein wenig erschreckend, zumal auch wir (wie gesagt, in der absoluten Hochsaison für Freizeitparks) oft mehr Zeit IN einer Attraktion warten mussten, damit diese sich füllt oder zumindest genügend Mitfahrer für einen Start zusammenkamen als wir Wartezeiten im eigentlichen Wartebereich hatten. Ob sich ein Betrieb auf diese Weise langfristig rechnen kann, wage ich zumindest mal ein wenig anzuzweifeln.




Verlassen haben wir den Park letztendlich gegen 17:00 Uhr und damit eine Stunde vor Parkschluss, weil wir wirklich alles gesehen hatten. Auch die abenteuerlich anmutende Minigolfanlage vor dem Park (kostet natürlich Aufpreis) haben wir nicht ausprobiert und sind stattdessen lieber noch einmal an den nahegelegenen Strand gefahren, wo wir den Tag bei einem gemütlichen Abendessen und ein wenig Geplansche im Mittelmeer ausklingen ließen. Und mit ein paar wenigen Schnappschüssen dieses Abends am Strand lasse ich dann auch meinen Bericht aus dem Cavallino Matto ausklingen. Ich hoffe, ihr hattet ein wenig Spaß beim Lesen und vielleicht habe ich ja dem einen oder anderen tatsächlich noch einmal etwas Neues über einen nicht allzu oft beschriebenen Park vermitteln können.











.. da kriegt selbst ein "harter Coasterfriend" nasse Hosen!




Bis zum nächsten Mal,
eure Eule.

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Jeder Freizeitpark braucht eine Eule!

Das Maskottchen des Cavallino Matto ist ein Pferd und keine Eule. Trotzdem gibt es im Park noch jede Menge anderer Tiere, von denen ich im Bericht ja einige in Wort und Bild festgehalten habe. Eulen waren dort leider nicht dabei und ich kann mich auch wirklich nicht daran erinnern, irgendwo im Park eine Eule gesehen zu haben. Möglicherweise nistet ja die eine oder andere irgendwo im Wald des Parks oder zumindest in der Nähe, trotzdem gibt es von mir hier leider null von drei Eulenpunkten.

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Ansichten einer Eule

Rein subjektiv und hochgradig spekulativ, sowie ohne jegliche Insider-Informationen gibt es in dieser Rubrik am Ende meiner Berichte einen persönlichen „Parkcheck“ mit Bewertungen, Ideen und meinem ganz persönlichen Senf zu FAQs. Wen das nicht interessiert, braucht es ja nicht lesen …

Das Cavallino Matto ist und bleibt ein Kinderpark – daran kann auch Freestyle nichts ändern. Eigentlich ist das irgendwie schade, wenn man bedenkt, dass es in einer derart touristischen Region wie der Toskana weit und breit keine größeren Parks oder Wasserparks gibt (es sei denn, ich hätte da etwas übersehen). Außerdem liegen z.B. mit Livorno, der Studentenstadt Pisa und der Metropole Florenz gleich mehrere Städte im „Einzugsbereich“ des Parks, die zusammen mit den reichlich vorhandenen Urlaubern eigentlich einen gesunden Nährboden für einen größeren, spektakuläreren Freizeitpark bilden müssten. Die Realität zeigt aber, dass dies offensichtlich nicht der Fall ist, ansonsten hätte das Cavallino Matto mangels Konkurrenz schon viel stärker profitieren müssen.

So, wie ich den Park bei meinem Besuch kennen gelernt habe, muss es das erklärte Ziel der Betreiber sein, deutlich mehr Besucher in den Park zu locken, denn bei einer Auslastung wie wir sie erlebt haben kann ich mir ehrlich gesagt keine profitable Geschäftsführung vorstellen. Vielleicht muss man auch in den sauren Apfel beißen und durch unpopuläre Maßnahmen ein wenig mehr Umsatz aus den Besuchern zu generieren, die man hat (z.B. durch einen kostenpflichtigen Parkplatz), selbst wenn das ein paar der durchaus reichlich vorhandenen Sympathiepunkte kosten würde, die ich dem Park attestieren kann.

Mit Sicherheit ist Freestyle eine gewagte, aber auch dringend nötige Investition, denn ein „Flaggschiff“ wie diese Bahn war für den Park meiner Meinung nach längst überfällig. Dass der Park auch abseits dieser (vermutlich relativ preisgünstig erworbenen) Hauptattraktion noch einige Investitionen getätigt hat (z.B. das Splah-Battle und die Kinderfahrschule) zeigt, dass man mutig in die Zukunft investiert und ich wünsche es dem Park von Herzen, dass sich das Risiko auszahlt und dem Park eine Publicity beschert, die einen erfolgreichen Fortbestand sichern können – ob das allerdings gelingen wird, ist für mich trotzdem ein wenig fraglich, denn noch ist man für mich persönlich noch ein gutes Stück davon entfernt, ausreichend viele Besucher anzuziehen.

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FAQs

Ist das Cavallino Matto eine Reise wert?

Für Counter: sicherlich! Für Familien mit Kindern im Kindergarten- oder Grundschulalter: durchaus, wenn die Anreise nicht zu weit ist und man z.B. ohnehin in der Toskana Urlaub macht. Für alle anderen: eher nein, es sei denn man ist wirklich ganz in der Nähe. Bei einer Italien-Tour kann man den Park vermutlich trotz Freestyle aufgrund des relativ großen Umweges getrost weglassen ohne etwas wirklich Wichtiges zu verpassen – da gibt es in Italien ganz sicher Parks, die viel mehr bieten.

Wie viel Zeit sollte man einplanen, wenn man ins Cavallino Matto fährt?

Kleine Kinder haben hier bestimmt den ganzen Tag Spaß und kommen voll auf ihre Kosten. Schon Teenagern könnte aber durchaus irgendwann langweilig werden, solange Freestyle nicht geöffnet hat; tendenziell würde vermutlich ein halber Tag völlig ausreichen, um alles gesehen zu haben. Mein Tipp: Ein ausgiebiges Picknick vorbereiten und das dann gemütlich an einem der dafür vorgesehenen Plätze einnehmen – Hektik ist hier völlig überflüssig und auch fehl am Platz.

Achterbahn im Sitzen, Stehen, Liegen oder Hängen – macht das einen Unterschied?

Grundsätzlich: JA! Die Position, die man während des Achterbahnfahrens einnimmt, wirkt sich meines Erachtens durchaus erheblich auf das Fahrgefühl aus. Dabei behaupte ich nicht, dass eine Position dabei unbedingt besser als die andere sein muss - gerade hier gehen die Meinungen ja (zum Glück?) auseinander - aber die Vielfalt belebt auf jeden Fall den Markt und spielt für mich eine gewichtige Rolle dabei, Bahnen besonders (oder gar einzigartig) zu machen. Dass das spezielle Gefühl beim Fahren in einer bestimmten Position dann auch noch hervorragende Möglichkeiten dafür bietet, dieses Gefühl mit einem darauf abgestimmten Theming (oder in eine Geschichte) einzubinden, geht dann noch einen Schritt weiter, führt hier aber vielleicht etwas zu weit. Insgesamt aber definitiv ein „Gefällt mir“ für Experimente mit der Sitzposition.

Ist Freestyle der beste Stand-Up-Coaster Europas?

Dazu kann ich erst äußern, wenn ich mal in Draton Manor war, also: Kein Kommentar.

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Und weil ich zum Abschluss des Berichts nicht nur Text haben möchte, gibt es hier zu guter Letzt noch ein kleines Suchspiel. Die Aufgabe ist ganz einfach: Findet den Coasterfriend ;-)







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