Ich habe mir die gesamte Anklageschrift mal durchgelesen. Ganz schön heftig, wie detailliert dort scheinbar die Ermittlungen gelaufen sind und welches Fehlverhalten den Verantwortlichen vorgehalten wird. Angefangen bei der Planung, bei welcher die Kompetenzen des Teams unzureichend waren über verkürzte und mit Druck durchgeführte Prüfvorgänge bis hin zur scheinbar systematischer Vertuschung vorheriger (teils schwerer) Verletzungen, die nicht an die Medien gelangt sind, ist tatsächlich alles dabei.
Dabei ist es erschreckend zu lesen, dass die Verantwortlichen etlichen Warnungen nicht nachgekommen sind und den Betrieb trotz diverser Mängel nicht eingestellt haben. Gerade bei Boot B schien es während des Betriebs vermehrt zu Störfällen gekommen zu sein. Das größte Problem war das Abheben der Boote nach dem Hügel; dort verloren sie des Öfteren den Kontakt zur Fahrbahn. Dies wurde z.T. wohl durch fehlende Bremsmatten und die konstante Beschleunigung der Blaster ausgelöst, weil diese nicht auf die unterschiedlichen Beladungen eingestellt werden konnten. So wurden z.B. 200kg Boote mit der gleichen Stärke beschleunigt, wie 400kg Boote. Dazu kommt dann das Netz über der Fahrspur, welches bei sehr vielen Unfällen involviert war, weil man diesem zu nah kam. Die Boote die dann nicht das Netz berührten, sondern weiter mit stark erhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren, kamen dann auch nicht komplett im Auslafbecken zum stehen, sondern prallten gegen die schräge Betonwand am Ende.
Unfassbar, was dort passiert ist. Und alles scheinbar nur, weil die Motivation einen Rekord aufzustellen und der Betrieb einer der späktakulärsten Rutschen der Welt einen höheren Stellenwert hatte, als die Gesundheit der Gäste.