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Willkommen zu meiner kleinen Berichte-Serie zu unserem Coastertrip durch Belgien und Frankreich im April 2023.
Bei Paris besuchen wir einen der Lieblingsparks der Franzosen: Parc Astérix. Bei unserem ersten Besuch 2017 war ich noch nicht vollständig überzeugt von diesem Park, aber es war damals auch ziemlich voll und heiß. Zeit also für einen zweiten Anlauf…
Teutates-Tour 2023:
Teutates-Tour #1: Belgien (Bobbejaanland & Walibi Belgium)
Teutates-Tour #2: Nach Paris (Parc du Bocasse & Parc Saint Paul)
Teutates-Tour #3: Spinnen die Römer? (Parc Astérix)
Teutates-Tour #4: Über die Normandie zur Bretagne (Festyland)
Teutates-Tour #5: Tief im Nordwesten (La Recré des 3 Curés & Kingoland)
Teutates-Tour #6: Ein Show-Muffel im Puy du Fou!
Teutates-Tour #7: Ein Blick in die Zukunft? (Futuroscope)
Teutates-Tour #8: Die Riesen der Auvergne (Vulcania & Parc Fenestre)
Teutates-Tour #9: Wo sich Mack & Igel Gute Nacht sagen (Nigloland)
Als der Parc Astérix im Jahre 1989 nördlich von Paris eröffnete, wurde er als europäischer Gegenentwurf zum Disneyland bezeichnet, das zu diesem Zeitpunkt nur 30 km entfernt gebaut wurde. Aus meiner Sicht nicht ganz korrekt, denn es gibt erheblich “europäischer” anmutende Freizeitparks als den Parc Astérix, der von weitem betrachtet "nur" Comic-Flair mit extremen Achterbahnen verbindet.
Bei unserem Wiederholungsbesuch gab es sehr angenehme Temperaturen um 20 Grad und der Park war gut besucht, aber nicht überfüllt. Das man den Parkplatz bereits bei der Einfahrt an einem Schalterhäuschen bezahlen muss, verursachte erst einmal Chaos und Stau. Scheint mir nicht so eine tolle Idee zu sein. Aber immerhin, beim Verlassen des Parks ging es dann recht flott vom Parkplatz runter.
Schon was los, aber kein Vergleich dazu, wenn es richtig voll dort ist.
Betritt man den Park, kommt man erst einmal in eine Main Street die hinauf zu dem ikonischen, übergroßen Astérix auf dem Felsen führt. Für Thematisierungs-Puristen ist es Schade, dass man hier Gebäude aus verschiedenen Astérix-Alben einfach gemischt und nebeneinander gebaut hat. Das Gesamtbild wird erst dann besser, wenn man den römischen Bereich um das “Colosseum” herum erreicht. Insgesamt erreicht der Park aber nirgends das Thematisierungs-Niveau von Disney oder Universal, die eher darauf geachtet haben, dass einzelne Bereiche auch abgeschlossen erscheinen müssen. Das können u.a. auch das Phantasialand oder sogar der Europa-Park besser. Die einzige Ausnahme davon ist das gallische Dorf in der Mitte des Parks.
Le Défi de César war bei unserem Erstbesuch eine der besten Attraktionen, die wir gefahren sind. Über die Pandemie hinweg hat man allerdings die gesamten Pre-Shows entfernt und hat das dann wohl auch gleich so gelassen. D.h. kein Foto mehr von den Besuchern, das dann auf die römischen Legionäre projiziert wird (das war genial) und auch keine Wasser-Show mehr (die war auch gut). Was bleibt, ist eine Hexenschaukel, deren Herausstellungsmerkmal die Bildschirme an den Seiten der Trommel sind, auf denen Animationen ablaufen. Schade.
Auch beim Katapult fehlt etwas.
Trace Du Hourra ist ein recht langer Mack Bobsled. Anscheinend geht es darum, dass ein Mensch in der Steinzeit einen Hügel herunter rutscht. Darum ist die Bahn auch braun und nicht weiß. Halte ich auch nach der zweiten Fahrt nicht für den Besten der Mackschen Bobs. 5/10.
Trace de Hourra ist auch in den neuen Bereich integriert.
