Reif für die Insel: UK Tour 2023 - Rückblick
Sommer, Sonne, Achterbahnen: Was nach einem perfekten Dreiklang für knapp 2 Wochen Urlaub in England klingt, wurde zur wohl nassesten Coasterfriends Tour ever. Warum das nicht nur an der Wasserbahn Valhalla lag, welche Specials es gab und wie abwechslungsreich das Essenspaket war, fasse ich euch nun im Rückblick zusammen.
Anreise und Chessington
Am 29. Juli klingelte der Wecker mal wieder früh. Bereits um 08:30 Uhr morgens war laut Skript Treffpunkt am Flughafen London Heathrow. Gut 40 Coasterfriends waren voller Vorfreude auf einen Sommerurlaub in England, der direkt mit einem Freizeitpark startete: Am ersten Tag stand Chessington auf dem Programm.
Hier wartete vor allem der nagelneue Jumanji Themenbereich auf uns mit dem B&M Launch Shuttle Wing Coaster Mandrill Mayhem. Aber erstmal hieß es: Virtuell anstellen. Per App wird ein Zeitslot zugewiesen, der sich spontan immer wieder ändern konnte. Dann hieß es: Wieder neu anstellen. Somit startete der Tag erstmal mit der Wilden Maus von Maurer und einem Pizza&Pasta Buffet. Mein Tipp: Das Knoblauchbrot! Nicht das einzige P&P Buffet auf dieser Tour und auch nicht der einzige Regenschauer, der uns hier beim Mittagessen erwartete. Das wussten wir aber noch nicht, gehört in England ja dazu, dass es gelegentlich regnet. Dachten wir. Trotz teilweise hoher Wartezeiten und wechselhaftem Wetter kamen wir recht gut voran, bis wir endlich den neuen Jumanji Themenbereich und die nicht-virtuelle Warteschlange des neuen Coasters betreten konnten.
Obwohl Chessington optisch schon etwas in die Jahre gekommen ist, hat man hier deutlich aufgefahren. Stimmige und hochwertige Thematisierung und eine sehr gut aussehende Achterbahn, mit unerwartet intensivem Launch und angenehmem Fahrkomfort. Eine wahre Spaßmaschine. Wiederholungsfahrten waren leider nicht möglich, dafür konnten wir alle Achterbahnen und den ägyptisch thematisierten Dark Ride abhaken.
Birmingham und Drayton Manor
Für 2 Nächte waren wir nun in Birmingham untergebracht, die zweitgrößte Stadt im Vereinigten Königreich. Wir besuchten am folgenden Tag Drayton Manor. Ein gemütlicher Tag, wirklich viel gibt es hier für Coasterfriends nicht zu erleben. Familien können sich bestimmt stundenlang im Thomas Land, Wikingerbereich und Zooteil aufhalten, wir schafften die 4 Achterbahnen jedenfalls recht schnell. Nichts von Bedeutung, einzig der Intamin Stand-Up Coaster ist eine Seltenheit – ich hatte aber keinen Bedarf nach einer Wiederholungsfahrt.
Am Nachmittag ging es dann bei strömendem Regen in den schön angelegten Canon Hill Park, wo ein Compact Spinning Coaster zu finden ist. Zudem erlebten wir ein Abenteuer auf der Kirmes, wo der Kiddie Coaster nur durch sehr viel Muskelkraft des Operators den Lifthill schaffte.
Dann folgte das erste Essens-Highlight der Tour, was bei einer Tour nach England erstmal seltsam klingt. Direkt am Bahnhof waren wir libanesisch essen und es war absolut großartig.
Alton Towers
Bereits in der Schulzeit war ich begeistert, als es im Englisch-Unterricht um Alton Towers ging. Nun stand der Freizeitpark endlich auf dem Programm. Eine unglaublich weitläufige Park- und Gartenanlage, ein altes Anwesen und diverse Achterbahnen und Fahrgeschäfte – ob das alles an einem Tag zu schaffen ist?
