Gröna Lund - Vision 2024
Gröna Lund im Herzen von Schwedens Hauptstadt Stockholm prägt mit seinen direkt am Wasser gelegenen Achterbahnen und Freifalltürmen bereits seit Jahrzehnten das Stadtbild. Trotz der begrenzten Fläche auf die sich der Stadtpark beschränken muss, überrascht er immer wieder mit spektakulären neuen Attraktionen. Achterbahnklassiker wie Wilda Musen, Jetline und Twister wurden eng ineinander verschlungen gebaut, um den maximalen Fahrspaß auf engstem Raum zu bieten. Erst in diesem Jahr kommt mit „Monster“ ein B&M Inverted Coaster hinzu, welchen man akrobatisch in das bestehende Parkgelände integriert hat. Alle Infos zu Monster findet ihr hier.
Die Corona-Pandemie hat die schwedischen Parks zuletzt hart getroffen, durften sie doch im Jahr 2020 für keinen einzigen Tag den Betrieb aufnehmen. So hat sich auch bis heute noch kein Besucher in der bereits fertiggestellten neuen Hauptattraktion über den Park wirbeln lassen können. Die neue Bahn wird erst gemeinsam mit dem Park am 2. Juni an den Start gehen. Ein Ende der Durststrecke ist also auch für einen der ältesten Vergnügungsparks der Welt in Sicht.
Trotz aller Schließungen und Verzögerungen ist es nun ein sehr erfreuliches Zeichen, dass man den Blick nach vorne richtet und in einem neuen Video des CEOs und einer eigenen Homepage die Vision 2024 wieder in den Fokus rückt.
Die Vision
Im Zentrum der Vision 2024 steht ein Gelände, das durch eine öffentliche Promenade getrennt entlang des Ufers an das bestehende Parkgelände grenzt und derzeit als Parkplatz für den Freizeitpark dient. Im Jahr 1924, als Gröna Lund selbst schon etwa 40 Jahre existierte, wurde dieses Gelände schon einmal von einem ehemals reisenden Konkurrenten bezogen. In den 50er Jahren kam es dazu, dass die Kinder der beiden Betreiberfamilien heirateten und in Folge die Unternehmen fusionierten. Dadurch verschwand der zweite Park und machte Raum für den heute bestehenden Parkplatz.
Dieser Fläche möchte man neues Leben einhauchen und hat dafür schon sehr konkrete Vorstellungen, die weit mehr bieten als neue Fahrgeschäfte. Insbesondere soll Wert darauf gelegt werden, die Erweiterung harmonisch in die Umgebung zu integrieren. Dazu gehört das Versprechen mindestens 25% der Boden und Dachflächen begrünen zu wollen.
Die am Wasser gelegenen Bereiche sollen durch großzügige Bepflanzung eine parkähnliche Gestaltung erhalten und nur mit kleinen Gebäuden bebaut werden. Davor möchte man eine neue öffentlich zugängliche Brückenpromenade über dem Wasser errichten um das Flanieren entlang des Ufers zu ermöglichen. So kommen die Besucher der Insel Djurgården, welche auch den Tierpark Skansen oder das ABBA- und das Vasa-Museum und viele weitere Kultureinrichtungen beheimatet, wieder in den Genuss den ungehinderten Blick über den Saltsjön in Richtung Innenstadt schweifen zu lassen.
Zur östlichen Seite hin soll das Gelände mit größeren Gebäuden abgeschlossen werden, die sich architektonisch an der Umgebung orientieren und Elemente historischer Gebäude aufgreifen, welche in früheren Jahren hier standen. Sie sollen Platz bieten für Geschäfte oder Cafes, welche von Besuchern und Einheimischen gleichermaßen genutzt werden können.
Neue Attraktionen
Die Erweiterung des Freizeitparks soll mittels einer Brücke an den bestehenden Park angebunden werden und Platz für neue Attraktionen bieten. Wenn man den neu veröffnetlichten Artworks glauben darf, können wir auch für diesen neuen Bereich wieder mit einer Achterbahn rechnen.
Die Voraussetzungen hierfür wären jedenfalls gegeben. Während die grundlegende Bebauung im neu erschlossenen Gebiet 12 Meter Höhe nicht überschreiten dürfte, wären einzelne Strukturen bis 18 Metern und einmalig bis 35 Metern erlaubt.
Genauere Details zu möglichen Fahrgeschäften werden nicht genannt. Hier wird man erst in die Detailplanung gehen, wenn alle Rahmenbedingungen abschließend geklärt sind. Sicher ist aber, dass Attraktionen für jede Altersgruppe entstehen sollen und die klassische Tivoli Atmosphäre in den Mittelpunkt gerückt werden soll. Die Pläne die bisher bei der Stadt eingereicht wurden zeigen unterschiedliche mögliche Szenarien. Auf ein endgültiges Design des Parks hat man sich noch nicht festgelegt.
Der Stand der Dinge
Das all diese Pläne umgesetzt werden können ist noch nicht in trockenen Tüchern. Ende April bewilligte die Stadt Stockholm zwar die eingereichten Pläne, das Umweltamt hat jedoch Berufung eingelegt und die Zustimmung gekippt. Gröna Lund wendet sich jetzt an die nächsthöhere Instanz.
Seitens Gröna Lund verspricht man sich mit einer solchen Erweiterung weniger einen Zuwachs an Besuchern als eher eine bessere Verteilung über die gesamte Saison. Man will neue Angebote schaffen, welche den bestehenden Park an stark frequentierten Tagen entlastet und auch außerhalb der Hochsaison Gäste nach Gröna Lund locken.
Die aktuelle Vorstellung dient dazu die Konzepte und Motivation transparent darzulegen. So nutzt man auch die Gelegenheit um mit der Bevölkerung bezüglich Einflüsse auf Umwelt, Infrastruktur und Anwohner in Dialog zu treten und Werbung für die Expansionspläne zu machen.
Als Freizeitparkfans wünschen wir uns natürlich, dass man Erfolg bei der Durchbringung der Pläne hat und bald den ersten Spatenstich setzten kann. In Sachen Integration bzw. Erweiterung von Vergnügungsparks in ein bestehendes Stadtbild hinein könnte dieses Projekt Vorbildcharakter für viele andere Stadtparks haben. Alle Informationen zur weiteren Entwicklung findet ihr in unserer passenden Forumsdiskussion.
Im neuen Video spricht Gröna Lunds CEO Christer Fogelmarck über die Zukunftspläne (leider nur auf Schwedisch verfügbar):
Quelle Vision 2024
Quelle Monster
Tags: Schweden, Gröna Lund, 2024