Pégase Express ist ein Gerstlauer Family Coaster inklusive kurzem Darkride-Part, einer Weiche und Rückwärtsfahrt. Der erste Vorwärtsteil ist recht spaßig, könnte aber selbst für eine Familienachterbahn noch etwas schneller und mit mehr Airtime sein. Der zweite Teil zeigt dann wieder eindrucksvoll, dass man für Nervenkitzel auf Rückwärtsfahrten nicht unbedingt sehr schnell unterwegs sein muss. 8/10.
OzIris ist ein wunderschöner B&M Inverter. Der Vorplatz zum Eingang ist einer der am besten gestalteten Bereiche im Park. Die Bahn selbst fährt sich so, wie alle anderen B&M Inverter. Ich sage das absichtlich so, denn bei diesem Bahntyp habe ich wirklich bisher die geringsten Unterschiede bei den verschiedenen Ausführungen festgestellt. Immerhin, diese hier fährt recht ruhig und bodennah. 8/10.
Tonnere 2 Zeus (ehemals Tonnere de Zeus) wurde 2022 sehr stark von der Gravity Group überarbeitet: zusätzliches Banking, mehr Airtime, ein Tunnel mit Effekt, neue Züge und man kann gegen Aufpreis (mittlerweile nicht mehr nötig) in der letzten Reihe rückwärts fahren. Letzteres wollte von uns keiner mehr nach der ersten Fahrt ausprobieren. Die Bahn ist leider auch nach der Überarbeitung noch ziemlich brachial und rumpelt an einigen Stellen gewaltig. Die neuen, gebankten Abschnitte machen Spaß und auch der eingebaute Tunnel mit Blitzeffekt ist gut. Insgesamt wurde die Bahn aber weniger stark verbessert als ich mir erhofft hätte. Meine Mitreisenden sind, was Holzachterbahnen betrifft, eh schon ‘Prinzessinnen auf der Bohne’ - die hatten nach einer Fahrt wenig gute Worte über Tonnere 2 Zeus. Ich kann ja notfalls auch härtere Woodys ab, möchte aber doch nur eine 7/10 vergeben.
Ausnahmsweise gibt es mal hier kein Foto vom Höschen des Zeus…
Um das Dorf herum fährt die Bootsfahrt Epidemaïs Croisière, die mir zumindest besser gefallen hat als eine Bootsfahrt mit Sissi. Ist eine ruhige Sache, bei der man an einem Dutzend Szenen mit sporadischen Animatronics vorbeifährt.
Ebenfalls in diesem Bereich ist die Monorail-Fahrt Les Espions de César. Hier meldet man sich freiwillig als Spion für Cäsar und fährt mit einem Wägelchen über einige Szenen und Attraktionen hinweg.
Das sind alles Attraktionen, die man machen kann, wenn man sich von der einen oder anderen Achterbahn erholen will. Das geht aber auch mit einer Show:
Gaulois - Romains : Le Match ist eine Show mit Akrobatik, Musik und viel Comedy. Die Römer veranstalten einen Wettkampf gegen die einheimischen Gallier und sind sich recht siegessicher. Die französischen Zuschauer legen sich hier mächtig ins Zeug und gehen voll bei der Show mit. Diese ist tatsächlich witzig, hat gute Gags und weiß auch, wie Situationskomik funktioniert. Eine Empfehlung.
Und wenn wir schon dabei sind: Auch die römischen Legionäre, die vor dem Colosseum ihre Street Show abziehen, sind gut. Nette Interaktion mit den Zuschauern und eine Truppe, die das nötige Timing für die Sketche besitzt.
Chronos : Magie et illusions ist eine Magie-Show mit vielen Effekten und meistens verschwinden oder erscheinen Menschen an ungewöhnlichen Stellen. Ganz nett.
Attention Menhir! ist der neue 4D-Film. Und der steht sozusagen 540 Grad gedreht zu dem neuen 4D-Film im Walibi Belgium (siehe meinen Rant in dem Bericht dazu). Attention Menhir! macht alles richtig: Die Pre-Show ist schon ganz nett, aber der 4D Film selbst zieht dann alle Register. Es gibt eine den Figuren gerecht werdende Story, viele funktionierende Effekte im Saal und am Ende einen Effekt, der wohl an eine Ente im Disneyland erinnern soll.
