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Historischer Tripreport: Florida in den 90er Jahren

Geschrieben von CoaStar




Wie wurden wir eigentlich zu Coasterfans und was brachte uns dazu letztendlich bei Coasterfriends zu landen? Jeder von uns hat seine eigene Geschichte. Ich möchte euch heute im Rahmen eines nostalgischen Tripreports meinen Freizeitpark-Werdegang präsentieren.
Dabei kramte ich in den Tiefen alter und dicker Fotoalben, die im Bettkasten meiner Eltern schlummerten. Ein Schatz so wertvoll, aus einer Zeit wo es noch keine Digitalkameras gab.


Hier seht ihr Bildcollagen aus Sabrina's Familienarchiv!

Als Zeitraum für meine Reportage wählte ich mein erstes Jahr in den USA, 1995 bis zum Jahr 2002. Dabei gehe ich besonders auf Veränderungen und Besonderheiten in der Vergangenheit ein. Die gezeigten Bilder, Flyer und Eintrittskarten stammen alle wirklich original aus meinen privaten Familienalben. Und da sich die dicken Fotowälzer schwer auf einen Scanner legen lassen, habe ich die Bilder ganz einfach mit einer Digitalkamera abfotografiert.
Hier folgen nun von mir zusammengestellte Collagen mit interessanten Infos:

Wir schreiben das Jahr 1995. Es ist Sommer. Und vom 20. August bi 9. September sollte ich, im Alter von acht Jahren, zum ersten Mal das Theme Park Eldorado Florida’s kennen lernen.


Angekommen am Airport Orlando. Hier stehen mein Onkel, Cousin und ich vor der Flughafen Monorail, der die Terminals mit dem Baggage-Pick-up verbindet. (Bild Mitte, oben). Damals übernachteten wir in einem Hotel in der nähe von Old Town in Kissimmee. Das Holiday Inn Main Gate East war ein Paradies für Kinder in unserem Alter. Zum ersten Mal ein richtiges Steak in den Staaten essen. Meine Familie im Long Horn Steakhaus (Bild Mitte, unten)


Magic Kingdom. Einer der meistbesuchten und bekannten Freizeit Parks der Welt. Das Disneyschloß ist übrigens dem bayerischen Schloß Neuschwanstein nachempfunden. Vielleicht fühlte ich mich deshalb damals schon so heimisch? Die Eintrittskarten sahen damals noch sehr urig aus. Park hopping war nur mit einer Eintrittskarte mit Passfoto möglich. 1995 gab es im Magic Kingdom noch „Mickey’s Starland“ (Bild rechts, unten). Bereits damals wurden die Häuser von Mickey und Co. nachgebildet. Allerdings in Miniaturform. Des weiteren gab es eine Show zu bewundern mit den Disney-Serien-Helden der 90ern (Bonkers, Captain Balu und seine tollkühne Crew, Darkwing Duck usw.). Wer sich für die Show interessiert, die gibt es hier zu sehen: The Disney Afternoon Show w/ D.U.D.E. Mickey's Starland 1993, Darkwing Duck, Tailspin, Goof Troop - YouTube


Die Disney Hollywood Studios hießen früher MGM Studios, wie man auch am Torbogen sehen kann (Bild rechts, oben). Vermehrt liefen Disney Charaktere in 90er Outfits im Park herum und tanzten zu den Hits wie „Pump up the jam“. Von meiner ersten Fahrt mit dem Tower of Terror war ich nicht sonderlich begeistert. Man sieht es meinem Gesichtsausdruck an: Ich hatte Angst vor den Geistern und vor dem Absturz. Das hat sich heutzutage gott sei dank geändert.


Im Jahr 1995 war bei Universal alles anders als heute. Allein die Zufahrt (Bild oben, rechts) war anders gestaltet. Ich fand es damals mit der Palmengestaltung sehr einladend. Die Parkhäuser gab es damals noch nicht. Man parkte wie bei Disney auf einem großen Parkplatz und wurde ebenfalls mit Transportzügen zum Haupteingang gebracht. Vermehrt traf man im Park auf Charaktere wie Yogi Bär und Fred Feuerstein.


Attraktionen Studios, Ghostbusters und Hanna Barbara erfüllten uns mit großer Freude. Es spiegelten sich wirklich deutlich die 90er in den Studios wieder. Ein kostenpflichtiger Fotospot wurde von Jurassic Park angeboten. Der T-Rex steht heute in Islands of Adventure.


