Do-Dodonpa (Fuji-Q Highland)
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Old School - Attraktionen mit Geschichte





Old School - hier soll es diesmal nicht um die neueste Technik oder Bahn von Edelschmieden wie B&M oder Intamin gehen. Heute lenken wir den Blick auf vergangene Zeiten und stellen Euch Bahnen und Flatrides aus grauer Vorzeit vor, welche sich doch tatsächlich immer noch in Betrieb befinden.

Dazu muß man einen gar nicht mal so weiten Weg auf sich nehmen, denn in Blackpool/Großbritannien kann man sich auf eine z.T. über 100jährige Zeitreise machen. Gegründet wurde der Park 1896 von Alderman William George Bean, der zur gleichen Zeit auch den Great Yarmouth Park eröffnete. Seine Tochter Lilian übernahm nach dessen Tod und bis heute ist der Park im Besitz der Thompson-Familie.




In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es einen regelrechten Boom in Sachen Holzachterbahnen. Den Anfang machte am Pleasure Beach der "Big Dipper" im Jahre 1923. Erbaut wurde diese Bahn von John A. Miller und im Jahre 1936 wurde sie von Charles Paige und John Pemberton um einige Schienenmeter verlängert. John Miller war ein amerikanischer Achterbahn-Designer und entwarf im Laufe seines Lebens um die 140 Coaster. Er hatte das Patent auf über 100 Einzelkomponenten des Achterbahnbaus inne und gilt als "father of the modern high-speed roller coaster". Seine wohl wichtigsten Patente waren und sind einmal das "upstop wheel", welches die Züge daran hindert, von den Schienen abzuheben sowie der "safety Chain Dog", der auf aller Welt vernommene kleine Metallriegel, der auf dem Lifthill in die Kette einhakt und für das typische Klappern sorgt. Einige seiner Bahnen fahren heute noch, so wie eben Blackpools "Big Dipper". Eine der Abfahrten überrascht mit einer heftigen Portion Airtime, bei der man nur noch vom Bügel im Wagen gehalten wird. Die 2 Züge stammen aus dem Hause Philadelphia Tobbogan Coasters und bieten aufgrund der dicken Polsterung regelrechten Fahrkomfort.












Im Jahre 1933 folgte "Rollercoaster" von Charles Paige, welcher im Jahr 2010 in "Nickelodeon Streak" umbenannt wurde und einen schreiend orangefarbenen Anstrich bekam. Davor mußte man Glück haben, diesen Count zu bekommen, denn der "Rollercoaster" diente als Ersatz, sollte "Big Dipper" mal ausfallen und stand deshalb sehr oft still. Als Lifthill wird bis heute derjenige des 1909 erbauten und 1932 abgerissenen "Velvet Coasters" benutzt. Von dieser Bahn kann man einen im Zustand von 1924 restaurierten Zug in der Station bewundern. Bis 2006 hatten die eingesetzten Züge keinerlei Bügel oder Gurte, danach kamen Züge von "Big Dipper" mit sogenannten Lap-Bars und Gurten zum Einsatz. Auch hier sorgt eine sofaähnliche Polsterung für airtimereichen Fahrspaß auf dem kleinen Out-an-Back-Layout.






1934 wurde dann im damaligen Kinderbereich "Little Dipper" eröffnet. Es folgte der Name "Zipper Dipper", bis 2010 auch hier Farbe, diesmal blau, und die Umbenennung in "Blue Flyer" zum Einsatz kamen. Als Designer kommen hier zwei Namen ins Gespräch, nämlich wiederum Charles Paige, aber auch Harry G. Traver, welcher damals ebenfalls an der Irischen See tätig war. Der eingesetzte Zug stammt wieder von Philadelphia Tobbogan, wird in der Station manuell gebremst und hat ein plüschiges Innendesign. Für Kids bietet diese Bahn bis heute großen Spaß.



Der große Wurf gelang 1935 mit "Grand National", erbaut von Charles Paige, einen von nur noch drei existierenden Möbius-Coastern weltweit und der einzige auf europäischem Boden. Die Züge "tauschen" bei Verlassen der Station die Seiten und kommen dementsprechend am anderen Aus- bzw. Einstieg an. Benannt wurde die Bahn damals nach dem berühmten Pferderennen und dementsprechend simulieren die nebeneinanderliegenden Spuren einen Galoppwettbewerb. Dabei kommen sich die Philadelphia Tobbogan-Züge so nahe, das man problemlos Händchen halten und High Five geben kann. Ungebankte Kurven, der First-Double-Drop und kleine Bunnyhops versprechen großen Fahrspaß in Zügen mit Einzelschoßbügeln, Gurten und der gewohnten Polstergemütlichkeit. Im Jahr 2004 zerstörte ein Brand die Art Deco-Station, aber nach fast einem Jahr konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden.








Danach dauerte es ein wenig, bis 1958 das letzte hölzerne Schmankerl seine Pforten öffnete, nämlich die "Wild Mouse". Von diesem Typ existieren weltweit gerade noch 5 Stück. Frank Wright erschuf die Bahn und somit die erste große Attraktion nach den Kriegsjahren des vorigen Jahrhunderts. In den 60er Jahren wurde noch ein wenig rumgebastelt bis die "Maus" dann von November 2007 bis zum darauffolgenden Sommer komplett renoviert wurde, angefangen von Holzaustausch bis zu frischer Farbe. Man sitzt zu zweit hintereinander in den als Maus gestalteten Wagen, gesichert durch einen gemeinsamen Gurt. Die Fahrt geht maustypisch durch enge Kurven und steile Täler, in welchen die Kräfte schon mal brachial auf die Rückenwirbel wirken können. Nichtsdestotrotz macht "Wild Mouse" einen Heidenspaß und ist nicht ohne Grund der heimliche Liebling vieler Coasterfriends.








Auf all diesen historischen Coastern lässt sich gerade in den hinteren Reihen wunderbar das Schlingern der Wagen auf den manchmal sehr krummen Spuren beobachten, welche nun schon fast 100 Jahre ihren Dienst verrichten. Dennoch vernimmt man mehr Freuden- als Schmerzensgeschrei, denn diese Schönheiten sind trotz ihrer langen Betriebszeit immer noch sehr gut fahrbar.

Hiermit endet der erste Teil unserer Old-School-Reihe mit Blackpools historischen Holz-Sahnestückchen. Demnächst gehts weiter mit den nicht weniger interessanten alten Flatrides des Pleasure Beach und deren Geschichte und Geschichtchen.

Quellen:
www.postcards-of-the-past.co.uk
www.wikipedia.de
www.coasterpedia.de
www.facebook.com
www.ebay.com
www.themeparksofengland.com
www.bucketsandspadesblog.com
www.flickr.com
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