L'Oxygénarium ist ein Spinning Raft mit Schlauchbooten (gibt es auch eins im Hansa Park). Die Anlage steht in der wohl thematisch am wenigsten überzeugendsten Ecke des Parks und L'Oxygénarium hat meines Wissens gar nichts mit Astérix zu tun. Aber die Fahrt ist lustig und praktischerweise sehr trocken. Wer nicht sehr beweglich ist, dürfte allerdings Schwierigkeiten beim ein- und aussteigen bekommen.
Discobelix ist ein Disk’O’Coaster und wenn man auf coaster-count zählt, dann ist das auch ein Count. Selten eine so schön gestaltete Version dieser Attraktion gesehen (ok, vielleicht im Plopsaland de Panne).
Der Top-Hat. Man sieht auch die Brems-Schwerter bei der Abfahrt.
Auf dem folgenden Top Hat gibt es leider keine Airtime (aber ne schöne Aussicht) und man wird bei der Abfahrt auch leicht gebremst. Für viele Thrill-Fans das einzige Manko dieser Bahn. Der beste Teil nach dem Top Hat ist der Zero G-Stall den auch RMC nicht besser hinbekommen hätte. Schwerelos auf dem Kopf für etliche Sekunden.
Der unterbelichtete Rückwärts-Spike wird ganz gut ausgenutzt.
Der Rest der Bahn sind Umschwünge, Bunny Hops und viel “verkehrtes” Banking. Ach ja, einen Barrel Roll gibt es auch noch, aber an den erinnert sich eh keiner mehr nach der Fahrt. Denn die zieht einem schon die Schuhe aus. So geht es z.B. richtig hoch auf den Rückwärtsspike der Shuttle-Launch-Sektion und die etwas über 100 km/h sind auch kein Scherz.
Die Station ist übrigens phänomenal gestaltet. Die Lichteffekte und die Details sind kaum besser zu machen. Der Bereich ‘Le Festival de Toutatis’ dagegen hat Licht und Schatten. Die vielen Lattenzäune stören doch irgendwie den Gesamteindruck.
Die Gretchenfrage ist nun: Ist das eine 10/10 für mich? Nein, leider nicht. Aber nicht wegen der Bremse nach dem Top Hat, sondern wegen meinem altbekannten Problem: Ich hatte durch den starken Ejector weniger Spaß im Shuttle-Launch als ich eigentlich sollte. Das ist so wie der Quadruple Down auf Lightning Rod, der mir eigentlich nur Schmerzen bereitet hat. So bleibt es bei 9/10.
Ach ja: Das Fastpass-System heisst beim Parc Astérix Filotomatix. Benötigt ein Smartphone und kostet 10€ pro Fahrt auf Toutatis.
Fazit: Parc Astérix hat uns beim zweiten Besuch sehr viel besser gefallen. Ausschlaggebend dafür waren jedoch hauptsächlich die B-Attraktionen und wohl die Tatsache, dass beim zweiten Besuch der Park nicht so überlaufen war. Die Shows sind gut, die ruhigen Attraktionen um das gallische Dorf sind alle gut und die Angestellten des Parks sind gut (Schauspieler wie Operatoren). Toutatis ist der versprochene Knaller - von den anderen großen Achterbahnen sind allerdings Tonnere de Zeus, Gouderix und zu einem gewissen Maß auch OzIris wenig für Familien geeignet. Also bedeutet das, Jugendliche sind die Zielgruppe für einen Park um einen 64 Jahre alten Funny-Comic? Finde ich immer noch seltsam.
Aber mal abwarten, man munkelt schon von einem 2. Gate, das beim Parc Astérix in Planung sein soll…
Bei Paris besuchen wir einen der Lieblingsparks der Franzosen: Parc Astérix. Bei unserem ersten Besuch 2017 war ich noch nicht vollständig überzeugt von diesem Park, aber es war damals auch ziemlich voll und heiß. Zeit also für einen zweiten Anlauf…
Teutates-Tour 2023:
Teutates-Tour #1: Belgien (Bobbejaanland & Walibi Belgium)
Teutates-Tour #2: Nach Paris (Parc du Bocasse & Parc Saint Paul)
Teutates-Tour #3: Spinnen die Römer? (Parc Astérix)
Teutates-Tour #4: Über die Normandie zur Bretagne (Festyland)
Teutates-Tour #5: Tief im Nordwesten (La Recré des 3 Curés & Kingoland)
Teutates-Tour #6: Ein Show-Muffel im Puy du Fou!