Wo sich heute die Highspeed-Indoor-Achterbahn „Revenge of the mummy“ befindet, war einst das Zuhause von King Kong. In den Kulissen von New York verbreite der lebensgroße Affe, bei den Fahrgästen einer Tram Angst und Schrecken. In den Kulissen Hollywoods gab es 1995 das Terminator 4-D Kino noch nicht.


Früher gab es, wo einst Fear Factor Live und an Halloween immer die Bill & Ted Show gezeigt wird, eine Wild West Stunt Show. Dabei wurde vor allen Dingen auf witzige Einlagen gesetzt die sehr an Bud Spencer Komödien erinnern. Wo sich heute „Curious George“ und die „Woody Woodpecker’s Kidzone“ befnden gab es damals eine echte Filmkulisse von Norman Bates Haus zu bewundern. Das alte Gebäude flimmerte in den letzten Psycho Teil über die Leinwand. Gleich unmittelbarer Nähe befand sich das alte Hard Rock Cafe. Was mir besonders in Erinnerung geblieben ist, dass dort ein echter Teil der Berliner Mauer ausgestellt war. Meine geliebte Amity Boat Tour „Jaws“ gibt es ja seit kurzem nicht mehr und musste für die Erweiterung des Potterlandes weichen.


Dieser alte Parkplan zeigt ganz deutlich, dass sich in den Studios so einiges getan hat.

Wer noch mehr Eindrücke von den Universal Studios in den 90er Jahren bekommen möchte, empfehle ich folgende Dokumentation:

Teil 1) Universal Studios Florida: Experience the Magic of Movies (1/8) - YouTube
Teil 2) Universal Studios Florida: Experience the Magic of Movies (2/8) - YouTube
Teil 3) Universal Studios Florida: Experience the Magic of Movies (3/8) - YouTube
Teil 4) Universal Studios Florida: Experience the Magic of Movies (4/8) - YouTube
Teil 5) Universal Studios Florida: Experience the Magic of Movies (5/8) - YouTube
Teil 6) Universal Studios Florida: Experience the Magic of Movies (6/8) - YouTube
Teil 7) Universal Studios Florida: Experience the Magic of Movies (7/8) - YouTube
Teil 8) Universal Studios Florida: Experience the Magic of Movies (8/8) - YouTube


Busch Gardens Tampa Bay war damals eher für seine Tiere als Achterbahnen bekannt. B&M’s Kumba war die neueste Achterbahn und ich durfte zwar am Eingang bereits probesitzen, aber fahren sollte ich sie erst Jahre später wenn ich die richtige Größe dafür hatte (Bild oben, rechts). Ansonsten erfreute mich vor allen an den spritzigen Wasserattraktionen. Mein Vater und mein Onkel freuten sich aber noch viel mehr über das erfrischende Freibier (Anheuser Busch) im Hospitality House.


SeaWorld Orlando hatte neben seiner Unterwassertierwelt nur Shows zu bieten. Ich empfand den Park damals als äußerst langweilig. Allerdings beeindruckte mich die Show mit Killerwal Shamu. Ich dachte damals immer das wäre der „echte“ Free Willy gewesen.


In Old Town (Kissimmee) lernte ich zum ersten Mal ein Geisterhaus mit lebenden Akteuren kennen. Faszination und Angst gingen dabei Hand in Hand. Meinem Grinsen zu entnehmen war das wohl die Geburtstunde für mein großes Interesse an Halloween. Im Jahr 1996 nahmen mein Cousin und ich noch einen Count mit einer Fahrt im Dragon Wagon mit.


Im Jahr 1996 bekamen wir die Umbauarbeiten des Disney Schlosses für das 1997 anstehende 25jährige Jubiläum mit. Das Castle sollte aussehen wie eine gigantische zuckersüße Geburtstagstorte. Zu diesem Anlass gab es dann auch eine besondere Show zu bewundern:
Walt DisneyWorld 25th Birthday Castle Show/Part 1 - YouTube


1996 besuchten wir zum ersten Mal das verschneite Blizzard Beach. Seitdem hat sich allerdings nicht zu viel verändert in diesem Wasserpark.


Auch ein Besuch von Typhoon Lagoon konnten wir uns nicht entgehen lassen. Besonders aufregend fand das Schnorchelerlbnis mit Leoparden- und Hammerhaien. Heutzutage wurde der Wasserpark mit der Water Roller Coaster „Crush n’ Gusher“ ergänzt.


