Da ich mich ja gerade noch auf einer kleinen Tour befinde, wollte ich einmal ein paar Impressionen aus anderen Ländern berichten, vielleicht auch, um ein wenig die Emotionalität aus der Diskussion zu nehmen.
Dänemark/Schweden: Hier gibt es generell keine offiziellen Beschränkungen mehr. Keine Maskenpflicht in geschlossenen Räumen oder Verkehrsmitteln, Abstand ist nur noch eine Empfehlung. Dementsprechend herrscht in den Parks weitestgehend Normalbetrieb wie früher. Also volle Auslastung, keine Masken und Abstände. So war z.B. bei Helix der Wartebereich bei 60 bis 80 Minuten quasi komplett gefüllt. Einzig die Virtual Line gab es noch, die war aber bei den größeren Attraktionen sehr schnell ausgebucht.
Niederlande: Hier gilt innen nur noch die Abstandspflicht, Masken müssen noch in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden, sonst nirgendwo. Also generell keine Masken in den Parks, auch in den Innenbereichen nicht. Dafür versucht man irgendwie die Abstände einzuhalten. Das führt dann z.B. dazu das Efteling immer noch alles nur mit halber Kapazität fährt. Dieses Konzept erscheint mir subjektiv recht zweckfrei und bewirkt in der Praxis eher das Gegenteil. Man steht eine Stunde in einer engen Warteschlange, in der sich kaum jemand an die Abstandsvorgaben hält, um dann in der Achterbahn getrennt zu sitzen. Anstatt, dass man die Züge voll macht, um die Leute möglichst schnell aus der Enge rauszukriegen. Aber gut, wahrscheinlich erfüllt man mit den Markierungen im Anstellbereich und den freien Reihen die Auflagen und das ist das, was entscheidet.
Belgien: Hier gilt die Masken- und Abstandspflicht wie aktuell in Deutschland. Zusätzlich aber bei größeren Menschenmengen auch draußen. D.h. in den Parks muss immer und überall Maske getragen werden. Das und die Abstände wurden auch immer wieder durch Sicherheitsbeauftragte in den Wartebereichen überprüft, die teilweise sogar mit entsprechenden Messgeräten unterwegs waren.
Einen Nachweis über einen Test oder eine Impfung hat aber in keinem der Länder irgendjemand verlangt.
Ergo: 3 Länder, 3 komplett unterschiedliche Vorgehensweisen und die auch noch alle anders, als bei uns. Sicher liegt das nicht daran, dass sich das Virus in jedem Land anders verhält. Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit der Menschheit im Allgemeinen erscheinen in manchen Momenten durchaus angebracht. Das ist aber weder was Neues noch inhaltliches Kernthema dieses Forums.
Was ich damit sagen will: Natürlich kann jeder eine eigene Vorstellung davon haben, wie ein Park mit der aktuellen Situation umgehen sollte. Solange man selber aber keinen Park betreibt, kann man wohl kaum davon ausgehen, dass es einen Park gibt, der die Dinge so umsetzt, wie man sie selbst gerne hätte. Insbesondere, wenn man Parks im Ausland besucht.
Nachdem ich nach 2 Wochen echt schon nicht mehr weiß, wann ich jetzt eine Maske aufsetzen soll oder nicht (ich habe es schon fertig gebracht, die Maske nach dem Verlassen eines Ladens aufzusetzen, weil ich sie drinnen nicht brauchte), kann ich nur raten, sich vorher schlau zu machen, welche Gegebenheiten vor Ort zu erwarten sind und sich vor allem bei sich selbst schlau zu machen, ob man mit diesen leben kann oder nicht. Es scheint gerade international sehr unterschiedliche Ansätze zu geben, wie man mit der Lage umgehen soll und auch wie konsequent man diese einfordern soll. Wer mit dieser Ungewissheit und den damit verbundenen potentiellen Risiken nicht leben kann, dem kann man leider nur raten, erstmal weiterhin Zuhause zu bleiben. Was ja im Prinzip auch völlig okay ist, nur halt vielleicht etwas weniger Spaß macht. Aber Spaß ist in einer Pandemie nun mal nicht das höchste Gut und außerdem kann man sich den ja auch woanders holen

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So, ich packe die Masken jetzt wieder aus, morgen geht es noch ein letztes Mal nach Belgien...