Teutates-Tour #7: Ein Blick in die Zukunft? (Futuroscope)
Teutates-Tour #8: Die Riesen der Auvergne (Vulcania & Parc Fenestre)
Teutates-Tour #9: Wo sich Mack & Igel Gute Nacht sagen (Nigloland)
Frankreich gegen Disney: Parc Astérix
Die Astérix Comics selbst konnten sich ja im Jahre 2013 von einem … hm … nennen wir es mal “Problem” befreien. Nach dem Tod des genialen Texters Goscinny hatte es nämlich der Zeichner Uderzo beinahe geschafft, die gesamte Serie gegen die Wand zu fahren. Aber seit ‘Astérix bei den Pikten’ durften erstmals zwei andere Autoren die Serie betreuen (Didier und Ferri), die beide einen ganz guten Job abliefern.Als der Parc Astérix im Jahre 1989 nördlich von Paris eröffnete, wurde er als europäischer Gegenentwurf zum Disneyland bezeichnet, das zu diesem Zeitpunkt nur 30 km entfernt gebaut wurde. Aus meiner Sicht nicht ganz korrekt, denn es gibt erheblich “europäischer” anmutende Freizeitparks als den Parc Astérix, der von weitem betrachtet "nur" Comic-Flair mit extremen Achterbahnen verbindet.
Bei unserem Wiederholungsbesuch gab es sehr angenehme Temperaturen um 20 Grad und der Park war gut besucht, aber nicht überfüllt. Das man den Parkplatz bereits bei der Einfahrt an einem Schalterhäuschen bezahlen muss, verursachte erst einmal Chaos und Stau. Scheint mir nicht so eine tolle Idee zu sein. Aber immerhin, beim Verlassen des Parks ging es dann recht flott vom Parkplatz runter.
Schon was los, aber kein Vergleich dazu, wenn es richtig voll dort ist.
Betritt man den Park, kommt man erst einmal in eine Main Street die hinauf zu dem ikonischen, übergroßen Astérix auf dem Felsen führt. Für Thematisierungs-Puristen ist es Schade, dass man hier Gebäude aus verschiedenen Astérix-Alben einfach gemischt und nebeneinander gebaut hat. Das Gesamtbild wird erst dann besser, wenn man den römischen Bereich um das “Colosseum” herum erreicht. Insgesamt erreicht der Park aber nirgends das Thematisierungs-Niveau von Disney oder Universal, die eher darauf geachtet haben, dass einzelne Bereiche auch abgeschlossen erscheinen müssen. Das können u.a. auch das Phantasialand oder sogar der Europa-Park besser. Die einzige Ausnahme davon ist das gallische Dorf in der Mitte des Parks.
Was wir schon kennen
Die kleineren Achterbahnen wie Vol D’Icare und SOS Numerobis sind wir dieses Mal nicht gefahren. Gouderix fuhr nur einer meiner Begleiter - der Rest war ja nicht blöd.Le Défi de César war bei unserem Erstbesuch eine der besten Attraktionen, die wir gefahren sind. Über die Pandemie hinweg hat man allerdings die gesamten Pre-Shows entfernt und hat das dann wohl auch gleich so gelassen. D.h. kein Foto mehr von den Besuchern, das dann auf die römischen Legionäre projiziert wird (das war genial) und auch keine Wasser-Show mehr (die war auch gut). Was bleibt, ist eine Hexenschaukel, deren Herausstellungsmerkmal die Bildschirme an den Seiten der Trommel sind, auf denen Animationen ablaufen. Schade.
Auch beim Katapult fehlt etwas.
Trace Du Hourra ist ein recht langer Mack Bobsled. Anscheinend geht es darum, dass ein Mensch in der Steinzeit einen Hügel herunter rutscht. Darum ist die Bahn auch braun und nicht weiß. Halte ich auch nach der zweiten Fahrt nicht für den Besten der Mackschen Bobs. 5/10.
Trace de Hourra ist auch in den neuen Bereich integriert.
Pégase Express ist ein Gerstlauer Family Coaster inklusive kurzem Darkride-Part, einer Weiche und Rückwärtsfahrt. Der erste Vorwärtsteil ist recht spaßig, könnte aber selbst für eine Familienachterbahn noch etwas schneller und mit mehr Airtime sein. Der zweite Teil zeigt dann wieder eindrucksvoll, dass man für Nervenkitzel auf Rückwärtsfahrten nicht unbedingt sehr schnell unterwegs sein muss. 8/10.