Im Sommer 1997 gab es in den Universal Studios eine Mardi Gras ähnliche Parade, wo der Staat Florida zelebriert worden ist. Alligatoren, Palmen, Indianer und Menschen in Hawaiihemden warfen singend und tanzend Perlenketten in die Zuschauermengen. Natürlich ergatterten wir auch ein paar Accessoires. Besonders „cool“ fand ich damals das „Jaws Mobil“, das ebenfalls an der Parade teilnahm. Mit Feuereffekten und schreienden Motor ließ das Mobil die Blicke der Zuschauer auf sich ziehen.


In den Universal Studios konnte man im Jahr 1997 erste Einblicke ergattern, was einem in dem neuen Park „Islands of Adventure“ alles so erwarten würde. Dabei wurden in einer Halle alle Länder von „Mavel Superhero Island“ bis „Seuss Landing“ vorgestellt. Ein Video zu dem Preview Center findet ihr hier: Watch Videos Online | Islands of Adventure Preview Center | Veoh.com
Mittlerweile stand übrigens auch das Parkhaus in Universal. Von dort aus konnte man einen Blick auf die Bauarbeiten am City Walk, an den Hotel Resorts und an Islands of Adventure erhaschen.


Die Bauarbeiten an Test Track in Walt Disney’s Epcot zogen sich sehr lange hin. Im Jahr 1997 und 1998 standen wir leider noch vor verschlossenen Toren.


Im Jahr 1998 eröffnete Walt Disney Worlds vierter Themenpark „Animal Kingdom“. Damit wurde ein Traum von Walt Disney verwirklicht. Eine Attraktion mit lebenden Tieren hatte sich Walt bereits zur Planung der Jungle Cruise in Magic Kingdom gewünscht. Dies war damals aber definitiv noch nicht umsetzbar.
Die Attraktion „Dinosaur“ hieß damals noch „Countdown to Extinction“, weil der gleichnamige Film mit dem Iguanodon erst im Jahr 2000 in den Kinos erscheinen sollte.


Impressionen aus dem Magic Kingdom, Sommer 1998. Die XS-Teleportation im Alien Encounter (Bild oben, links), brachte mir das fürchten bei. Hier eine kleine Kostprobe: Alien Encounter Tribute - YouTube
Eine schaurige Attraktion, die heutzutage leider nur noch in abgeschwächter Form als „Stich Great Espcape“ besteht.


Als damals großer Fan von R.L. Stine Büchern der Serie „Gänsehaut“ freute ich mich sehr über die im Jahr 1998 gelaufene Show „Goosebumps“ in den MGM Studios. Die bekannte Charaktere, wie „die Puppe mit dem starren Blick“, gab es zu bewundern. Vor dem Great Movie Ride gab es das neue Wahrzeichen, „Mickey’s Magic Hat“ noch nicht. Stattdessen wurden brandneue Requisiten aus dem Film Armageddon präsentiert. Ein lustiges Dinner-Erlebnis der 50er Jahre hatten wir im Prime Time Restaurant (Bild unten, rechts).


Es folgt nun Nostalgie pur! Im Sommer 1998 verweilten wir häufig in Disney’s River Country Wasserpark. Er war zwar kleiner als die anderen, dafür auch ruhiger und nicht so überfüllt. Bei den Rutschbahnen musste man selten lange warten.


Bei der All-American-Water-Party tanzten und spielten wir mit Goofy und Co. um die Wette. Dazu gab es stets lustige Country Musik von einer echten Banjo-Band zu belauschen. Das selbstgemachte Eiscreme im Wasserpark war eine echte Wucht! Ich vermisse diesen Wasserpark sehr. Aufgrund eines neuen Gesetztes, das verbot wilde Gewässer mit einem Wasserpark zu verbinden musste der Park 2001 geschlossen werden.
Er wurde nie abgerissen und verrottet seitdem im Walt Disney World.
Impressionen zu River Country bieten folgende Videos:
Now: Disney's River Country: Abandoned - YouTube
1981: Disney's River Country, 1981 - YouTube


Ein paar Impressionen aus Typhoon Lagoon, Sommer 1998. Die Riesenwelle im großen Pool macht besonders viel Laune.


