Man muss eben auch sehen, dass nicht jeder die gleiche Leidenschaft für Freizeitparks teilt. Sich dann aber zum Beispiel im neuen "Statement" darüber lustig zu machen, dass ein Bild von einer Bahn gewählt wurde, die nicht im Phantasialand steht, ist einfach billig. Ich würde mir einfach wünschen, dass das Thema sachlich besprochen wird und das bessere Argument siegt. Ist aber wohl für soziale Medien zu viel verlangt.
Ich würde mich ja auch freuen, wenn das Phantasialand eine Erweiterung bekommt. Zur Wahrheit gehört aber eben auch dazu, dass wir gesamtgesellschaftlich betrachtet eine Klimakatastrophe abwenden müssen. Es wird also generell Veränderungen brauchen. Das ist unangenehm und das bedeutet eben am Ende vielleicht auch, dass eine Phantasialand Erweiterung in der Prioritätenliste immer weiter nach unten gerät.
Das Thema ist generell sehr schwierig und es würde beiden Seiten gut tun, wenn man mehr differenzieren würde. Ich will damit nicht die Beiträge dieser Politikerin rechtfertigen. Wer eine solche Frage gestellt bekommt, der sollte diese klüger beantworten und sich vielleicht ein besseres Bild vor Ort machen. Es nervt aber dann eben auch, dass einige in den Kommentaren nur ihre eigenen Wünsche (also mehr Attraktionen im Phantasialand) in den Vordergrund stellen und das Klimathema klein reden. Auch Whataboutism (Was ist denn mit Betrieb xy, der darf auch Bäume fällen) ist hier wenig hilfreich.
Wir als Freizeitparkfans, die die ganze Welt bereisen, um unserem Hobby nachzugehen, müssen uns auch hinterfragen. Und genau das findet aber zumindest in der öffentlichen Debatte nicht statt. Weil wir doch im Kern genau wissen, dass es ökologisch betrachtet der komplette Irrsinn ist, um die halbe Welt zu fliegen, um irgendwelche Stahlgiganten zu "checken". Entsprechend ist es mir dann zu einfach auf eine Politikerin der Grünen einzuschlagen, weil sie eine schlechte Antwort gegeben hat. Die Grünen sind nicht dafür verantwortlich, dass wir unsere Ziele nie erreicht haben und jetzt vor einer Katastrophe nach der anderen stehen. Es sieht aber eben danach aus, als wenn unter anderem die Grünen dafür verantwortlich sein werden, den Scherbenhaufen aufzukehren, der von anderen Parteien hinterlassen wurde. Da werde ich einen Teufel tun und einfach billig mit draufhauen.
Komischerweise hat sich der Shitstorm von Seiten bestimmter Youtuber in Grenzen gehalten, als Michael Mack irgendwelche Schwurbelpodcasts mit rechtsradikalem Gedankengut geteilt hat. Weil es eben nicht ins eigene Weltbild passt. Aber wenn jemand unsere heiligen Freizeitparks angreift, dann muss man sofort reflexartig zurückschießen. Es mag berechtigt sein, aber ich finde es mindestens genau so unüberlegt und dumm wie das Statement dieser Politikerin. Wäre schön, wenn zumindest wir Freizeitparkfans klüger agieren und Vernunft und Sachverstand siegen.