OzIris ist ein wunderschöner B&M Inverter. Der Vorplatz zum Eingang ist einer der am besten gestalteten Bereiche im Park. Die Bahn selbst fährt sich so, wie alle anderen B&M Inverter. Ich sage das absichtlich so, denn bei diesem Bahntyp habe ich wirklich bisher die geringsten Unterschiede bei den verschiedenen Ausführungen festgestellt. Immerhin, diese hier fährt recht ruhig und bodennah. 8/10.
Tonnere 2 Zeus (ehemals Tonnere de Zeus) wurde 2022 sehr stark von der Gravity Group überarbeitet: zusätzliches Banking, mehr Airtime, ein Tunnel mit Effekt, neue Züge und man kann gegen Aufpreis (mittlerweile nicht mehr nötig) in der letzten Reihe rückwärts fahren. Letzteres wollte von uns keiner mehr nach der ersten Fahrt ausprobieren. Die Bahn ist leider auch nach der Überarbeitung noch ziemlich brachial und rumpelt an einigen Stellen gewaltig. Die neuen, gebankten Abschnitte machen Spaß und auch der eingebaute Tunnel mit Blitzeffekt ist gut. Insgesamt wurde die Bahn aber weniger stark verbessert als ich mir erhofft hätte. Meine Mitreisenden sind, was Holzachterbahnen betrifft, eh schon ‘Prinzessinnen auf der Bohne’ - die hatten nach einer Fahrt wenig gute Worte über Tonnere 2 Zeus. Ich kann ja notfalls auch härtere Woodys ab, möchte aber doch nur eine 7/10 vergeben.
Ausnahmsweise gibt es mal hier kein Foto vom Höschen des Zeus…
Was neu für uns war
Das Gallische Dorf in der Mitte des Parks ist eine Art Walkthrough durch eine Nachbildung eben dieses gallischen Dorfes. Für Fans ein Muss, trifft man hier doch auf das eine oder andere Detail. Am witzigsten jedoch sind hier mehrere Live-Actors die durch diesen Bereich streifen. Neben Gerard Depardieu, der sich als Obelix verkleidet hat, trafen wir auch Miraculix und … tja … ein Wildschwein.Um das Dorf herum fährt die Bootsfahrt Epidemaïs Croisière, die mir zumindest besser gefallen hat als eine Bootsfahrt mit Sissi. Ist eine ruhige Sache, bei der man an einem Dutzend Szenen mit sporadischen Animatronics vorbeifährt.
Ebenfalls in diesem Bereich ist die Monorail-Fahrt Les Espions de César. Hier meldet man sich freiwillig als Spion für Cäsar und fährt mit einem Wägelchen über einige Szenen und Attraktionen hinweg.
Das sind alles Attraktionen, die man machen kann, wenn man sich von der einen oder anderen Achterbahn erholen will. Das geht aber auch mit einer Show:
Gaulois - Romains : Le Match ist eine Show mit Akrobatik, Musik und viel Comedy. Die Römer veranstalten einen Wettkampf gegen die einheimischen Gallier und sind sich recht siegessicher. Die französischen Zuschauer legen sich hier mächtig ins Zeug und gehen voll bei der Show mit. Diese ist tatsächlich witzig, hat gute Gags und weiß auch, wie Situationskomik funktioniert. Eine Empfehlung.
Und wenn wir schon dabei sind: Auch die römischen Legionäre, die vor dem Colosseum ihre Street Show abziehen, sind gut. Nette Interaktion mit den Zuschauern und eine Truppe, die das nötige Timing für die Sketche besitzt.
Chronos : Magie et illusions ist eine Magie-Show mit vielen Effekten und meistens verschwinden oder erscheinen Menschen an ungewöhnlichen Stellen. Ganz nett.
Attention Menhir! ist der neue 4D-Film. Und der steht sozusagen 540 Grad gedreht zu dem neuen 4D-Film im Walibi Belgium (siehe meinen Rant in dem Bericht dazu). Attention Menhir! macht alles richtig: Die Pre-Show ist schon ganz nett, aber der 4D Film selbst zieht dann alle Register. Es gibt eine den Figuren gerecht werdende Story, viele funktionierende Effekte im Saal und am Ende einen Effekt, der wohl an eine Ente im Disneyland erinnern soll.