Bereits am frühen Morgen wurde es wild: ERT auf Smiler. 14 Inversionen, 14 mal über Kopf – noch immer Weltrekord. Da hat Gerstlauer echt ein verrücktes Teil abgeliefert.
Der B&M Dive Coaster Oblivion war danach eine gute Möglichkeit, sich wieder zu erden. Doch beim Maurer Spinning Coaster zeigte sich dann: Wirklich leer ist es heute nicht, es wird eng. Natürlich durften die obligatorischen Regenschauer auch nicht fehlen, sodass nach der Fahrt mit dem GCI Woodie Wicker Man alles klatschnass war – die Preshow und die Fahrt im Regen waren jedoch echte Highlights. Zeit für Intamin. Der Multi Dimension Coaster Th13teen baut eine tolle Stimmung auf und macht Spaß, den Accelerator Coaster Rita konnten wir trotz technischer Probleme dann auch fahren.
Zwei weitere B&M Bahnen sind entweder mit der Seilbahn oder zu Fuß durch die Gartenanlagen zu erreichen. Die Seilbahn war außer Betrieb. Kommt wohl häufiger vor. Die Gärten lohnen sich optisch auch bei Regen– es ist aber wirklich weit zu laufen.
Der Inverter Nemesis öffnet nach einem Retracking erst 2024 wieder, so blieb uns der Flying Coaster Galactica. Nun wurde es schon langsam eng, wir konnten bis Parkschluss aber alle Achterbahnen und die Experience Nemesis: Sub-Terra ausprobieren. Ich komme definitiv wieder, allein schon wegen der weiteren Dark Rides, dem sagenumwobenen Hex mitten im Anwesen und der schönen Parkanlage.
Nun aber ab nach Blackpool ins Big Blue Hotel mit 3 Gängen zum Abendessen. Die Lage überzeugt defintiv. Schöne Aussicht auf einen nicht so schönen Coaster.
Blackpool
Nicht nur aufgrund des Schienen- und Stützengewirrs aus Stahl und Holz direkt am Meer ist Blackpool Pleasure Beach Coasterfriends-Pflichtprogramm. Natürlich auch wegen der wohl nassesten und besten Wassserbahn der Welt: Valhalla. Nass wurde es aber schon morgens, es regnete natürlich. Über einen Hintereingang ging es direkt zu den ersten Specials: Backstageführung und ERT auf dem Mack Launch Coaster Icon. Erster und zweiter Launch dürften mehr Kraft haben, die Bahn ist jedoch eine absolute Spaßmaschine.
Ich konnte es heute mal ruhiger angehen lassen, weil ich bereits hier war, holte mir aber noch einen fehlenden Check bei Steeplechase – alle drei Spuren waren extra geöffnet, nicht selbstverständlich. Gemütliches schlendern, Pizza und Pasta Buffet (Knoblauchbrot!!) und dann wurde es Hot. Wir schauten Hot Ice, die kostenpflichtige Eisshow in der riesigen Arena, welche tagsüber in einer kürzeren Version und abends in einer sehr langen Version läuft. Die kurze Version reichte uns, es gab aber zwischendurch eine grandiose Einstimmung auf Valhalla. Nun wurden aber die meist nostalgischen Dark Rides und Achterbahnen erstmal weiter erkundet. Übrigens: Die Sonne ließ sich auch noch blicken.
Nach Parkschluss war es endlich so weit: Die letzte Fahrt des Tages auf Valhalla gebührte uns. Nach aufwändiger Renovierung haben uns die nordischen Götter endlich wieder empfangen – und das mit so viel Wasser, Feuer und Spezialeffekten, dass man direkt nochmal fahren will (durften wir dann zum Glück auch, nass waren wir eh). Diese Wasserbahn ist der absolute Wahnsinn und sollte nur mit Badehose und Flip-Flops gefahren werden, man wird von allen Seiten gnadenlos nass. Triefend und überglücklich liefen wir zurück ins Hotel unter die warme Dusche und anschließend zum Abendessen ins hochwertige Boulevard Hotel nebenan.