Die Universal Studios im Sommer 1998. Wo wir heute die neueste Attraktion „Transformers“ finden, gab es damals „Hercules & Xena Wizards of the Screen“ zu bewundern. Einen Film dazu findet ihr unter Hercules & Xena - WIZARDS OF THE SCREEN - YouTube
Während zu den Anfangszeiten die Studios deutlich noch mehr Einblicke hinter die Kulissen der Filmemacher ließen, merkte man hier schon den Trend in Richtung Nervenkitzel. Das Motto „Ride the Movies“ steht schließlich dafür, die Filme nicht nur zu sehen sondern zu fühlen, wie wir es auch heute dort noch erleben. Ein paar Relikte aus den späten 90er Jahren: Crash Bandicoot Charakter und alte Werbetafeln.


Im 1999 wurde bereits die Eröffnung für „Men in Black – Alien Attack“ im Jahr 2000 angekündigt.


1999, Now open: Islands of Adventure! Endlich war es so weit. Für die Hulk Coaster reichte es damals - wegen drei fehlenden Zentimetern - auch nur für den Probesitz am Eingangsbereich (Bild rechts). Damals gab es in Jurassic Park auch noch den Triceratops Encounter ( Jurassic Park Triceratops Encounter at Islands of Adventure | 1999 - YouTube). Lost Continent hat sich seither am meisten verändert. Dueling Dragons wurde in das Potterland als „Dragon Challenge“ integriert. Selbes geschah mit der Achterbahn „Flying Unicorn“ die heute mit Hippogriff thematisiert wurde. Das Restaurant „Enchanted Oaks Tavern wurde abgerissen und ersetzt. Der Merlin Wood Plaza und die Drachenstatuen sind nur noch Geschichte.
Impressionen aus dem alten Lost Continent: Lost Continent at Islands of Adventure, Before Harry Potter - YouTube
Bauarbeiten an Islands of Adventure: Opening Islands of Adventure - YouTube


MGM Studios 1999. Mit der Eröffnung der Rock ’n’ Roller Coaster durfte ich meine erste Achterbahnfahrt mit Inversionen erleben. Ich war begeistert und wollte mehr!


Walt Disney World zelebrierte das Milleniumsjahr 2000. Zu meinem Bedauern wurden die „Smoking Areas“ in den Parks eingeführt und meine Eltern und meine Tante und Onkel haben es bis heute nicht geschafft mit dem Rauchen aufzuhören. Ich sollte also noch viel Zeit in diesen stinklangweiligen Zonen vergeuden.


Im Jahr 2000 hatte ich endlich die richtige Körpergröße für die großen Achterbahnen erreicht und konnte Islands of Adventure noch mehr genießen. Im Bild sehen wir ein paar weitere Impressionen aus Jurassic Park.


Im Jahr 2000 versuchten wir uns erstmals als Rekruten bei den MIB an und traten einigen Aliens so richtig in den Hintern.


Anlässlich des 100 Geburtstags von Walter Elias Disney, wurde auch in den Theme Parks wieder gefeiert. In diesem Jahr eröffnet in Disney’s Animal Kingdom die Achterbahn „Primeval Whirl“ und die „Hall of Presidents“ wurde auch mal wieder in Magic Kingdom auf den aktuellsten Präsidentenstand gebracht.


Abschließend gibt es noch ein paar weitere Impressionen aus dem Universal Resort Orlando aus dem Jahr 2002.

Ich könnte euch nun noch weitere Bilder aus den Folgejahren präsentieren. Da dieser Bericht aber historisch gehalten werden soll, mache ich hier nun einen Break.

Wie ihr seht hat sich seit 1995 in Florida einiges getan und verändert. Genau wie ich auch. Während die Parks gewachsen sind, bin auch ich gewachsen und zum Teil mit Orlando groß geworden. Ich danke meiner Familie unendlich dafür, dass sie mir die vielen Besuche im Sunshine State während meiner Kindheit ermöglicht haben. Diese Jahre haben mich wirklich geprägt. Mein Interesse an Film und Entertainment und Kreativität geweckt, was nicht minder dafür verantwortlich ist, dass ich heute in der Medienbranche arbeite. Nicht umsonst bezeichne ich Orlando als meine „zweite Heimtat des Herzens“. Und auch historisch betrachtet bin ich ganz gut vertraut und bewandert mit Walt Disney und Universal Studios.

Ich hoffe, dass euch mein persönlicher und etwas anderer Tripreport gefallen hat.
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