L'Oxygénarium ist ein Spinning Raft mit Schlauchbooten (gibt es auch eins im Hansa Park). Die Anlage steht in der wohl thematisch am wenigsten überzeugendsten Ecke des Parks und L'Oxygénarium hat meines Wissens gar nichts mit Astérix zu tun. Aber die Fahrt ist lustig und praktischerweise sehr trocken. Wer nicht sehr beweglich ist, dürfte allerdings Schwierigkeiten beim ein- und aussteigen bekommen.
Discobelix ist ein Disk’O’Coaster und wenn man auf coaster-count zählt, dann ist das auch ein Count. Selten eine so schön gestaltete Version dieser Attraktion gesehen (ok, vielleicht im Plopsaland de Panne).
Die Götter müssen verrückt sein
Schließlich noch Toutatis, benannt nach dem keltischen Kriegsgott Teutates. Der Intamin Multilauncher sollte eigentlich bereits 2021 eröffnen, das wurde dann aber auf 2023 verschoben. Insgesamt vier Mal wird man hier mittels der LSM Statoren beschleunigt: Zuerst eher verhalten aus der Station heraus, dann in einem Shuttle-Bereich zweimal vorwärts und einmal rückwärts. Dieser Shuttle-Launch ist auch das Sahnestückchen der Fahrt. Die eher flachen Hügel auf der Launchstrecke geben zuerst leichten Ejector, der sich dann mit jedem weiteren Launch zu einem richtig heftigen Ejector steigert.Der Top-Hat. Man sieht auch die Brems-Schwerter bei der Abfahrt.
Auf dem folgenden Top Hat gibt es leider keine Airtime (aber ne schöne Aussicht) und man wird bei der Abfahrt auch leicht gebremst. Für viele Thrill-Fans das einzige Manko dieser Bahn. Der beste Teil nach dem Top Hat ist der Zero G-Stall den auch RMC nicht besser hinbekommen hätte. Schwerelos auf dem Kopf für etliche Sekunden.
Der unterbelichtete Rückwärts-Spike wird ganz gut ausgenutzt.
Der Rest der Bahn sind Umschwünge, Bunny Hops und viel “verkehrtes” Banking. Ach ja, einen Barrel Roll gibt es auch noch, aber an den erinnert sich eh keiner mehr nach der Fahrt. Denn die zieht einem schon die Schuhe aus. So geht es z.B. richtig hoch auf den Rückwärtsspike der Shuttle-Launch-Sektion und die etwas über 100 km/h sind auch kein Scherz.
Die Station ist übrigens phänomenal gestaltet. Die Lichteffekte und die Details sind kaum besser zu machen. Der Bereich ‘Le Festival de Toutatis’ dagegen hat Licht und Schatten. Die vielen Lattenzäune stören doch irgendwie den Gesamteindruck.
Die Gretchenfrage ist nun: Ist das eine 10/10 für mich? Nein, leider nicht. Aber nicht wegen der Bremse nach dem Top Hat, sondern wegen meinem altbekannten Problem: Ich hatte durch den starken Ejector weniger Spaß im Shuttle-Launch als ich eigentlich sollte. Das ist so wie der Quadruple Down auf Lightning Rod, der mir eigentlich nur Schmerzen bereitet hat. So bleibt es bei 9/10.
Ach ja: Das Fastpass-System heisst beim Parc Astérix Filotomatix. Benötigt ein Smartphone und kostet 10€ pro Fahrt auf Toutatis.
Fazit: Parc Astérix hat uns beim zweiten Besuch sehr viel besser gefallen. Ausschlaggebend dafür waren jedoch hauptsächlich die B-Attraktionen und wohl die Tatsache, dass beim zweiten Besuch der Park nicht so überlaufen war. Die Shows sind gut, die ruhigen Attraktionen um das gallische Dorf sind alle gut und die Angestellten des Parks sind gut (Schauspieler wie Operatoren). Toutatis ist der versprochene Knaller - von den anderen großen Achterbahnen sind allerdings Tonnere de Zeus, Gouderix und zu einem gewissen Maß auch OzIris wenig für Familien geeignet. Also bedeutet das, Jugendliche sind die Zielgruppe für einen Park um einen 64 Jahre alten Funny-Comic? Finde ich immer noch seltsam.
Aber mal abwarten, man munkelt schon von einem 2. Gate, das beim Parc Astérix in Planung sein soll…
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