Gullivers’s und Leeds
Nach so viel Action ging es am nächsten Tag deutlich ruhiger zu. Gemütlich ausschlafen, ein Spaziergang durch Blackpool und dann ein Zwischenstopp am South Pier mit tollem Ausblick auf die Achterbahn-Skyline.
Freundlicherweise durften wir, natürlich unter Begleitung eines Mitarbeiters (Zutritt für Erwachsene nur mit Kindern), Gulliver’s Valley Resort besuchen und die drei Achterbahnen checken.
Das Wetter verregnete alle weiteren Pläne und somit ging es dann ohne weitere Checks Richtung Hotel in Leeds, direkt gelegen am Royal Armouries Museum. Zu Fuß am Wasser entlang ging es zum thailändischen Abendessen.
Flamingo Land
Das Flamingo Land empfing uns überraschender Weise mit recht trockenem Wetter und mit einer ERT auf dem 10-Inversion Coaster Sik. Mehr zur bewegten Vergangenheit der Intamin Bahn lest ihr hier.
Die Fahreigenschaften sind ganz in Ordnung und besonders die Station und Einbettung sind sehr gelungen. Die hohe Wartezeit des Zamperla Volare nebenan stand dann in keinem Verhältnis zur Fahrt, ich mag die Dinger einfach nicht. Die restlichen Coaster haben wir gut geschafft, nur einmal hieß es beim Go Gator „Childern only“. Keine Chance. Gute Alternative: Den süßen Dark Ride mit viel Neon und Schwarzlicht direkt in der Nähe mitnehmen.
In Leeds erwartete uns dann ein unglaublich umfangreiches und leckeres indisches Abendessen. Selbst Elisabeth II war hier einmal zu Besuch und ließ es sich schmecken. Zitat:" The food was beautiful and the atmosphere was delightful".
Fantasy Island und Meer
Fantasy Island ist ein merkwürdiger Park. Dauerkirmes, Freizeitpark, Trödel- oder Chinamarkt? Schwer zu sagen, alles trifft zu. Der Custom SLC sieht besser aus als er sich fährt, der Vekoma Looping Coaster fährt sich besser, als er aussieht.
Zu Fuß am Strand entlang, schnell einen Bonus-Check geholt und dann auf zum Botton’s Pleasure Beach direkt am Meer.
Noch etwas die Meeresbrise einatmen und mit 4 weiteren Checks im Gepäck (fast hätte die Spinning Mouse wegen ein paar Regentropfen nicht geöffnet) ging es weiter nach Ipswitch. Hier erwartete uns etwas Zimmer-Chaos im Hotel und ein Abendessen mit solider englischer Küche. Schöne Ecken gibt es hier übrigens auch.
Ostküsten-Hopping
Die englische Ostküste hat diverse (kleine) Parks zu bieten. Wir starteten bei Regen in Pleasurewood Hills und hatten den Vekoma Boomerang für uns allein. Der kleine Freizeitpark war sehr leer, wir hatten genug Zeit für Mittagessen und den Western Dark Ride bzw. Shooter.
Der Kinderpark Joyland stand als nächstes auf dem Programm. Hier finden sich kuriose Checks auf einer extrem kleinen Grundfläche direkt am Meer.
Zu Fuß ging es dann noch zum Great Yarmouth Pleasure Beach. Der Besuch war aufgrund von Starkregen und einer bedrohlich nahenden Schließzeit dann doch eher stressig, die über 90 Jahre alte Holzachterbahn mit Bremser weiß aber zu überzeugen. Gegessen wurde abends wieder englische Küche in Ipswitch.
Adventure Island
Southend-on-Sea bietet mit über 2 Kilometern Länge nicht nur die längste Seebrücke der Welt, sondern auch mit Adventure Island einen Freizeitpark. Wir hatten genug Zeit und alles geschafft, auf dem Gerstlauer Eurofighter wurde uns sogar die erste Fahrt des Tages ermöglicht. Kleines Highlight: Wir konnten 2 zusätzliche Checks ausfindig machen, die bisher nicht im PCP gelistet waren.
Nun aber ab nach London, doch kurz nach Abfahrt hieß es: Vollbremsung. Wir entdeckten aus den Busfenstern eine Kirmes mit 2 Checks – also alle wieder raus.
Jetzt aber: London calling! Bereits aus dem Bus konnten diverse Sehenswürdigkeiten erspäht werden. Das Abendessen wurde dann griechisch. Yamas! Wer wollte, konnte sich dann noch ins Nachtleben stürzen und Feiern gehen. Aber Achtung, die nächsten Tage werden nochmal anstrengend.
London
2 volle Tage hatten wir nun Zeit, die Mega-Metropole London zu erkunden. Wir starten mit einem absoluten Klassiker: Madame Taussauds. Egal ob Royals, Filmhelden, Popstars oder die gruselige Londoner Unterwelt – hier sind sie alle zu finden. Ein 4D-Kino und ein Dark Ride runden den Besuch schließlich ab.
Schnelle Stärkung am Seven Dials Market und weiter mit der London Tube zum Tower of London und zur Tower Bridge.
Das Abendessen wurde recht früh eingenommen, heute waren wir in einem italienischen Nobelrestaurant, denn natürlich darf ein Musical bei einem London-Besuch nicht fehlen. Ich entschied mich für Back to the Future, der Großteil der Gruppe feierte zu den Liedern von Queen bei We Will Rock You. Danach ging es zu Fuß noch ein wenig durch die Londoner Nacht.
Auch der zweite Tag war sehr abwechslungsreich. London empfing uns mit strömendem Regen, wir waren es ja gewohnt. Auf dem Weg zum Camden Market noch einen Check einsammeln und dann in Ruhe shoppen.
Mit der Ruhe war es schnell vorbei: Speedboat Tour über die Themse. Unsere sogenannte James Bond Tour startete recht gemütlich mit vielen Infos, ab der Tower Bridge wurde dann richtig Vollgas gegeben.
Zu Wasser, zu Lande, was fehlt? In der Luft, also ab ins London Eye. Trotz technischer Störung kamen wir wieder unten an und nutzen eine weitere Attraktion von Merlin. Gruseln im London Dungeon, was in der großen Gruppe definitiv nochmal mehr Spaß macht.
Bei einem anschließenden Spaziergang ging es vorbei an Big Ben bis zum Buckingham Palace, bevor wir uns langsam von London verabschieden mussten.
Thorpe Park und Abreise
Am Abreisetag war es nun Zeit für den Thorpe Park. Strahlender Sonnenschein den ganzen Tag. Warum nicht schon früher auf dieser Tour? Freundlicherweise ausgestattet mit etwas Merch und Refill-Bechern machten wir uns auf den Weg zu Nemesis Inferno und Stealth.
Ab dann wurde es anstrengend. Lange Wartezeiten, lahme Abfertigungen. Die Nacht war zudem kurz, wir wollten ja keine vollen Getränke mit nach Hause nehmen. Als Special erleben wir als erste Gruppe des Tages den neugestalten Ghost Train, ich habe mich nur leider gar nicht erschreckt (es ist also noch Luft nach oben). Nur dank eines überteuerten Fast Passes für Saw - The Ride schafften wir haarscharf alle Checks, schade eigentlich. Die Auswahl an Coastern bietet sich normalerweise für Wiederholungsfahrten an.
Nun aber schnell zum Flughafen Heathrow, wo sich unsere Wege am 9. August nach knapp 2 Wochen wieder trennten.
Fazit
Ich wurde auf einer Coasterfriends Tour noch nie so nass, wahrscheinlich noch in überhaupt keinem Urlaub. Das Programm war vollgepackt, es gab sehr viele (ungeplante) Checks und ich habe London auf ganz neue Arten kennengelernt. Bester Ride der Tour? Valhalla!
Das Essenspaket war der absolute Wahnsinn. Es gab indische, thailändische, libanesische, griechische, italienische Küche, neben den britischen Klassikern.
Vielen Dank an Andy und die gesamte Gruppe.